III, ä ‘j) " iir im tblgemlcii Jahre, naclidem er Ammoiiiakkiipferlösimg, Bor-
deauxlösiTiig, Eisensnifat und Eiseiiclilorid versucht, zu der Überzeugung
gelangt, dass die Besclintzuiig einzelner Pflanzen dureli Besiiritzeii möglich
wäre. Um dieselbe Zeit erwähnt P e a r s o n (Koiif., 111,4 2—4 c ) erfolgreiche
Resultate der Bespritzung dos Weizens mit Bordeauxlösuiig, aber vielleicht
noch günstigere mit Eiscnsulfat.
Andererseits liessen sich jedoch bei jen e r Konferenz, in der diese Mitteilungen
gemaclit wurden, auch Stimmen verlauten, die den Nutzen und
die Zukunft des ganzen Bespritziiiigsweseiis bezweifelten. S i ie l t o n (Konf.,
III, 6 i) hatte es fast unmöglich gefunden, die Flüssigkeiten an den betreffenden
Pfiaiizenpartieeii längere Zeit festzuhalten und gleichmässig darüber
zu verteilen, wozu noch der Umstand hinzukani, dass die Besiiritzung grösserer
Felder fast uuüberwiiidliclieii Schwierigkeiten begegnete. Und auch
L ow r ib (Konf., III, e e ) fühlte sieh durch die von ihm geiiiachten Versnehe
keineswegs znr Fortsetzniig derselben angeregt.
Aus Europa haben wir aus demselben Jalire, 1892, teils eine innfas-
seude Untersuchung von W tiiim iC H (I, s » ) über den Einfluss mehrerer Salzlösungen
auf die Keimung der Sporen, aus der hervorgiiig, dass die Sporen
des Aeci di um Berheridis viel empfindliclier waren als die der Uredo graminis,
teils einen bemerkenswerten Versuch von N o i e e t (Jourii., I, i i s ) ans
Fra nkreich; er erhielt nämlich anf einer mit Kupfersulfat bespritzten Weizenparzelle
von 10 ar Grösse rostfreies Getreide und 3 hl Korn, wälirend eine
ebenso grosse uubespritzte, sonst aber au f dieselbe Weise behandelte Parzelle
rostiges Getreide und nnr 2 hl Korn liervorbrachte.
Die umfassendsten der bisher ausgefülirten Bespritzuiigsversuche scheinen
jedoch die unte r der Leitung des Landbau-Departemeiits in Washington,
Nordamerika, im Siiätherbst des Jah re s 18 9 1 sowie im F rü h lin g nnd Sommer
des Jah re s 18 9 2 gemachten zu sein. Über diese h a t G a l l o w a y (II, 1 9 5 )
im Ja h re 18 9 3 ausführlichen Bericht erstattet. Die Versuche betrafen den
Rost sowohl am AVinter- als auch am Sommergetreide und geschahen an
drei Stellen, Garett P a rk in Maryland, sowie Rockport und Manhattan in
Kansas. An erstgenanntem Orte wurden am AVinterweizen 7 yerschiedene
Flüssigkeiten sowie 2 Sorten Pulver versucht. Um das Anhaften der
Flüssigkeiten an den Blättern so viel wie möglich zu erleichtern, wurde in
den meisten Fällen etwas Seife uiitergemiseht.
Die erste Bespritzung geschah am 14. November 1891, als die Pflanzen
erst 9—12 cm hoch waren, und wurden dieselben d a rau f alle 10 Tage bis
zum 4. Ja n u a r des folgenden Ja h re s bespritzt, bis der Schnee weitere Behandlung
vorläufig hinderte. Bis dahin hatte sich noch kein Rost gezeigt.
Die Bespritzungen begannen wieder am »»fi und erfolgten von je tz t ab
regelmässig. Am “ 1, dem T age der 15. Bespritzung, war noch kein Rost
zu sehen. E rs t am * r> wurde; derselbe au f einer unbeliandelten Parzelle
beobachtet, kam aber schon am ® .0 au f einer grossen Anzahl Parzellen vor.
