iiiiiiiiit, * grade wie beim Squarehead. Man sieht daher, dass d ie R o s t-
e in p f ä i ig d ic h k e i t m it d e r V e rw a n d t s c h a f t n i c h t g a n z g l e i c h e n
S c h r i t t " h ä l t , luul dass man von der systematischen Stellung einer Sorte
nicht ohne weiteres auf den Grad des AViderstandes gegen den Gelbrost
Sehliisse ziehen darf.
ln weit geringerem Grade werden die Somiiierweizeiisorteu vou dieser
Rostart befallen, ivie scbon oben erwälmt wurde. Von den in der obigen
Tabelle verzeicluieteii giebt es nur 2 Sorten, Nr 7 Blé de Zélande innerball)
der A'ar. 1. alhidum und Nr 111 Sicilianisclier in der A'ar. 11. crdicmu,
bei denen die Rostigkeit der Ähren in dem Gelbrostjalire 1S92 deu böcbsteii
Grad (4) erreiciite und die man wohl zu der Gruppe der sehr emptäiiglichen
zählen darf. Die Alelirzahl scheint hier zu der Gru|)pe der weniger eiiqifäiig-
licheii zu gehören,
2. Die Empfänglichkeit für Schwarz- und Braunrost. Ein sehr beachtenswerter
Umstand ist der, dass d ie E m p f ä n g l i c h k e i t f ü r d e n G e lh r o s t
n i c h t m it e i n e r e n t s p r e c h e n d e n E m p f ä n g l i c h k e i t f ü r d e u S c hw a r z -
h e zw . B r a u n r o s t v e r b u n d e n i s t . AVenn man bei diesen überhaupt vou
einer konstanten, angeborenen Empfänglichkeit reden darf, will es vielmehr
scheinen, als ob diese am grössten wäre bei einigen Formen, die für den
Gelbrost wenig empfänglich sind, und am kleinsten bei den tiir deu Gelli-
rost empfängiichsteii. Unter den au f der obigen Tabelle verzeichneten AVinterweizen
findet man demgemäss als vom Schwarzrost und vom Braunrost
verhältnismässig sehr angegriffen grade diejenigen Gruppen von diclitkörnigeii
Formen der A'ar. 1. alhidum, die T ypen Urtoha und Squarehead, die sieh
dem Gelbrost gegenüber wenig empfänglicli zeigen; uud die für diese Rosta
r t empfänglichsten AA’interweizensorten, wie Nr 73 Horsford’s Perlweizen und
106 Alichigan Broiiee, erscheinen nur selten in den dem Schwarzrost und
dem Braunrost vorbehalteiien Kolumnen der Tabelle 62.
Diese Thatsache k an n vielleicht und muss wohl auch auf die sehr einfache
AA'eise e rk lä rt werden, dass die am meisten vom Gelbrost hefallenen
AA'eizeusorten in gewöhnliclien Ja h ren zu der Zeit, wo der Brannrost, aber
besonders zu der Zeit, wo der Schwarzrost den grössten Schaden stiftet,
schon durch den Gelbrost so sehr zu Grunde gerichtet sind, dass sowohl an
Blättern als auch au Halmen kaum ein einziges Fleckchen unversehrt geblieben
ist, das den neu hiiiziitretenden Kraiikheitsstoft'en zum Niederlassungsort
dienen könnte. Es lassen sich zum Beweise für diese E rk lä ru n g
auch gewisse Thatsaehcn aus dem J a h re 1893 aiiführen. Es h a t sich nämlich
gezeigt, das.s von den seit mehreren Ja h ren zuerst in der Landwirt-
seliaftlichen Abteilung des Experimentalfältets und dann au f unserem Ver-
siichsfelde gezogenen AA'interweizen L andreth’s Hard AA'heat einer derjenigen
gewesen ist, die für den Gelbrost am allerenijifänglichsteii waren. In dem
hemerkeiiswerten Ja h re 1893 w a r indessen diese Sorte, sowie aueh die grosse
über zu- und abnehmeude Könierdichtigkeit vergl. K e ik s s o n , III, 67, 123. (Sep.)
