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liegen kommen. Dies ist der F a ll bei den Sporenanliäni'inigen, die sich
nn Öelieiden nnd Halmen betindcn, gewöhnlicli mich bei den an den Klap iien
nnd Spelzen vorkornmenden. Ein diesen Sporenanliäntimgcn, wo sic
sieh auch befinden mögen, gemeinsames Keunzciclien ist ihre danerndo Be-
deekniig durch die Epidermis, sowie der Umstand, dass die scheinbar sehr
ansgedelmte Sporenanliänfnng (Fig. 95 b) dnrcli zalilreiche, zwisclien die
Sporen sicli liineiiizwängende, sterile Myoelientadeu von derselben Farbe
wie die Sporen, sogenannte Paraphysen, in melirere Fiiclier oder Abteilnii-
gen eiiigeteilt ist (Fig. 96). In jedem dieser F ä cher findet sieh eine geringe
Anzahl Sporen neben einander, wenn auch alle Sporen des lietreffenden
Faches von einem, der ganzen Aiiliänfnng gemeinsamen znsammeiibängen-
den Hymeninm ansgehen. Unmittelbar an dem pscudoparenoliymntisclien
Hymenium siebt man die nrsprungliclien Pnlissadciizelleii oder deren Tocliter-
zelleii mit beibebaltener Form, aber ihres Inhaltes entleert nnd dafür von
sclimaleu, verzweigten, zum Teil lumstorieiiähiiliclien Mycelienfäden durchschossen.
Dass sich die Form der Sporen in nicht nnweseiitlioliem Masse
nacli dem ihnen zu Gebote stellenden Raume und dem von der Epidermis
ausgehenden AA'iderstande richtet, zeigt ein Blick a u f die Fig. 96.
Einen ganz eigentümlichen Ban besitzen zuweilen die Teleutosporen-
niihänfnngen. die man in den äusseren Schichten der h e f t i g a n g e g r i f f
e n e n W e i z e n k ö r i i e r autrifft. Sie bilden (Fig. 104) e in e A r t, im Querschnitt
r u n d e r S p o r e u g e h ä u s e , in der »Mittelschicht» (dem »Frnchtparen-
chym») der Körnerwand eiiigelagert, die dadurch vollständig desorganisiert
wird, während dagegen ihre innersten Schicliten (die »Qnerzellensohiclit» und
die Sehlanchzelleiischieht»; Qnerzellen» nnd »innere Oberhaut ) eine verhältnismässig
gut erhaltene S tru k tu r zei,gen nnd die beiden Samenhautlager (die
ibranue Schicht» nnd die »hyaline Schicht»), sowie auch die Gluten-Zelleii-
schioht nnd die dahiiiterliegeuden an S tä rk e reichen Eiidospermzellen ganz
unverändert sind. Auf der Fig. 104 findet sich bei a ein ju n g e s derartiges
Sporengeliäuse, verliältnismässig scliwacli vergrössert. Die Wand des Sporeii-
gehäuses, — wenn es gestatte t ist, von einer solchen zn reden, — liestelit ans
einer selir kleinzelligen Pseudoparencliymscliicht, die die Siiorenanhänf-
nng au f allen Seiten nmgiebt. Bei h au f derselben Fig. 104 ersclieinen
zwei entwickeltere Sporengehäuse. Fig. 105 zeigt ein solches, stä rk e r vergrössert.
Man findet hier, dass das Streben des Myceliums, durch znhlreiclie
Qnerteiluiigen sowie durch das Nebciieinanderlegen der F äden und dnrcli
die gegenseitige Umschlingung derselben ein pseudoiiarcncliymatisclies Ge-
welie zn erzeugen, nnoh in der das Sporcngehänse nnmittolbiir ningcbeiiden
Zellonscliicht zur Geltung gelangt. Zahlreiolie, von der Sporciigehänsewand
uuregelmässig radial ausgehende, iiseudoparenchyinatisclic Mycelienstränge,
hier nnd da mit einander kommunizierend, bilden in dom zerrissenen Frnclit-
wandgewebe ein znsammenbängendcs Netz, in welchem das Sporengeliäuse
gleiclisam aufgeluingt ist. An der Innenseite der Sporengchänscwand liin-
gegen kommen ringsum von einander getrennte llyincnialgruii]icn vor, wovon
3 grössere und 1 kleinere, die alle eine grössere oder kleinere Anzali!
Teleutosporen aiissenden. Jede Sporenanliäufung ist an den Seiten von
melireren schmalen, bogenförmig luicli oben gerichteten P a raphysen umgeben,
und in dieser sclialeiiförniigon Hülle liegen die S]ioren so, dass sie ilire
Siiitzeii melir oder weniger regelmässig gegen den Mittelpunkt des Sporengehäuses
richten.
