Linie, und der Zeiger auf 4 kommt, da den derselbe mit einer
senkrechten Linie, oder auch der Wagebalken mit der Horizonta
l-L in ie ungefähr einen Winkel von 40 Grad machen wird.
Nun ziehe man die Kette straf an, ohne jedoch die Platte merklich
vorwärts gegen den Strom zu bewegen, und befestige sie so
zwischen der Zange q r. Wenn man nun das Stiftchen wegnimmt
, so wird die Platte etwas gegen den Strom gezogen, um
die erste Reibung und Trägheit zu überwinden , und dann sucht
man das Gegengewicht, wodurch der Wagebalken, nach einigen
Schlenkerungen, eine geraume Zeit in dem horizontalenStande
erhalten wird. Dieses Gegengewicht ist alsdann der Kraft des
Stromes gleich.
Um ferner den Gebrauch und die Behandlung dieses Strommessers
vollkommen zu kennen, wird es nicht überflüssig seyn,
auch eine Beschreibung von derjenigen Zurüstung zu geben,
welche der Herr Brünings bey den bisher angestellten Versuchen
in den Flüssen sich bedient, und die Güte gehabt hat, in einem
holländischen Manuscripte sie uns mitzutheilen. Das erste was
hierzu erfordert w ird , ist eine Art treibender Brücke, welche
überall, wo man es verlangt f gegen den stärksten Strom hingeführt,
und mit Ankern befestigt werden kann. Zwey Fahrzeuge
mit platten Böden (Fig. 20. und 21.) ungefähr 44 Fufs lang,
q Fufs breit, und einen Fuß tief ins Wasser, sind, in einer
Entfernung von 12 Fufs, an den Vorder- und Hintertheilen
mit einander verbunden. In den Borten dieser Fahrzeuge oder
Prahmen werden eine hinlängliche Anzahl Balken eingefugt, über
welche ein Boden mit einem darüber errichteten Verdecke gelegt
ist. In der Mitte der Breite dieses Bodens ist eine starke eichene
Planke befestigt, die mit einer Klappe Versehen ist, welche auf-
und nieder geschlagen werden kann , und in die eine, an der
Seite mit eisernen Bügeln verstärkte, vierkantige Oeffhung (Fig.
22.) angebracht ist, um den Pfahl A B B C C darin , mit dem
Strommesser gegen den Strom gekehrt, anzubringen. Da das
Stellen dieses Pfahles bey einem starken Strome mit Vorsicht ge-
Schehen muß, so ist er unten zugeschärft , und mit einer eisernen
Spitze, und eben über dieser Spitze mit einem eisernen Ringe
versehen. Ein Seil an einen Anker befestigt, der Strom aufwärts
auf dem Boden des Flusses liegt, wird durch diesen Ring,
und von hier über den vordersten Balken , wodurch die beyden
Prahme zusammen gekuppelt sind, geleitet, wodurch man also,
wenn das Seil festgehalten w ird , verhindert, dafs der Pfahl, ehe
er den Grund erreicht hat, voraustreiben könne. Durch zwey
andere Seile an eben diesen Ring befestigt, welche von zwey
Personen , die zur Seite in den Prahmen stehen f regiert werden,
wird die seitwärts gehende Ausweichung des Pfahls verhindert.
Auf diese Art wird er durch die Oeffhung auf den Boden senkrecht
gestellt, wo er dann, wenn er mit der eisernen Spitze nur
erst den Grund erreicht hat, fest genug steht, um dem stärksten
Strome Widerstand leisten zu können. Um hier aber noch mehrere
Festigkeit zu erhalten, und alle Bewegung und Schlenkerung
des Pfahles genugsam zu verhindern , wird unten, mit dem Boden
der Brücke gleich , ein eiserner Bügel, der sich vermittelst
eines Gewindes öffnet, und an der innern Seite mit scharfen Zacken
versehen ist , an den Pfahl geschraubt, und ein Seil an diesen
Bügel befestigt, das nach hinten zu straf angespannt, und
auf den Boden fest gemacht wird. Ein zweyter, gleicher Bügel
wird an das obere Ende des Pfahls, ungefähr bey C C (Fig. i 5.)
angeschraubt, um an jeder Seite eine Rolle, oder einen Kloben
daran zu befestigen. Um diese Rolle läuft ein Seil über eine andere
Rolle, welche an jeder Seite des Pfahls aufsen an der Brückehängt.
Diese Seile, wenn sie recht straf angezogen werden,
sind hinlänglich , alle Bewegungen des Pfahls gänzlich zu verhindern.
Die Theorie dieses Instruments beruhet mit dem gröfsten Thei-
le der vorigen auf eine richtige Theorie vom Stofse. Herr Brünings
nimmt die gewöhnliche Theorie an , die wir schon oben bey der
Berechnung der Gefchwindigkeit aus der Abweichung des Pendels
am Quadranten erklärt haben; wrobey jedoch erinnert Wer