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und dem Flufsbaue widmete. Der vortrefliehe Preufsische Minister,
Freyherr von Schroter, dem ich hier meinen Dank bringe
für das ehrenvolle Zutrauen, dessen er mich werth hielt, und wodurch
ich im Jahre 1796" in den Preufsischen Dienst als Bau-Di-
rector treten konnte, hat es ausgewirkt, dafs der Bau - Inspector
Koppin auf königliche Kosten den Wasserbau in Frankreich,
Deutschland und Holland bereiset. So hat auch der Wirtenber-
gische Kirchenrath , auf Veranlassung des würdigen Chefs , des
Herrn von Hogstetter, dem Herrn LieutenantSeeger,zu seinen Reisen
ansehnliche Unterstützungen accordirt. Endlich mufs hier
noch bemerkt werden , dafs: der Hamburgische Magistrat, den
Bau-Director Woltmann (a ) in Ritzebüttel, auf den Vorschlag
des Professors Büsch, nicht nur ansehnliche Reisen nach den Französischen
Küsten, nach England und Holland hat machen lassen,
sondern ihm auch noch eine vollständige Bibliothek von solchen
mathematischen Werken , die hydraulische und hydrotechnische
Gegenstände enthalten ; zum Gebrauche übergehen hat. Die
Hamburgische Stack-Deputation hat auch einige hydrometrische
Messungen auf öffentliche Kosten anstellen lassen ( b).
( ß ) Im dritten Bande seiner Beyträge zur h yd raulisch en A xchitectur hat er
e inen T h e i l seiner Reise beschrieben.
( £ ) D e r Herr W o ltm a n n sagt in seiner T h e o r ie u n d Gebranch des hydrometrischen
Flügels Seite „W a s aber je tz t zu v e rschw e ig en , d ie D an k b
a rk e it m ir n ich t e r lau b t , ist d ie besondere Grace m e iner Herren
O b e rn , der h ochlöblichen Ritzebüttelschen S t a c k -D e p u t a t io n , welche
m ir Z e i t u n d Werkzeuge zu diesen Beobachtungen (d ie ich noch fern
e r p rü fen u n d fortsetzen w e rd e ) a u f eine äufserst ermunternde Art
geneigst b ew illig t haben.
J2Ö9
Ü B E R
DEN GESCHAEFTSGANG
IN
R Ü C K S I C H T D E S W A S S E R B A U E S .
D a bisher in den mehrsten Staaten gewöhnlich nur das Mili-
tair und der Jurist"für fähig gehalten wurden , über alle wichtige
Gegenstände der Staats-Oekonomie zu urtheilen , und man die Mathematiker
so wie die Baumeister, im weitesten Umfange des
Wortes, als Subalterne betrachtete,-welche nur Berichte abstatten
durften, die dann im Collegio, von irgend einem Rathe,
seine technischen Kenntnisse mochten nun so eingeschränkt seyn.
wie sie wollten , vorgetragen wurden ; so ist es kein W u n d e r ,
wenn die Hydrotechnik so zurück ist, wenn der untergeordnete
Hydrotechniker um eine Sache zwey, drey und mehr mahl mit
Berichte gehört wurde, bevor die Herren seineVorschläge annehmlichfanden.
Ja! hier und dort wurde noch wohl dieser oder jener
Beamte, Magistrat, oder Geistliche gefragt : was sie von dem
Entwürfe hielten , ob sie meinten , dafs wohl alles so erfolgen
werde, vvie es von dem Hydrotecten demonstrirt sey. Da kommt
dann das Interesse und auch, wie natürlich, Mangel an Einsicht
mit ins Spiel. Man macht fade Einwürfe, und nun heifst es im
Collegio: Ja, nach solchen aufgeworfenen Zweifeln , müsse man
auch den Ingenieur-Officier *** fragen; denn der Ingenieur-
Officier (die Wasserhaukunst ist nicht das was man auch von
einem Ingenieur-Oificier verlangen kann; denn die Ingemeur-
W issenschaft ist selbst, in einigen Theilen , der Wasserbaukunst
untergeordnet; jene mufs von dieser entlehnen); müsse jaso etwas