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1S8 I I : PÜCCINIA (IL üM A R ü J I .
Von diesen waren tot: 1 am *? e, je 3 am 6 und am *Vb, sowie 8 am -'Vi.
Und die Zaiii der seit dem neu lunzugetretenen rostigen Biatter betrug
1 (wenigstens) 100
Iu Bezug aut' das Auftreten des Rostes an den einzelnen, zu demselben
Triebe geliörenden Blättern sei bemerkt, dass am ersten Bcobaelitungstage
in mehreren Fällen (9 von 13 untersueliteii) das unterste bezw. die beiden
untersten Blätter entweder tot oder rein waren, wälirend ein hölier sitzendes
Blatt roslig war, uud in den wenigen Fällen, wo an dem geiiaiiiiten Tage
(las erste Blatt reiii war, lilieli es aucli an dem liezw. den folgenden Beobachtungstagen
rein, bis cs, gewöhnlich, recht bald alistarb. Eine äbiiliclie
Neigung, ein untersitzendes Blatt zu Ȇberspringen), tra t anoh iu dem ferneren
Fortschreiteii des Rostes hervor; so war z. B. am dritten Beobachtungstage
(am *?, 6) an einem Triebe B la tt 5 rostig, während Blatt 3 und Blatt 4
nocli rein waren, soivie an einem anderen Triebe Blatt 4 rostig, aber Blatt 2
nnd Blatt 3 rein.
Noch in einer anderen Weise machte sich der Unterschied der Ver-
liroitiingsenergie wälirend der 15 ersten T agen der Beobaclituiigsdauer einerseits
und während der 5 letzten Tage andrerseits geltend. An einer (der
rostigsten) Pflanze betrug nämlich
die Anzahl
der lebenden, der Häufchenfelder
rostigen Blätter auf denselben
am r>,6 .......................................... 7 .................................. 8
» " 6 .......................................................................... 5 ........................................... 0
. Ö .................................. 7
. " / 6 ......................................................................... 5 ........................................... «
. “ 7 ...............................................................................- -> 8 ................................................1 7 5
Es ist wohl sehr wahrscheinlich, dass mau den gewaltigen Fortsc liritt des
Rostes während der letzten 5 Tage (vom *? i: bis zum ?/7) der 20-tägigen
Beobachtuiigdauor mit einem sehr ergiebigen, tief in den Boden eindringenden
Regen von 2G,:i mm vom 22. bis zum 24. Ju n i iu Verhindmig bringen
muss, der dem Boden iiacli einer längeren regenarmen Zeit eine lange
ersehnte F euchtigkeit zufülirte nnd damit aucli den die Kraiikheitsstoffe
beherbergenden Geweben der Blätter die nötige Energie beilirachte, um die
Kran k h e it liervorbrechen zu lassen. Die selir langsame Verbreitung während
des vorhergehenden Teiles der Beoiiachtiingsdauer dürfte wiederum, wie
schon vorher hervorgelioben worden, während einer weiter zurück liegenden
Zeit vorbereitet worden sein durch die, wie es den Anschein liat, im liöoli-
sten Grade au f die Energie des Pilzmj'celiums lierabsetzend wirkende Dürre
des Monats April.