Die Fig. 107 a zeigt ein uninittclbar an die Gluteuzellenschicht reichendes
Sporengeliäuse iu der AVand eines rostigen Kornes von llo rd e um v u lgare
var. cornutum. Diese Sporengeliäuse haben indessen einen Bau, der
dem Bau derjenigen Sporenanhäniüugen im wesentlichen gleich ist, die in
anderen Teilen der AVirtspflanze Vorkommen, Das sporenerzeugende Myoe-
lium ist nämlich nicht ringförmig ausgedehnt mit rad ia l gegen den Mittelp
u n k t hineiiiwaohsenden Sporen, sondern liegt als abgeplattete Schiclit der
Oberfläche des Kornes parallel und en twickelt bald nach aussen (Fig. 107 b)
bald nach innen (Fig. 107 c) Sporengruppen von gewöliiilichem Aussehen.
4. Die Teleutosporen. Die Teleutosporen besitzen eine sehr verschiedene
Form (Fig. 97, 99), die, wie es scheint, nicht unwesentlicli durch den jew e iligen
Raum bedingt ist. Sie können eine Länge von 30—40 p erreicben, wobei
die Gipfelzelle eine Breite von 16—24 g und die Basalzelle eine Breite
von 9—12 g bat. * Gewöhnlich sind sie nnsymmetrisch, ihre Spitze ist se itlich
schräg in einen oder mehrere unter einander divergierende Ausläufer
v erlängert. Zuweilen sind beide Zellen melir in die Länge als in die Breite
ausgezogen.
AVenn die obere Sporenzelle in mehr als eine Spitze ausläuft, so erinn
e rt die Spore iu etwa an eiue Teleutospore des Krouenrostes. Dieses fiel
schon Ö r s t e d (I, 99) im Ja h re 1863 au f nnd weckte in ihm die Vermutung,
dass diese Art vielleicht nichts anderes wäre als eine Form der eben gen
annten Rostart, * Ohne Zweifel lialien wir auch in dieser E rscheinung —
welche obgieicli scliwäclier entwickelt, auch bei der P uccmia dispiersa
Vorkommen kann, — die E rk lä ru n g der A'erwecliselnngen zu suclien, die dann
nnd wann zw'ischeii P . »rnhigo-rcra» und P . coronata sta tt haben, sowie aueli
die E rk lä ru n g der von Zeit zn Zeit in der L itte ra tu r auftanclienden Äusserungen
über die sehr grosse A'erwaiidtschaft dieser beiden Arten. So schliesst
K ühn (I, 1 0 1 ) im Ja lire 1858 in seine Puccinia coronata, ausser dem walireii
Kronenrost der Neuzeit, ancli die P uccinia »ruhigo-vera» ein, nnd diese letztere
' R n tsp rc c liom ic M asse bei d e r P u c c in ia »nihigc-cera» s in d n a d i AA’i n t e r (I, 218) 1881
u n d S a c c a k d o (1, 62,'>) 1888 : 2(i — 80 X 16 — S I /<: n a c h B ü r k i l (I, 199) 1 8 8 5 :2 7 — 54 x
1 2— 18,«; n acli S c h k ö t e e (111, 32ö) 1887 ; 35 — 45 X 13 — 21,« ; n a c li P l o w e i g h t ( \ T . i 6 t )
1889 ; 40 — 60 X 15 — 2 0 /Í (L ä n g e d e r Meso sp o rcu 45 /<): n n d n a c li Cobb (I, 201) 1890:
3(i _ 48 X 18 — 2 4 d u r c iis dm itttic li 41 X 23 « (Meso sp o rcu 32 — 42 x 18 — 20 u. d u r c li-
sc h u ittlic li 36 X 20 «).
“ Bei d e rje n ig e n F o rm d ie s e r B o s ta rt, d ie a u f Caiamagrcstis Ep ig eics v o rk om m t, sin d
d e rg le ic h e n A’o rsp rü n g e z uw e ilen so gewöhnlicdi, d a ss m an f a s t u n s c h lü s s ig w e rd en k a n n ,
ob m an n ic h t d iese F o rm zn P . corcnat.a z ä h le n m nss, b e s o n d e r s wen n iiiaii s ic h v e rg e g e n w
ä r tig t, d a s s n a d i D i e t e l (I, 1 5 : I ) n. a. d ie K ro n e iiz a ck o n hei d e r le tz te r e n m an c hm a l
v o lls tä n d ig feh len k ö n n en .
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