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 ( I c h   Stickstoff  nls  ISot'örtleror  (lessell)cii  spriU'lie.  Vielmelir  siclit  man,  dass  
 iu  den  Sorioii  mit  wechselndem  Pliospliorgclialt  (X—X III)  die  Rostigkeit  
 das  eine  Mal  mit  dem  vermehrten  Pliospliorsäiireuznsatz  znnahm,  wenn  die  
 Pliospliorsäure  dnrcli  Koprolithen  in  iirspriiiiglielicr  Form  liiiiziigefligt wurde,  
 lind  das  andere  Mal  iiiigetalir  unverändert  lilieli,  wenn  die  Koprolitlien  voi--  
 her  gebrannt  wurden,  und  zwar  trotzdem  dass  der  den  Pfianzen  zu  Gebote  
 stellende  Gehalt  an  Phosphorsäiire  durch  diese  Veriirciiiuing  erhötit  wurde.  
 Uud  in  den  Serien  mit  verscliiedeiiem  Stickstoft'gelialt  tiiidet  inan,  dass  eine  
 Vermehrung  der  beigegebeneii  Stiekstoffnieiige  das  eine  Mal  (IV—VI),  beim  
 Cliilisalpeter,  eine  erhöhte  Rostigkeit,  aber  das  andere  Mal  (VII—IX),  beim  
 Heriiiggiiaiio,  eine  verminderte  Rostigkeit  lierbeif'ülirt, —  ein  Unterscliied,  der  
 j a   vielleicht  dadurch  bedingt  sein  könnte,  dass  der  Heriiigguaiio  ausser  
 Stickstoff  auch  etwas  Pliospliorsäure  entliält, weslialb  durch  vermehrten Zusatz  
 dieses  Stoffes  die  Pliospliorsäiirenmeiige  zugleich  mit  der  Stiekstoffnieiige  
 wird  wachsen  müssen,  falls  nicht  b ek an n t  wäre,  dass  die  in  Häriiiggiiaiio  
 vorkominende  Phosiiliorsäiire  den  Pflanzen  kaum  ziigäiiglicli  ist. 
 Indessen  dürfte  das  Ergebnis  dieser  Beobaclituiigeu  insofern  aiiffallen,  
 dass  die  3  gleichförmig  behandelten  Parallelversnche  je d e r  Serie  sämtlicli  iu  
 Bezug  au f  Rostigkeit  so  gleichen  Schritt  mit  einander  liielten,  wie man  überhau 
 p t  verlangen  kann,  während  dagegen  die  verscliiedenen  Serien,  wenn man  
 sie  mit  einander  vergleicht,  recht  grosse  Differenzen  aufwieseii.  Dieser  Umstan 
 d   bestätigt  gewissermasseu  die  Annahme, dass  der Grad  des Rostscliadeiis  
 denuoeh  zu  der  chemischen  Besehaffenlieit  des Bodens  in  gewisser Beziehung  
 stehen  müsse,  wenn  wir  aiicli  bei  dem  heutigen  Stande  der  Wissenschaft  in  
 Bezug  au f  diesen  Zweig  der  Eorseliimg  die  Art  einer  solchen  gegenseitigen  
 Beziehung  leider  noch  nicht  näher  bestimmen  können. 
 d.  S c h lu s s fo lg e ru n g e n . 
