machten Annahme nieht ans, da aueh dieser Flecken sehr gut ein selhstiin-
diger Neheiitleeken und sein einige Tage frllher geschehenes Auftreten die
Folge einer einige Tage früher empfangenen Ansteckung sein kann, die
davon abhiingen könnte, dass der Hauptfleoken der Nr 18, obschon klein,
dennoch einen oder mehrere T age älter sein konnte als die entsprechenden
der Nr 17 und der Nr 19.
ir wollen auiiehmen, dass vou den Hauptfieckoii derjenige der Nr 14
der jü n g ste und vielleicht am -' s oder am ?/s gohorsten ist. Wir nehmen
ieriiei- an, dass dieser Flecken aus der Infektion durch eine Äcidienspore
und nach einer Inknhationsdauer von 10 Tagen enstanden ist. Die Infektion
" äre demnach um den ** ? herum geschehen, von welcher Zeit ab man sich
ein Mycelinm im Blattgewebe an der Stelle zu denken hätte, wo sieh der
Flecken befindet. Während der 28 ersten Tage nach der Infektion, und
sicher w ä h r e n d d e r 18 e r s t e n T a g e n a c h d em A u f t r e t e n d e s F lo k -
k e u s hat sich das Mycelium n u r au f die Entwickelung von Ü r e d o s p o r e n
beschränkt, wenigstens soviel man mit blossem Auge h a t entscheiden können.
Bei der vierten Beobachtung sind die ursprünglichen Flecken der Nr
15 in einigen und die der Nr 16 in zahlreichen Fällen in ein deutliches
Pueciiiiastadium übergegangeii, wenn auch nicht der ganzen Länge nach,
so doch wenigstens in ihi'cn älteren zentralen Teilen. Es bleibt aber nicht
dabei stehen! Bei der Nr 16 ist aueh eine nicht geringe Anzahl der späteren
Nehenflecken des dritten Beobachtungstages nach nur wenigen, 8— 1 2
Tagen — denn sie fehlten in der Regel noch am zweiten Beobaohtungg-
tage — iu das Pucciniastadium übertreten. Hier ist offenbar die Uredo-
erzengeude Periode kürzer gewesen als 13 Tage, j a in einigen Fällen sogar
kürzer als 8 Tage. Dies scheint zu beweisen, dass d ie ü r e d o p e r io d e
d e s to k ü r z e r wird, j e s p ä t e r d ie I n f e k t i o n g e s c h i e h t . Es d a rf in dessen
nicht ganz ausser Acht gelassen werden, dass diese kleinen Pucoiniaflecken
von kurzer ü redodauer vielleicht nicht völlig mit den grossen Puc-
ciniaflecken von langer Üredodauer zu vergleichen sind, da j a vorausgesetzt
ist, dass diese anderen Ursprungs sind als jene. Die Hau))tflccken
sind, wie angenommen wurde, aus der Infektion durch Acidiensporen, die
Nebeiiiiecken aus derjenigen diii-ch Uredosiioreii entstanden, und es lässt
sich sehr gut denken, dass die uredoerzeugeiide Periode schon wegen der
verschiedenen Herkunft verschieden sein kann.
Aus dem geringen uns zn Gebote stehenden Material von 6 Beobaehtungs-
nuninierii zu schliesseu, scheint es, als ob heim Hafer d ie S c h e id e derjen
ig e Pflanzeiiteil wäre, der dem Mycelium die beste Grundlage bietet und
auch am s t ä r k s t e n a n g e g r i f f e n wird. Der Pilz ist jedoch nicht ausschliesslich
au f die Blätter angewiesen, sondern kann au allen Teilen der
Pflanze auftreten. Die Hälfte der gezeiohneton und überwachten Flecken
betaiid sich au f Blattspreiteii. Auf diesen ist jedoch der Pilz sicherlich
grösseren Gefahren ausgesetzt und kann leichter in seiner Entwickelung
gehemmt wei-den. Die Spreite wird leicht durch den Wind oder andere
Ursachen gebrochen, wodurch die Zuführung von Nahrung gestört und die
Turgcscenz des Blattes vermindert wird. Diese Umstände scheinen au f die
E ntstehung neuer Uredofleeken (neuer gelungener Infektionen) hemmend zu
wirken, dagegen die Bildung der Puccinia nicht zn stören, sondern eher zu
fördern. Oft findet man rech t bald um die Flecken der Blätter herum einen
ringförmigen oder länglichen toten Fleck, der wahrscheiiilich dadurch en tstanden
ist, dass das Pilzmyceliiiin das Blattgewebe zu ha rt angegriffen hat,
da es an f beiden Seiten des Blattes Flecken entwickelte. Dies kan n dagegen
nicht an den Scheiden geschehen, da deren Innenseite immer gegen
eine solche Zerstörung geschützt ist. Ein schädlicher Einfluss dieses Ah-
sterbciis des Blattgewehes auf die Beschaffenheit der an diesen Flecken e rzeugten
Üredosporen h a t jedoch nicht wahrgenommen werden können, sondern
es stellte sieh heraus, dass die Keimfähigkeit derselben eine ebenso
gute war wie die der an nicht welken Flecken entstaudeiieii. Demnach
dürften jen e ebenso wohl ivie diese die Ansteckung au f tiirgescente. noch
frische Geweheteile desselben oder eines henachharten Individuums übertragen
können.
Die gezeichiieteii und verfolgten Kraiikheitszeiitreii am lioggen waren
11, a u f 9 Halme verteilt. Von den Flecken lagen 7 an Scheiden, 4 au
Halmen. Das Zeichnen und die erste Beobachtung fand am *? ? sta tt, die
zweite am '* 7 und die dritte am *7 7—*“ 7, Die totale Beobachtungsdauer
b etrug hier also 14—16 Tage, ln allem wesentlichen stimmen diese Resulta
te mit den am Hafer gewonnenen überein. In den 7 Fällen, wo man am
letzten Beobachtuugstage die Prüfung bis ins einzelne vornehmen konnte,
betrug die Grösse der von den Flecken eingenommenen Fläche:
in
Nr 1 .....................
. 2 ..................
. 3 ..................
. 4 ..................
'^ .7 , 18 _ 27 „___29 7
1 2 ’ 4 QuaclratmillimetDi'
5 8 14 >
5 6 37
5 9 42 >
8 1 0 36
I B 22 96
16 43 133
In den 3 ersten Numinerii hatte sich während 14 T age nur Uredo gebildet.
Die ursprünglichen Flecken waren sehr kurz, 1 -5 mm, und wahrscheinlich
auch sehr ju n g . Die Vergrösseruiig erfolgte bei ihnen während der 5 ersten
T ag e nur in die Länge, so dass diese in einem Falle sogar im ganzen
8 mm betrug. Nach dem 5. Tage verlängerte sich der Haiiptfiecken alle rdings
noch einige (2—3) Millimeter, aber gleichzeitig begannen aueh Nebeii-
fleckcii an den Seiten aufzutreten. Die u r e d o e r z e u g e i id e P e r io d e des
Myoeliiuiis dauerte hier in gewissen Fällen w e n i g s t e n s 14 T a g e nach
Öffnung der Flecken. Aber z u w e i l e n fand man hier, ebenso wie am
Hafer, die Üredoperiode sogar k ü r z e r a l s 10 T a g e . Dies fand liaiipt-
sächlicli bei einigen der späten, kleinen Nelieiifleckeii sta tt. Auch beim
Roggen scheinen die Scheiden dem Gedeihen des Myceliums die günstigsten