ß) Verschleileiie Kraiikiieitsstailieii auf den Weizcnblättcrn. In d e r K ran k heit
der Blätter, die an d e n S o m m e r b i ä t t e r i i d e s W in t e r v v e i z e n s
V E R S C n iE llB N E K R A N K IIE IT S S IA Ü IEN AUF DEN WEIZENliEÄTTEKN. 189
auftritt. können verschiedene Stadien unterschieden iverdeii. A n f ä n g l i c h
-- wir wollen dieses K ra n kh e itssta d ium das p rim ä r e nennen, im Gegensatz
zu einem späteren, einem sekundären, — treten d ie H ä u f c h e n in
e in e r g e r i n g e n A n z a h l o f t w e it v o n e i n a n d e r g e t r e n n t e r , gewöhnlich
s c h m a l e r , l a n g g e s t r e c k t e r 6ru]ipeii oder S t r e i f e n auf, deren Längeii-
richtinig derjenigen der Blätter folgt (Fig. 62). Liegen diese primären
Häufchenfelder näher an der Spitze der Blattspreite, was selir gewöhnlioli
ist, so tiehauiitcn sie zugleich eine verhältnismässig grosse Breite, nämlicli
entweder die ganze Breite der Blattspitzc oder die eine Hälfte derselben,
wobei der llauptiierv eiue liemmende Scheidewand bildet. Befinden sicli
die Häufclieu au f der Blattsiireite weiter nach unten, so sind sie gewöliiilicli
selir schmal, wälirend sie zugleich sehr lang sind. In diesem primären
Krankheitsstadium ist die von Häufchen bedeckte F läche verhältnismässig
klein im Vergleich zu der Grösse der fleckenlosen Fläclie, die dunkelgrün
ist. und gewöluilioli bestellt eine scharfe Grenze zwischen den gelben und
den grünen Teilen der Spreite.
ln liabitueller Hinsiclit nicht uiiwesentlicli verscliieden verhält sieb also
der Pilz in seinem ersten Auftreten au f diesen durcli Steiigelglieder getrennten
Somiiierblättern, weun wir es mit seinem Vorkommen au f den diclitgedrängteii
Keimlilättehen des voraufgeliendeii Herlistes vergleiolieii. Auf diesen bildete,
wie wir uns erinnern, der Pilz eine einzige, grosse zusamineubängeiide
Häufclientiäelie, die die ganze Breite des Blattes einnalim, sowohl weiiu sicli
die Häufchenftäclic an der Sjiitze des Keimblättclieiis (Fig. 52 a), als auch
au f der Mitte desselben (Fig. 52 b) oder an dessen Basis (Fig. 52 c) befand.
Der liier zu T age tretende Unterschied der Soininerlilätter und der Keim-
blättcheii e rk lä rt sieli leicht, wenn wir den anatomischen Bau der Blätter
iu jenem und in diesem Falle bedenken. Das Keimblatt b a t (Fig. 58 a
und il) keine Nerven, niclit einmal eineu Mittelnerven, dessen für das P ilz mycelium
uiidurchdringliclies Bastelemeiit bis an die beiden Flächen des
Blattes re ich t und das cliloroiiliyllfülirendc Parenchym desselben, 'velclies
das Gewebe ist, in dem der Pilz lebt, in melirere von einander getrennte,
parallele Stränge teilt, sondern es liesteht liier ein iingeliindertcr Verkelir
im Blattparencliym durcli die ganze Breite des Blattes hin. Anders ist
der Bau der Sommerblätter der Pflanze. Hier kommen selir diclit durcli-
gelieude, von Fläche zu Fläche reiehciide Nerven, iu kleinster Anzahl au
der Spitze, zalilreiclier weiter nach unten in der Blattspreite vor. An der
äussersten Spitze ist der Mittelnerv der einzige, der voHstäiidig diircligeht.
Hieraus erkfä rt sich, weslialli die Häufchenfelder au d e r Spitze oft eine verhältnismässig
grössere Breitenausdeiiiuuig als tiefer unten zeigen, wo die
durcligelienden Nerven bei weitem zalilreieher sind.
Die Fig. 65 a zeigt den ungefäiir an der Basis des obersten Viertels
gemacliten Durclisclinitt eines Somnierblattes wälirend dieses primä ren
Kranklieitsstadinms. Es fiiuieii sich hier 3 (lurcligelieiide Nerven sowie 18
feinere, iiiciit dnrcligcbende. Von den 4 liierdureli entstandenen parallelen
Pareiicliymsträiigcn sind die 2 mittleren die einzigen, welclie da. wo der
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