iiiu *6 6 lieginiieiidcli Sclnvarzrost in der Form von nocii kanm oticiieu
Iläufeiieii au einigen Haimeii mid Blättern. AVas jedocli noch auffälliger
ist, das ist der Umstand, dass dieselben Pflanzen nacli nur 2 T agen, am *«'o,
überall von unten Iiis oben, sogar au Siielzen und Grannen, mit Rosthäui'clieii
vollständig bedeckt waren. Die Ähren dieser Pflanzeu lieferten fast g a r
keine Körner. Ungefähr dasselbe war d e r F a ll hei zwei a u f dcmscllieu
P la tz e augebauteii Gcrsteiisorteu, von denen die eine, Oderbrnclier (scelis-
zeiligj, am »fi als rein notiert worden war, aber solion am V* allgemein hcrvor-
brecheiide Hänfclien aniAvies und am *" ? von unten iiis oben selir viel Rost
trug, und die andere, Clievaliergerste (zweizeilig), am ~fin als rein notiert,
am *" 7 recht viel Rost bis oben an die zweitoberste Scheide liatte und am
*?,'7 der ganzen Länge nacli von Rost ülierfüllt war.
A n d e r e r s e i t s aber kann man nicht uiiihiii, iiiehrere a n d e r e E r f a h r
u n g e n zn berücksichtigen, d ie u n s a u f f o r d e r n , d ie B e d e u t u n g d e r
B e r b e r i t z e in d e r U m g e g e n d u i e h t zu ü b e r s c h ä t z e n . Sclion S ch ö le r
giebt nach N ie l s e n (II, i s i ) an, dass am 22. Ju n i des Ja h re s 181(i um die
Anfang Jla i gepflanzten Bcrberitzengebüsclie liermn »die meisten Roggenstöcko
in einer Entferiuing vou 9—10 Ellen rostig waren, wälirend nocli lange
Zeit nachher kein einziges RostpUnktclien au f dem übrigen Felde zu selien
war». In seinem naeh ergangener Aiittbrderuiig an das Deutsche L an d wirtschaftliche
Jlinisterium eingereichten Berichte e rk lä rt K ühn (II, 4 0 i)
im Ja h re 1875, dass »das Aushreitungsverhältnis des Grasrostes» — hier ist
der Schwarzrost gemeint — »im grossen und allgemeinen zu der Häufigkeit
oder Seltenheit der Berberitzensträucher in keine Beziehung» stehe. Um
diese Behauptung zn lielegen, erwähnt er, dass diese Rostart in den Jaliren
1872 und 1873 in dem Kreuter Thale (Bayern) »niclit häiifigor als in anderen
Gegenden» sei, obgieicli es in dem genannten Thale Berberitzensträucher
gab, »so zahlreioh wild vorkomnieiid wie er sie uirgeiids sonst weder im
wilden iiooli im angebanten Zustande gesehen» halie.
Aus unserer eigenen E rfalirung können wir aiifüliren, dass, wälirend
der Soliwarzrost, wie vorlier schon erwähnt worden, am Experimentalfälet
im Ja lire 1893 in der unmittelbaren Nähe der Berberitzen von einem geringen
Anfänge an während 2 T age (*6-*?,(i) eine grosse Anslireitiing am
Roggen erreichte, dieselbe Form in einer E ntfernung von n u r 75—100
Meter von jen en Sträucheru an derselben Getreideart zuerst 22 T age
spä ter (*®“ **/7) und im Laufe von 11 Tagen eine entspreclieiido Ausbreitung
erreichte.
Recht zahlreioh sind auch die Fälle , in denen die einschlägige L itte
ra tu r das Vorkommen von S o l iw a r z r o s t a n s o lc lie n S t e l l e n erwälmt,
d ie v o n B e r h e r i t z e n s t r ä u c h e r n e n t f e r n t l i e g e n . E inige von diesen
Angaben m ö g e n hier eine Stolle finden. Im Ja h re 1868 liebt H a l l i e r
(1, 2 7 9) hervor, dass er au f der Insel Helgoland »keine Spur von Aeci-
äim n Berheridis» habe entdecken können, j a dass »dort fast g a r keine
Berberitzen V o rk om m en » , dass aber »doch die B uc c in ia gram in is d a selbst
sehr verbreitet» sei. Ans Dänemark schreibt N i e l s e n (IV, 4 9 9 ), er
lialio in der letzten Hälfte des Ju li diese Rostart a u f einem AVeizenfelde
gefiiiideii, das »*,'2 Meile von den näclisten Berlieritzensträuoliern entfernt lag».
