VorsteUiiiig bestätigen oder widerlegen könnten, bis je tz t iiocli niclit
vorliegen, wozu iioeli der Uiiistiuid liinzntritt, dass es ans niclirc-
ren Griiiiden, die in diesem liericlite augegelion werden, walirsclieiii-
lieli wird, dass ein so entseliieden günstiger Einfluss von einer
frülien Aussaat wie tieiin Öcliwarzrost iüer kaum zu erwarten ist,
sowie dass die günstigen Kesultate, die man derselben in gewissen
Fällen ziigesclirieben bat. vielinelir anderen l ’rsaelien, als der Zeit
der Aussaat, znzusclireiben sind.
12. Die Au s fü h ru n g de r Saat.
a. Die A n g a b e n in d e r L itte r a tu r u n d v o n s c hw e d is c h e n L a n dw irte n .
1. Dünne und dichte Saat. Sowohl in der L itte ra tu r als auch imtcr
den Landwirten sellist findet man zuweilen die ileiiiuiig, dass der Rostschaden
iu gewisser Beziehiiiig aiioli von der Art und Weise abliänge,
wie das Getreide gesät worden, ob es diclit oder dünn, seiclit oder tief, mit
der Hand oder durch Alasoliiiie, iingemengt oder gemengt in den Boden
gebracht worden ist.
Verweilen wir zuerst bei der F ra g e von dem etwaigen Unterschiede
zwisclien der dünnen und der dichten Saat in dieser Beziehung, so selien
wir, dass schon D a v i s (I, 3 4 0 ) im Ja h re 1808 aiigielit, »eine dünne und spät
reifende Saat — ein dtinnes Getreide werde im allgemeinen spä t re if —
sei dem Rost besonders ausgesetzt». Und in neuerer Zeit liebt teils L i t t l e
(I, 6 63) im Ja h re 188.8 hervor, dass es nach den au ihn eiiigelaiileiieii Antworten
der englischen Landwirte den Anschein habe, »es laufe ein dünnes
und nngleiohmässiges Getreide eine grössere Gefalir ais ein gleichmässiges»,
— und einer seiner Einsender (Nr 35) sa g t aiisdrüeklich, »eine dichte Saat
sei das beste Mittel dem Rost vorzubeiigen»; — teils e rk lä rt P l o w r i g h t
(VI. 163) im Ja h re 1889, dass eine sehr diiniie nnd uiigleiohmässige Saat,
bei der die Pflanzen in weit von einander getrennten Griipiien stehen und
zahlreiche spä t geschossene Seiteiitrietie haben, eine besondere Neigung besitzen,
vom Rost angegriffen zu werden.
Eine ganz entgegengesetzte E rfah ru n g liaben jedooli andere gemacht.
So schreibt A V o lf (II, 1 4 5 ) im Ja h re 1 8 8 7 , dass der eigentliche AVeizeiirost
verheerend anftrete, »besonders wenn die AVintcrsaatoii durcli falsche Düngung
und üherdiclite Saat zu üppig entwickelt seien». Aus Australien teilt A l p i n e
(Konf, TJ, 119,22) im Ja h re 1 8 9 1 mit, dass von den L andwirten in Victoria,
die ihm in dieser Beziehung Mitteilungen gemacht liaben, 7 7 erk lä rt hätten,
das dicht gesäte Getreide liabe am meisten gelitten, während dagegen
2 9 gefunden liätten, es zeige .sich kein Unterschied zwisclien dünn und
dicht gesätem Getreide. Auch II. C, L. A n d e r s o n (Konf., 111, 1 4 ) nieiiit
im Ja h re 1892, dass nach der Ansiclit der Landwirte von Neu Siid-AVales
das dünn gesäte Getreide ein besseres Resultat geliefert habe, uml die Alei-
miiig, die A l p i n e frülier ausgesproclien, wurde je tz t aucli von den L an d wirten
in Victoria bestätigt (Konf., I i i, 20) . 8chliesslich wird in Deutschland
(Pti.-Krank., lA', 1 2 4 ) im Ja h re 1894 eine dichte Sa a t unter den Umständen
angeführt, die den Rost befördern, da liierdurch die Neigung des Getreides,
sich zu logen, luiterstützt werde. Der AViderspruch zwischen der in Europa,
speziell in England, und der ¡11 Australien gewonnenen Erfalirung ist nach
C o b b ( IH , i s s ) vielleicht aus den verscliiedeuen klimatischen Verliältnissen
zu erklären, die in den betreffenden Gegenden obwalten, einem feuchten
Klima in England, aber einem trockenen in Australien. Indessen sind auch
in diesem AVeltteile Stimmen laut geworden, die etwas Anderes melden, als
die vorher erwähnten 11 Einsender aus A'ictoria, dass sich nämlicli g a r
kein Unterscliied an Rostigkeit zwischen dünn und dicht gesätem Getreide
zeige. Eine ähnliche E rfah ru n g spricht auch P e a r s o n (Konf., II. 1 9 ) im
J a h re 1891 als die seiiiige aus.
Von unseren eigenen Einseiidern haben nur 2 etwas Besonderes iu dieser
Beziehung zu berichten; es begegnen aber aucli hier AA'idersiiruche. In
der Tabelle 72 Nr 4 wird behauptet, eine dünne Aussaat liefördere den Rost,
da die Pflanzen hierdurcli sehr b re itb lä tte rig und sa ftig würden, wogegen in
der Tab.-Nr 17 eine dünne .A.ussaat zu den besten Schiitzmittelii gegen
schweren Rostschadeii gerechnet wird.
2, Seichte und tiefe Saat. Noch seltener sind die Mitteilnngen, die
über den etwaigen Einfluss der verschiedenen Saattiefe vorliegen. Hiervon
h an d e lt unseres AATssens n u r R o s t r u p (XI, 7 4 ) , der im Ja h re 1893
schreibt, »es habe sicli nach einer Reihe von A'ersuchen liiiisichtlich des
Sommergetreides herausgestellt, dass die Pflanzen, wenn die Aussaat tiefer
als 5 Zoll uiitergebracht werde, vom Rost iingeinein sta rk angegriffen würden »
Andrerseits kan n angeführt werden, dass einer unserer Einsender (Tah.-Xr
209) sclireilit, die tiefer nntergebraclite Sommersaat liabe die im Boden
entlialteiien Säfte gut ausgebeiitet und sei eniporgesehossen, ohgleicli die
Dürre bewirkt habe, dass das Getreide eine geringe Hölie erreichte, und .
fäh rt er fort, »das wenige Tauglielie und Brauchbare, was wir liekainen.
war grade der Kern lüervoii".
3. Das Säen mit der Maschine und mit der Hand. In mehreren der an
uns oiiigogangcnen taliellarisclicn Antworten wird das Säen mit der Maseliiiie
dom mit der Hand als besonders vorteilliaft vorgezogen. Direktor R. T.
H e n n in g s berichtet (Tab.-Nr 4 ) , dass am llaupthofe iu AVallstaiiäs (Uppland)
im Ja lire 1889 aller Hafer mit der Alaseliine gesät worden. Die Saat kam
gleicliniässig h e rau f und trotz der den ganzen F rüliling hindnreli hcrrselien-
(len grossen Dürre entwickelte sie sieli gut nnd liatte verliältnismässig nur
wenig durcli den Rost gelitten. Auf deu Nehenluifeii dagegen, wo der
Hafer mit der Hand gesät und dann mit dev Egge untorgebraeht wurde.