Mehrzahl der anderen AVinterweizeiisorten, vom Gelbrost ta s t ganz frei, und
iw a r noch am t als die Elüteperiode des AVeizenschwarzrostes schon ein-
.'.■etreten war. Voii diesem Tage an erreichte der Schwarzrost eine inclit
n ur schnelle sondern auch intensive Verbreitung an je n e r Sorte, so dass die
Parzelle am *» 8 mit den höchsten Graden der Schwarzi-ostigkeit ( 3 - 4 ) bezeichnet
werden musste, während dagegen der Gelbrost fern blieb und auch
später nicht erschien. Sollte diese E rk lä ru n g richtig sein, — sie lässt sich
anch sehr g u t mit der in der Regel guten Keimfähigkeit der Üredosporen
der Schwarzrost- und Braiiiirostpilze in E in k lan g bringen, — so durfte man
wohl kaum von ein e r grosseren oder geringeren E niptänglichke it der AAei-
zensorteii für den Schwarzrost und für den Brannrost als von einer ihnen
innewohnenden konstanten Eigensohaft. sondern vielmehr nur als von einer
durch äussere Verhältnisse bedingten Erscheinung reden.
3 Die verschiedene Empfänglichkeit für Gelbrost und die Widerstandsfähigkeit
gegen Kälte (beim AA'interweizen) bezw. die Reifefähigkeit (heim
Sommerweizen), AVir haben schon in der E inleitung d ie s e s - I ^ p itd s betont
dass aueh andere Gesichtspunkte als der Grad der Empfänglichkeit
für den Rost die AA'ahl der betreffenden Sorten bestimmen miisseii. Unter
diesen anderen Gesichtspunkten haben- wir, besonders in iinserein nördlichen
Klima, in erster Reihe die F äh ig k e it der zu verwendenden Sorten
zu berücksichtigen, den AA'inter oder vielleicht speziell, wenigstens wenn
die Rede ist vom AVinterweizen, die Frühlingsfröste zu ü b e rfa u en i, sowie
in Bezug au f den Sommerweizen die F äh ig k e it, rechtzeitig die gehö-
rio-e Entwicl/eluiig und Reife zu erlangen. Da inan j a zu dei- Annahme
bcreohtig-t ist, dass die Kenntnis von diesen Dingen bei der Beurteihiiig des
Kultiirwertes der fragliclieii Sorten von der grössten Bedeutung sein muss,
haben wir in der obigen Tabelle 62 auch die betreffenden AVertaiigabeii (in
Zahlen) mitgeteilt, wobei wir, wie schon gesagt, mehrere Grade unterscheiden,
nämlich von 0 = die Sorte sta rb bezw. reifte nicht, bis zu 3 die Sorte
war vollkomineii iiiieinpfiiidlich bezw. reifte vollständig.
U ntersucht man die Tabelle hierauf, so findet man iu Bezug- aut die
AVinterweizen. wenn mau das Haiiptgewicht auf den AVinter 1 8 9 0 -9 1 legt
der ja der schwerste während der g-anzen Periode war, als allgemeine K e p l
die Tliatsaolie, dass d ie d em G e lh r o s t am m e i s t e n a u s g e s e t z t e n AA iii-
t e rw e i z e i i s o r t e i i , z. B. Nr 7 3 Horsford’s Perlweizeu, 106 Michigan Bronce ii.
a d ie A V in te rk ä lte u n d d ie F r ü h l i n g s f r ö s t e am b e s t e n v e r t r a g e n
h a b e n u n d u m g e k e h r t dass die veredelten mid gegen den Gelhrost
widerstandstahigereii. z. B. die Mehrzahl der Fornien des T ypus Urtoha,
o-eo-eii die Kälte weit emptindliclier sind. AVir sehen hieraus, dass die
N-rtiir bei der AVahl der AVirtspfiaiizen des Gelbrostes ih r Augemiierk aut
dieselbe Eigenschaft gerichtet gehabt hat, wie der Züchter bei seiner AA'ahl
von Kiiltiirsorteu. nämlich au f die mehr oder minder grosse F äh ig k e it, die
AVinterkälte zu ertragen. Und es ist j a die Zweckmässigkeit dieser Anord-
niiiK- der N a tu r offenbar, da dnrcli die Aiiswabl der abgehärtetsten Sorten