aus der Besclireilumg und dem Zusammeiiliange mit einiger Sielierhcit hervor,
dass es die l'redo g lum a rum gewesen sein muss, die der hotrcffciuieii
D a rstellung zu Grunde gelegen. Wir meinen die Worte N ie ls e n ’s (1V, 4 0 8 )
im Ja lire 1875. dass das Mycelium die Wiiiterkillte (in Dänemark) gut vertragen
könne, so lange das lilatt, in dem es leht. sieh frisch lialtc "dass es
aller -111 strenger Kälte nicht im Stande sei. im Freien au f dem F id d i S|)o-
ran zu eiitwiekolm, sondern nur hei mildem AVetter im Friililiiig, oder wenn
die Plianzen in Töpfe eingepliauzt worden, die, einige Zeit in einem w a rmen
Zimmer oder im Gewäclishause gestanden.*
Dass d ie im S p ä t h e r b s t g e b i l d e t e n Ü r e d o s p o r e n n i c h t d ie
l r ä » - e r d e r L e b e i i s k r a i t 'w ä h r e n d d e s W i n t e r s sein können, aus denen
die Uredogeneration des folg-endon Ja h re s ihren Ursprung herleitet geht
sclion ans der oben mitgeteiiten Tabelle 23 über das A'orkommen von Uredo-
liautelieii in den letzten AWnterii als höchst wahrsclieinlicli hervor. Es giebt
namlieh im Winter eine lange Zeit, entweder iinterbroclieii oder mit gele-
p n tlic lie n kurzen LTiterbreelmiigen. da die Erde von Scliiiee liedeekt ist und
keine Häufchen mit darin enthaltenen Sporen zu finden sind. Und wenn ond-
hcli einmal im Frühling Schnee und Eis versehwuiideii sind, so suclit man
deiiiioeh in den ersten AVochen vergebens nach Uredohänfchen mit darin
entlialteiieii Sporen. Diese P a u s e im A u f t r e t e n v o n dergleichen H ä u f c
h e n lietriig nach eben aiigefiihrter Tabelle im
Winter 1 8 9 0 -9 1 liis zu etwa G Monaten (Nov.—April)
1 1 8 9 1 -9 2 1 1 > 5 , (Nov.-März)
1 1 8 9 2 -9 3 . . . f, , (D ec .-A p r il)
Noch ferne r be stä tig t wurden diese Thatsachen durch eine Anzahl
häufigerer Beoliachtaiigeii. die in den AATnteni 1891—92 und 1892—93 an
solchen Pfianzen von Koggen, AA'eizen und Quecke gemacht wurden, die zu
diesem Zwecke in den Versuclisgarten vorptiaiizt waren. Diese Beoliach-
tniigen gaben^ an die Hand, dass die Zahl der Beobaelifimgsiuimmeni, au
denen offene Uredohäufclien vorkainen. folgende war:
1891—1892
- 1 0 * n - » u » „ “ r “ r % “V“
T c ticn» , v u lg a r e ...................................................7 g 3 3 5 q ^ ^ ^
Secale c e r e a l e ........................................................j j ^ ^ ^
Triticum r e p e u s ...................................................5 5 j ^ 0 0 0 1
1892-1893
“il **'11 “ ,ii <»1. “Vs Vi ““ 4 *5 “*/s Vo ■“ «
TrUwum v u lg a r e ................................................. 1 4 3 3 . (1) (J . , ,)
.. ■ ....................................................................4 4 . . 0 0 0 0 0 0 0
‘ Die übrigen Stellen in der Intteratur, die von einer überwinternden Uredo .ruhigovem>
reden, können auf beide hier unterscbiedeiie Arten angewandt werden, wie z. B, die
1 0 / P l o w e i g h t (II, 1 1 ) 1882 und bei R o s t e u p (VIII, ei)
189o oder es macht irgend ein Ausdruck in der Besclireilmng cs wahrscl.einliclier, dass
tiamit die uredo dispersa gemeint sei.