Anfänglich schien der Rost nnr langsam vorzurüoken, aber zwischen dem
'“*(5 und dem V« gewann er eine sehr schnelle Verbreitung. Eine AVirkung
der aufgestreutcn Pulver war kaum zu erwarten, da diese (Schwefelblüte
und Siilfosteatit) schon durch den ersten Regen abges])ült wurden.
Die am Sommergetreide (AVeizen, Roggen, lla fe r) geiiiachtcii Versüdie
hatten ein ungefähr ähnliches Resultat. Anfänglich tra t der Rost auf den
bespritzten oder iiestrcuten Parzellen vielleicht etwas gelinder auf, aber
schon zu der Zeit, als die P fla iiz e ir eine Höhe von etwa 25 cm erreicht
hatten, war in der Rostigkeit der verschiedenen Parzeileii kein Uiitersohied
mehr bemerkbar.
Auch die Versuche in Eockport gescliahen sowohl am AA'inter- als auch
am Soiiimcrgetreide nach ungefähr denselben Priiicipien, wie die in Garett
Park . Es ergab sich hier, dass die mit Bordeauxlösung und mit Ammoiiiak-
kupfcrlösung bespritzten Parzellen nur wenig durch den Rost litten, sowie
auch einige mit Bordeauxlösung und Polysulfldmixtur behandelte Soiiimer-
weizeniiarzellen.
Die Versuche in Manhattan endlich erfolgten bloss am AA'intenveizen,
und erschienen bei der am »’’—»»¡e stattgefundeneii E rn te die mit Bordeaux-
lösuiig bespritzten Parzellen etwas weniger rostig; ein deutlicher Unterscliied
an Gewicht war indessen nicht zn sehen.
Von diesen Versuchen hatten die in Garett P a rk erfolgten, welche von
allen die umfasseiidsteu waren, ein durchaus negatives Resultat, während
au den beiden anderen Versucbsorten die Bordeauxlösuiig und die Polysulfldmixtur
einen gewissen schützenden Einfluss an den T ag legten.
2, Versuche am Experimentalfältet. Am Experimentalfältet wurden zuerst
im Sommer 1892 die AVirkungen gewisser Flüssigkeiten gegen den
Gelbrost an dem AVinterweizen, der sehr empfäuglichen Sorte Michigan
Bronce, untersucht. Die hierzu benutzten Flüssigkeiten waren Karbolsäurelösung
(0 ,1 *), Eisenolilorid (0 ,ii4 %) und Scliwefelkaliuni (0 ,2 *), welche
alle zum Zwecke, dieselben etwas klebrig zu maclien, damit sie besser an
den Blättern aiiliaftcten, mit etwas Chlorinagnesium geniisclit waren. Der
Parzellen waren 3, jed e von 9 qm Grösse. Der Rost wurde zum ersten
Male am beobachtet. A'on jed e r Parzelle wurde nur die Hälfte besiiritzt.
Die erste Bespritzung fand am »;e statt. Ein Einfluss derselben war 12 Tage
später, am »'’/e, als alle Parzellen mit der höclisten Rostigkeitszift'er bezeichnet
wurden, nicht zu konstatieren. Nach weiteren G Tagen, am -'.ii, geschah
die zweite Besiiritzung. Auch diese schien indessen keinen heniiueiideu
Einfluss auszuübeii, denn bei der am »fi erfolgten Untersuchung waren die
behandelten und die unbeliandelten Parzelleiihälfteii völlig gleich, was auch
bis zur Zeit der E rn te der F a ll blieb. Auf den Gelbrost liatte also dieses
Verfahren nicht den geringsten Einfluss.
In demselben Ja h re geschahen indessen auch A'ersuche mit verschiedenen
Flüssigkeiten gegen den Scliwarzrost am Hafer. Am **, 5 wurde uämlich
schwarzer Fahnenhafer auf Parzellen von 3 qm Grösse ( 3 x 1 m) gesät, die
verschieden behandelt wurden und sowohl unter sich als auch mit unbehandelten
ohne bestimmte Ordnung durcheinander lagen. Die erste Be