 Alls  dem  oben  Gesagten  geh t  hervor: 
 l:o)  dass  d ie   A n s i c h t e n   d e r   L a n d w i r t e   im  allgemeinen  dahiii 
 gehen,  d a s s   d e r   P h o s p h o r r e i c h t u m   d e s   B o d e n s   d ie   R e if e   
 d e s   G e t r e id e s   b e s c h l e u n i g e   u n d   d a d u r c h   d a s s e l b e   g e g e n   
 d e n   R o s t  s c h ü t z e , w ä h r e n d   a n d e r e r s e i t s   e in   r e i c h e r  G e h a l t   
 a n   S t i c k s t o f f   im  B o d e n ,  g a n z   b e s o n d e r s   w e n n   k u r z   v o r h 
 e r   S t a l lm i s t   a l s   D i in g m i t te l   b e n u t z t   w o r d e n   i s t ,   d ie  R e if e   
 v e r z ö g e r e   u n d   d e n   R o s t  f ö r d e r e , 
 2:o)  dass  es,  w e n n   a u c h   d ie   V e r s u c h e   im   k l e i n e n ,   au f  die  man  
 eine  Ansicht  in  der  vorliegende  F ra g e   liauen  könnte,  uns  v e r m 
 u te n   l a s s e n ,   d a s s   d ie   c h em i s c h e   B e s c h a f f e n h e i t   d e s   Bod 
 e n s   f ü r   d i e   R o s t i g k e i t   d e r   P f l a n z e n  n i c l i t   o lin e   j e d e   B e d 
 e u t u n g   i s t ,   d e n n o c h   b e i  d e r   K u l t u r   in  g r ö s s e r em  M a ss - 
 s t a h e ,   nach  den  vergleichenden  wisscnsohaftlichen  Versuchen  au f  
 freiem  Felde,  es  b i s j e t z t   n o c h   n i c h t   g e lu n g e n   i s t ,   j e n e   B e d 
 e u tu n g   d a r z u l e g e n ,   und 
 3:0)  dass  cs  Iiei  künftigen  Versuclien,  deren  wir  für die  endgültige  Lösung  
 dieser  Fi'age  noch  bedürfen,  von  Gewiclit  ist,  d a rau f  aelitzugeben, 
 a)  dass  die  Versuclie  in  soiehem  Boden  ausgefülirt  werden,  der  
 keinen  Nälirstoff  (z.  B.  Stickstoff)  in  so  grossem  Überfluss  
 entliält,  dass  die  Resultate  sich  dadiiroh  verschieben, 
 b)  dass  man  in  jedem  oiiizeliien  F a lle   sich  bewusst  ist,  welclie  
 Rostart  man  studieren  will,  und  demzufolge  zweckmässige  
 —  für  die  betreffende  Rostart  teils  wenig  te iis  selir  empfängliche  
 —  Getreidesoi'tcii  wählt,  sowie 
 c)  dass  diese  Versuclie  mehrere  Ja h re   nach  einander  fortgesetzt  
 werden,  damit  verscliiedene  Ja h re   —  Rostjalire  und  Xieht-  
 Rostjahre  —  zur  Untersiiehuiig  gelangen. 
 10.  Die  Vorfrucht. 
 a.  Die  A n g a b e n   in  d e r   L itte r a tu r . 
 Ebenso  wie  man  geglaubt  hat,  in  der  Lage  des  Ackers  sowie  iu  der  
 physikalischen  und  in  der  chemiseheii Beschaffenheit  des  Bodens  iiiitwirkende  
 Ursachen  von  wesentlielier  Bedeutung'  für  die  Grösse  des  Rostsschadeiis  
 finden  zu  können,  ebenso  h a t  man  auch  ganz  n a türlich  an  die  Möglichk 
 e it  gedacht,  dass  die  Fruolitfolge,  die  j a   die  Bodenbeschaffeuheit  in  nicht  
 iinweseiitlichem  Masse  beeinflusst,  an  dem  geiiaiiiiten  Schaden  teil  haben  
 könne. 
 Mau  ist  au f  diesen  Gedanken  sowohl  durch  rein  tlieoretische  Spekulation  
 als  auch  durcli  vermeintliche  jiraktische  E rfahrungen  geraten.  Auf  
 jenem  AA’eg'e  gelaugte  d e   C a n d o l l e   (I,  es),  welcher  aiinahni.  dass  der Rost  ans  
 dem  Boden  iu  die  Wurzeln  der  Getreidepflanzeii  eiudringe,  im  Ja h re   1807  
 zu  dem  Sclilusse,  dass  man  einem  scliwercren  Rostschadeii  am  besten  en tgehen  
 könne,  wenn  man  nicht  au f  deiiiselbeii  Schlage  zwei  Halnifriiclite  
 nach  einander  anliaue.  Schon  vorher  scheint  jcdocli  Y o u n g ,  wahrscheinlich  
 infolge  praktisclier  Beobaclitiiugen,  au f  die  Venmitiiiig  gekomnieii  zu  sein,  
 dass  die  Fniclitfolge  den  Rostschaden  beeinflusse,  da  er  (nacli  L it t l e   
 I,  6So)  unte r  den  F rag en ,  die  er  im  Ja h re   1804  an   eiiglisclie  Landwirte  zur  
 Beantwortung  aussandte,  auch  die  aufstellte,  ob  das  nach  der Brache  oder  das  
 nacli  der  AVeide  (»layers»)  gesäte Getreide  dem  Bost  am  leichtesten  eiitgaiigeii  
 sei.  Eine  Riclitschiinr  für  die  Beiirteilnng  der  F ra g e   geben  die  eiugelaiifeiien  
 Antworten  jedoch  kanm.  da  (nach  L i t t l e .  I,  e s e «)  9  Einsender  
 beliaiijitetcii,  das  Getreide  sei  am  reinsten,  wenn  nach  der  Brache,  7  aber,  
 wenn  iiaeli  der  AVeidc  augeiinut,  wogegen  2  in  beiden  F ällen  dasselbe  Resu 
 lta t  aiigaheii. 
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