Auch liier tritt eine Pause im Auftreten der Iläufclien liervor, die im
ersten AAUiiter wenigstens 4 Monate betrug, alier im zweiten AVinter weit
länger dauerte.
Nocli ein Beweis für die liier vorgetrageno Meinung, dass das Uredo-
stadium in der Gestalt überwinternder Uredos])oreii in der Ijelieiisgeseliiclite
dieser l'ilz a rt von keiner nennenswerten Bedeutung sein kann, lässt sioli
aus einer ciiigelieiideu LTitersucliuiig Uber die Überwinteningsverliältnisse
der AVeizeiikeimpfläiizcIieii im allgemeinen e rbringen. Eine solche Unter-
suchmig gescliali im AVinter 1892—93 an 32 eigens zu diesem Zwecke auserlesenen
Pflanzen. Diese Pflanzen waren im November iu lange, scliiiialc
hölzerne Kasten geiiflanzt worden, welclie während der ganzen Beobach-
tmigsdaiier — mit Ausiialinie der verhältnismässig kurzen Zeit, welche die
dann und wann wiederkehrendeii, im Hause vorgenomiiieiien Untersuchungen
beaiispiücliteii, — im F re ien au f dem Felde standen, wo die Pflanzen aus-
gegralioii waren, und zwar so tief in den Boden hiiieiii, dass die Erdober-
fläche der Kasten sich mit der Oberfläche des umgebendeii Bodens in gleicher
Höhe befand. Unmittelbar nach bewerkste lligter Umpflanzung wurde bei
je d e r Pflanze aufgeschriebeii. teils wie viele Trielie die Pflanze hatte, teils
wie viele Blätter jed e r Trieb trug, teils schiiesslich, welche Blätter Poost-
häufcheii beherbergten und welche nicht. Ausserdem wurde bei dieser Ge-
legeiikeit au jedem Triebe das jü n g ste Blatt gezeichnet, uni es im kommenden
Früliling' iiacli dem Schmelzen des Scliiiees wiedererkeiiiieii und prüfen
zu können. AA'enn bei einer folgenden P rüfung im A^orwinter dieses gezeichnete
Blatt verwelkt war, wurde noch eines der beiden jü n g sten Blätter
des Triebes zum gleicbeii Zwecke gezeieliiiet. Alles Zcicliiien erfolgte in
Ölfarbe mit kleinen Pünictchen oder feinen Strichen. AA’ie gewölmlieh w u rden
4 Kostigkeitsgrade unterschieden.
Da das Protokoll aller dieser Beobachtungen viel zu weitläuflg ist, um
hiev vollständig wiedergegeben zu werden, andrerseits aber ein Auszug aus
demselben sehr geeignet ist, eine Aterstelluiig sowohl von der allgeineinen
Entwickelimg der Keimiitläiizchen in jenem Spätherb.st und von ihrem fe rneren
AA'aehstiiin im folgenden F rü h lin g und Sommer als aueh von der A’er-
teiliiiig des Rostes au f der I’flanze an den einzelnen Beobachtungstagen zu
gellen, sei liier über zwei der verfolgten Nuininer iiälier Bericlit ersta tte t, vou
welclien I von Anfang an selir rostig und II von Anfang an nur scliwaeli rostig
war. Die Uiitersuclumgsresiiltate finden sieh au f untciistelieiider Tabelle 24.
Aus dem ins ciiizeliie gebenden Protokoll über sämtliclie Beobaeh-
tiuigsnuinmeni gebt hervor, dass die höchste Zahl der im Herbst entwickelten
Blätter
am Hauptti'ieb............................................... 7
• Seitentriel) Nr 1 .................................. 4
Nr 2 .................................. 3
Nr 3 .................................. 3
Nr 4 ■ ..............................2
sowie an dem ganzen Kcimiiflänzelien 18 betrug.