jAiis E ngland liöreii wir von I h t t l b (I, 9 4 2 ) im Ja lire 18 8 3 , dass 111 deu
tiefgeleg/iicn Gegenden, die wohl für die natürliche Heimat des Rostes
gehalten werden können, »die Berberitze ein seltener Straiicli ist, der fast
nur in einigen wenigen, grösseren Gärten vorkommt», und dass -Plätze, die
ga r keine Berberitzen liesitzen, selir schwer hcimgesiiciit werden können» —
und hierbei ist wohl zn merken, dass L i t t l e vom Scliwarzrost spricht. Aus
demselben Lande schreibt S m i t h (I, iso ) im Ja h re 18 8 4 , dass die Berberitze
»zn einer gewissen Zeit selir reiclilich» vorkomme, je tz t aber »im wilden Zustande
selten» sei, »mit n u r wenigen Individuen», uud dass »die A'ertilgung
derselben den Rost nicht im geringsten vermindert» habe, sowie dass der
Rost in E ngland vielleicht am schlimmsten da sei, wo die wilde Berberitze
felile. Auel! P l o w e i g h t (II, 1 1 ) erwähnt die Berberitze als »einen sehr seltenen
Straucli» in England.
F e n ie r erzählt B u r k i l (I, 1 4 ,9) im Ja h re 18 8 5 aus Illinois iu Nordamerika,
dass »der Soliwarzrost au f weiten Geliieten voiiiandeii sei, Berberitzensträu
ch e r aber fehleii>. Aus Australien schreibt C o b b (III, i s e ) im Jah re
18 9 2 , dass die »Uredo gram in is überall iu Australien» vorkomme, während
das »Aecidmm B e rh e rid is daselbst noch niemals» sei heohachtet worden
(III, 5 7 ). AVas Indien betrifft, sagt B a r c l a y (V, 4 7 ) in demselben Jah re , dass
die Fuccinia g ram in is sioli dort finde, — j a dass die Eingeborenen von Jeypore
dieser Art einen besonderen Namen »Rolli» gegeben, zum Unterscliiede von
der bei ihnen gewöhnliohsteii P . »ruhigo-vera», die bei ilmen Rolla, heisse, —
und dennoch finde sicli keine Berberitze, die das A e c id ium B erhe rid is trüge,
in n äherer Entferiuing als auf dem Himalaya, 300 englische Meilen davon
entfernt. Aus Südamerika erzählt L a g e r h e im (IV, 95) im Ja iire 1 8 9 1 , dass
einige Hafervarietäteu, die im botanischen Garten zu Quito, Ecuador, aus
europäischen Körnern gezogen waren, vom Schwarzrost »stark angegriffen:.
wurden, oligleicli »keine von den Berberitzen, die sonst als AA'irtspfiaiizen
d e r Äcidiengeneration dieses Pilzes angegeben werden, und ebensowenig
Mah o n ia A q u ifo lium in Ecuador Vorkommen.»
Aus Schweden sei angeführt, dass der Schwarzrost, wenn aucli nur
sporadisch, im Herbste des Ja h re s 18 9 1 au f der Quecke und auf der Gerste
in den Gebirgsgegenden von Jäm tlan d (Mörsil, I r e , Enafors) weit westlich
von ü ste rsu n d lieobaclitet worden ist, obgleich der Berberitzenstrauch nach
Olicrlelirer P. O l s so n daselbst nich t westlich von dieser Stad t auftritt.
Bemerkeuswert ist ferner der Umstand, dass s o g a r in a l l e r n ä c h s t e r
N ä h e d e s B e r b e r i t z e n s t r a u c h e s d i e e i n z e l n e n G e t r e i d e - u n d
G r a s -A r t e n s ic h v e r s c l i i e d e n v e r h a l t e n . Schon B ö n n in g h a u s e n beobachtete
(nach F u n k e I, 4 1 1 ) im Ja h re 1 8 1 8 . dass von den hei der Ber-
beritze angebanten Getreidearten der Hafer vom Rost verschont blieb, während
Roggen, AVeizen nud Gerste, sowie aucli von den wilden Gräsern Triticum
repens, A p cra Spiica Venti, A n th o x a n th um odoratum und Festuca clatioi
vom Rost liefallen wurden. Und wir liaben selbst in dem vorhergehen