den wir hernach zeigen, nachdem wir zuvor das Verfahren werden
beschrieben haben , um erstens den Schnitt der beyden Querfäden
bey c (Fig. 1.) in die Axe des Rohrs A A zu bringen,
und zweytens die Libell, oder die Rohre B B so zu stellen , dafs
die Enden der Luftblase darin eine bestimmte Lage gegen gewisse,
auf der gläsernen Röhre bemerkte Abtheilungen habe, wenn die
Röhre A A horizontal liegt.
Den ersten Zweck zu erreichen, spanne man in einiger Entfernung,
etwa 3oo bis 4°o Fufs, von der Wasserwage einen
Bogen weifses Papier aus, und lasse durch jemand den Punct
bemerken, der gerade auf den Durchschnitt der beyden Querfäden
fällt, den Punct bezeichne man mit No. 1 .; hierauf drehe
man die Röhre 90° um seine Axe , und lasse den Punct No, 2.
wieder bemerken, der alsdann mit diesem Schnitte überein kommt;
so mache man es auch bey der Umdrehung von 180° und 270’
wodurch man die Puncte No. 3. und No. 4• bekommt. Hierauf
ziehe man Linien von No. 1. zu No. 3. und von No. 2. zu No. 4*
und bemerke den Punct, in den diese beyden Linien sich schneiden
, und stelle die Kreuzfäden durch die Schrauben bey c so,
dafs ihr Durchschnitt, bey unveränderter Lage des Rohres, auf
den der Linien auf dem Papiere fällt. Zur Sicherheit mache man
das ganze Verfahren alsdann noch einmahl, und wo etwa gefehlt
seyn möchte helfe man nach, bis der Punct bey der ganzen Unw
drehung des Rohrs sich nicht mehr verändert. Wäre diefs hierdurch
aber gar nicht zu erreichen, welches man gleich dadurch
erkennen kann , dafs die Puncte No. x, 2 , 3 , 4 bey einem genauen
Verfahren nicht in einen Quadrat zu liegen kommen,
so mufs der Fehler an dem Rohre liegen , dafs dasselbe an denen
Stellen, mit denen es aufliegt, nicht ganz rund ist, und alsdann
mufs dem nachgeholfen werden.
DerJj^weis dieses Verfahrens ist dieser: a (Fig. 3. Tab.XIX.)
sey die Axe des Rohrs; b1 der Schnitt der beyden Querfäden in
der ersten Lage; so wird dieser Punct b1 einen Zirkel um a beschreiben
, der in der zweyten Lage in b1 , in der dritten in b3,
und in der vierten Lage in b4, und also jedes mahl um einen
Quadranten des Zirkels von der vorigen Lage entfernt seyn wird.
Der Durchschnitt der beyden Durchmesser b2 b4 und b1 b3 ist in a,
oder in der Axe des Rohrs.
Die zweyte Berichtigung, die Libell parallel mit der Axe
des Fernrohrs zu stellen , kann man am besten, bey stillem heiteren
Wetter , an einem etwas groisem/: still stehenden Wasser
Verrichten, bey dem man nähmlich versichert seyn kann , dafs
dessen Oberfläche wirklich horizontal ist. Man schlage zu dem
Ende an einem Orte von wo aus man visiren will sowohl, als
auch da wohin man visiren w i l l , einen kleinen Pfahl, der oben
recht platt ist , “so in das Wasser ein, dafs seine obere Platte genau
in der Oberfläche des Wassers ist. Die Wasserwage stelle
man nun so, dafs die Höhe der Axe des Fernrohrs über diesem
Pfahle, oder über der Oberfläche des Wassers, genau gemessen
werden könne. Diese Höhe '-)- der Höhe == a ,; die auf dieser
Distanz wegen der Krümmung der Erde entsteht, werden an
einen Pfahl bemerkt, der senkrecht auf dem andern im Wasser
eingeschlagenen kleinen Pfahl gehalten wird. Man richte nun
■ das Rohr so , dafs dieser auf dem aufrecht gehaltenen Pfahl bemerkte
Punct genau in den Querschnitt der beyden Kreuzfäden
bey c (Fig. 1.) kommt. Hat man dieses, d. h. ist das Fernrohr
wirklich horizontal, so stelle man auch die Libell durch die
Schraube D D und F (Fig. 1 .) , dafs die Luftblase die bestimmte
Lage einnimmt.
Da wo aber ein solches stillstehendes Wasser nicht vorhanden
ist, mufs man sich eines andern Mittels zu dieser Berichtigung
bedienen, Man stelle die Libelle beyläufig mit dem Rohre parallel,
und richte hierauf das Rohr so, dafs die Luftblase die bestimmte
Lage annimmt. Hierauf nehme man das Rohr heraus,
und lege es sos, dafs b (Fig. 1.) in a und a in b kommt. Bleibt
die Blase unveränderlich stehen, so hat man es getroffen ; ist aber
diefs nicht , so stelle man , bey unveränderter Lage des Rohres,
durch E , uilcl durch die Schraube D D die Libell auf die We i-
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