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III.'
Iiifektionsversuclie mit der Uredo des Timotlieengnises auf verschiedenen
Getreide- und Grasarten ausgcfiihrt worden. Die Resultate dieser Versuche
sind aus der ohensteliendeii Tabelle ersiehtlieli. Stellt man dieselben
so zusammen, wie es vorlier mit den Ergehnissen der durcli die verscliiede-
nen Formen der Uredo g ram im s bewerkstelligten Infektionen gesclielieii ist,
so erliiilt man folgende
Ziisammenstelhmg der liesuUute aus den InfeJctionsversuchen m it
üredo Phlei-pratensis.
T a b e l l e 2 2 .
Anzahl dev Tnt'ektiousver-
siiche mit dem Ilesultat
positi'
+
unsicher sicher
positiv negativ
(+) ! -
Auf Phleum pratense.................................................................................... 7
' Secale cereale .....................................................................................
? Triticum vulgare................................................................................... |
Hordeum v u lg a r e .............................................................................
' Poa pratensis.....................................................................................
Von diesen 29 Infektionsnummern sind es also nur 2. eine (Nr 10) auf
Roggen und eine (Nr 11) au f Hafer, die ein Resultat ergaben, das der Selbständigke
it des Tiiiiotheeiigrasrostes als A rt.sc lie in h a r 'viderspricht. Unter-
sucht mau diese beiden Versuchsnmnmern indessen näher, so verininclert sich
ihre Be 'veiskraft liöchst. bedeutend. Mau sieht, dass in dem einen Falle
(Nr 10) die inficierteu Pflanzen im Freien gezogen waren und die liervor-
hrechenden Häufchen sich nicht an den Infektionsstellen befanden, alles
Umstände, die berechtigte Ateranlassimg zu dem Glauben geben, dass die
Häntclieii aus einem Mycelium liervorgegangen sind, das sich schon iu den
Pflanzen befand, als sie umgepflanzt wurden. Zum Teil ebenso verhielt es
sicli mit der z'veiten Nummer (Nr 11), da aueli diese Ptiauzo im Fre ien
gezogen 'v a r und die Häufchen auoli an einer nieht inficierteii Sclieide auftraten.
Allerdings entstanden auch Häufchen an einer der Infektionsstellen,
aber nichts verbietet uns anzimelimen. dass auch diese Iläufohen die Folge
eines vor der Umpflanzung im Inneren der Pflanze befindlichen Mycelinins
haben sein können. Auf alle Fälle steht dieses vereinzelte, zweideutige, positive
Resultat au f einer anderen Grasart als dem Timotheengras 'venigstcns
47 anderen mit sicher negativem Resultat aliein gegenüber, 'vobei nocli die
vielen, ebenfalls negativen Resultate der Nummern 15—2.5 nicht mitgezählt
sind, da es hei ilmen an einer genauen Angabe über die Anzalil d e / I n f e k tionsstellen
an je d e r einzelnen Nummer fehlt.
Ohne Bedenken d a rf man daher in den bisherigen Infektionsversiicheii
den eiitsclieidenden Be'veis erstens für die Scllistäiidigkeit der Uredoforni den
entsprecliendeii auf den Getreidearten vorkoiimienden Formen der I^uccinia
g ram inis gegenüber selien. aller dann ancli, his es gelingt, den Kost durcli
Teleutosporen von dem Tiniotheengras auf die Berberitze oder unigckelirt
durcli Äcidiensporeii von der Berlieritze auf das Tiniotheengras zu ülier-
trageii, den Be'veis dafür, dass d e r S c h 'v a r z r o s t d e s T i i n o t h e e n g r a s e s
ganz und gar e in e b e s o n d e r e A r t f ü r s ic li ist.*
d. D e r E n tw ic k e lu n g s c y k lu s d e r P u c c in ia P h le i-p r a te n s is .
In dem Entwickelungscyklus dieser P ilz a rt h a t man, " i e die oben gelieferte
Darstellung an die Hand giebt, eine Verscliiedenheit von dem Ent-
wickeluugseyklus der P uccinia gram in is darin zu selieii, dass der Alodiis T
(lieteröcisehe Ent'vickeluiigj — vergl. Tabelle 15 (S. 107) — einst'veilen
'venigstens ausfällt, 'väh ren d dafür der Modus I II (über'viiiterude üredo)
e intritt. F ü r die beiden übrigen Entwickelungs'veisen (II mit liomöcischer
E n t'vickeiung nnd IV mit endogenem Mycelinm) gelten dieselben Möglieli-
keiten " i e liei der Puccinia graminis.
Puc c inia g lum a rum (Scmi.) E m k s . & H e x x . — üe/iumsi.
( S c h m id t . I, 2 7.)
Tiifel V—IX, Fig. 52; 57—108.
Dia gn o se : I. {Aecidium.) U n b e k a n n t (fehlt?)
II. Uredo g la m a r iiu i SCHMIDT. Häufchen 0,5 — 1 Mm lang, 0 ,3— 0,4
Mm breit, linienförmig gereiht, an d e r B l a t t s p r e i t e in la n g e S t r i c h e
zusammentiiessend, die gruppenweise geordnet b is 7 0 Mm la n g e K r a n k h
e i t s f e l d e r bilden können, an der Innenseite der Klappen und Spelzen
mehr zerstreut. Häufchen c i t r o n e n g e lb (helles Cadraiuin). Sporen kugelig
bis kurz-elliptisch, stachelig, gelb, 2 5— 30 u diam.
HL P u c c in ia a lu n ia r n n i. Sporengruppen von der Epidermis bedeckt,
an d e n B la t t s c h e id e n und den Halmen in la n g e n , feinen, b r a u n e n b is
s c h w a r z e n S t r i c h e n , an der Spelzeninnenseite mehr zerstreut. Jede Sporen-
gruppe in zahlreiche Fächer geteilt, jedes Fach mit einem Kranze b r a u n e r ,
b o g e n f ö rm ig u m s c h l i e s s e n d e r P a r a p h y s e n umgeben. Sporen kurz gestielt,
meist lang keulenförmig, unsymmetrisch, am Scheitel abgetlacht oder
seitlich in 1— 2 stumpfe Fortsetzungen zugespitzt. Die Länge der Zellen 30
— 40 f-i; die Breite der Basalzelle 9— 12 u , die der Terminalzelle 1 6— 24 g .
Die Sporen k e im e n s c h o n in H e r b s t . Der zu einem Promycelium sich
entwickelnde K e im s c l i la u c l i g e lb gefärbt.
E x sic c a tw e rk e : E l l . & E v e r h ., North Amer. Fung., i 4 7 i a (III. H o r d e u m
j u b a t u m , Wisconsin, ISj-ySS); i4 7 i b (II und III, IV i t i c n m v id g a r e . l\\\-
Über das Auftreten dieser Form auf Festuca elatior siehe E r ik s s o n (V, 3io).
Spät. Aiiin. (18¥'95).
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