konnten sich davor solche W irb e l, wie da gezeichnet sind,
nicht bilden. Indessen kann es seyn, dafs die Hunrichschen
Höfter oder die Schiengen eine Menge Wasser durchfliefsen lie-
fsen (*). Andere Schriftsteller, als Cornelius van Velsen (ƒ) ,
und Bleiswyk (z) haben, gleich wie Bossut und V ia lle t, oberund
unterhalb der Werke stillstehendes Wasser (leau dormante)
vorausgesetzt, und sich daher Aufschlickungen gedacht, die aber
leider in schnellen Strömen weder bey perpendiculairen nochbey
declinanten Kribben erfolgen, wenn sie vor einem Schartufer
frey in dem Strome hinein liegen , und nicht mit einer Fang-
kribbe (**) versehen sind. Selbst Guglielmini scheint über die W i derströme
nicht Beobachtungen angestellt zu haben, denn er denkt
sich oberhalb des Werkes , welches unter einen spitzen Winkel
dem Strome entgegen steht, Wirbel (a), da, nach unsern Beobachtungen
, dort keine entstehen können , weil da Wasser auf
Wasser stöfst, und das Wasser, welches in dem Raume x i y B F
(Tab. X V . No. 3.) steht, eine horizontale Oberfläche bis
zur Aufstaue bilden mufs. Stöfst das Wasser auf eine schräge
m
( * ) Ven n diese Materie nicht kurz vor dem Abdrucke bearbeitet worden
wäre, so würden wir Hunrichs Nachfolger, den Herrn Oberdeichgra-
fen Burmester in Oldenburg ersucht haben , uns in dieser Hinsicht
seine Beobachtungen gefälligst mitzutheilen; indefs schmeicheln wir
uns, von diesem thätigen Manne in der Folge mit Bey trägen über den
Flufsbau an der Weser unterstützt zu werden.
( y ) Velsen., Rivierkundigen Verhandeling.
O ) Bleiswyk, Natuur en wiskundige Verhandeling over de Dyken.
(a ) Nuova Raccolta d’autori che trattano del moto dell’ acque. Vol. II.
pag. i 3g.
( * * ) Eine Fangkribbe ist ein solches Werk, welches vor der Spitze F einer
Hauptkribbe B F nach dem Ufer von F nach C geht. (Tab. XX.
Fig. A.) Sie fängt das über die Hauptkribbe ziehende Volumen auf;
befördert Aufschlickung im Raume B F C und vernichtet den Widerstrom
beynahe gänzlich.
Fläche eines harten Körpers , und dann weiter gegen eine andere
perpendiculaire Fläche , so entstehen längs und über der
erstem W ir b e l, wie sie Tab. X V . No. 4. bey der obern perpendiculairen
Kribbe A,. oberhalb Rees, angedeutet sind. W i r verlassen
jetzt diese Materie, weil wir noch oft zu derselben zurück
kehren werden.
Endlich zählen wir zu den Untersuchungen und Messungen,
die angestellt werden müssen , auch noch
Die Untersuchung über die Menge Schlich und Sandes,. welche
ein Flufs führt.
Bisher scheint man an solche Untersuchungen wenig gedacht,
und sie für den Bau an Strömen wenig brauchbar gehalten zu
haben. Dafs sie vor der Anlage eines jeden Baues absolut hergehen
müssen , läfst sich freylich wohl nicht unbedingt behaupten;
wie nützlich und nothwendig sie aber in manchen Fällen werden
können , werden wir in dem Verfolge zu zeigen öfters Gelegenheit
haben. Das Wasser, dessen Menge Schlicks man zu erfahren
wünscht , mufs alsdann nicht blofs. aus der Oberfläche-des
Flufses, sondern wenigstens nach Beschaffenheit der Umstände,
aus allen Tiefen , und aus allen den verschiedenen Stromfäden ,
fowohl nahe am Ufer, als auch weiter davon ab, genommen werden.
Fossombroni ( b) schlägt hierzu ein Instrument vor, dessen
Art sich zu verschliefsen und sich zu öffnen sinnreich genug
ist. W i r haben es (Tab. XIX. Fig. 2 6 .) vorgestellt. Es besteht
in einem kleinen parallëlipipedischen , ganz verschlossenen Kasten,
der blofs in dem obern Theile eine rechtwinkelige Oeffnung
h g t y hat ; in der Mitte dieser Oeffnung ist eine Axe M N , um
welcher sich zwey rechtwinkelige Ebenen s r z x und O PN M,
die unter sich in einem rechten Winkel verbunden sind, in ihrem
gemeinschaftlichen Durchschnitte drehen, wobey sie so gestelltsind,
(&) Memoria idraulico storiche sopra V a l- di - chiana, compilate dal Cavaliere
Vitt. Fossombroni. Firenze 1789. gr. qto. in dem Anhänge.