sollen , von oben angefangen werden. Man nimmt zu dem Ende
ein dünnes aber starkes Seil, welches ,' wenn es zuvor schon
im Wasser eingekrimpft und wieder auseinander gezogen Wurde,
von 5 zu 5 Ruthen (oder so vveit auseinander, als man die Tiefen
zu wissen verlangt) eingetheilt wird. Ehe dieses Seil in der
bestimmten Linie ( Raay) überden Flufs gespannt wird, werden,
nachdem der Flufs breit und Schnell.ist, drey,\vier oder fünf
kleine Fahrzeuge in eben dieser Linie vor Anker gelegt,
da alsdann in jedem Fahrzeuge ein Mann seyn mufs. Das Seil,
dessen Länge die Breite des Stromes übeftreffen mufs, wird hernach
in einem andern Nachen , der zum wenigsten zwey Paar
Ruder (Riemen) haben mufs, über die in der Linie vor Anker
liegenden Nachen, nach dem andern Ufer gebracht. Sobald der
Mann in dem ersten , festliegenden Schiffe das Seil erhält, zieht
er dasselbe, so viel als möglich , straf an; dasselbe thun auch
die in den andern Schiffen. Ist däs Seil nun an einen starken,
recht fest eingestampften Pfahl befestigt, so wird es an dem
andern Ufer von mehreren Leuten ganz .straf angezogen ,’ wozu
auch die Leute in- den kleinen Fahrzeugen mit helfen, da.es.alsdann
befestigt-wird. Nachdem dieses, alles, geschehen is t,-w ird
mit dem Tiefenmessen der Anfang gemacht. Es werden dazu
vier Personen in einem kleinen Schiff^ erfordert; der eine ist nö-
th ig , das Schiff längs dem Seile fortzuziehen , da ein anderer am
Ruder seyn mufs ; der dritte mifst alsdann die Tiefen , und der
Vierte schreibt sie = auf.., Sind die Tiefen nicht sehr beträchtlich,
so geschieht das Messen mit einer dazu eingetheilten Stange (Peilstock)
; bey großen Tiefen aber werden sie mit einem, an ein
in Fufse eingetheiltes Seil , befestigten .Gewichte gemessen,
Ist man bey dem Ueberziehen an dem ausgespannten Seile an
eins von den kleinen vor Anker liegenden Schiffchen gekommen,
so mufs man , während man unterhalb um dasselbe.herumfährt
, sich mit einem Haken an das Schiffchen fest halten,
um gleich wieder an das Seih zu kommen, längs welchem,
an denen darauf bemerkten Abtheilungen, die Messung geschehen
soll. In der Nähe der Ufer müssen die Tiefen, je nachdem
dieselben mehr oder weniger steil sind, in der \ , ein AteI oder
i tsl der gewöhnlichen Entfernung gemessen werden. W enn es
sich fügt, dafs an derjenigen Seite, wo das Seif zuletzt fest gemacht
w ird , die Breite eines Flusses nicht genau mit einer solchen
Abtheilung übereinkommt, so wird au oh* diese kleinere
Entfernung genau aufgezeichnet, und zwischen derselben l , 2
bis 3 Messungen, gleichfalls nach der Steile des Ufers , gethan.
Als ein Beyspiel mag hier folgende 1797 in dem Bylandschen
Canale gemachte Messung (Tab. XXII. und X X IV . No, 2.) stehen.
Sie geschah am! Ausflusse des.: Canales , 4° Ruthen oberhalb
des Ende-Punctes des-südlichen Leitdammes (tragel), in der
Richtung nach dem alten Rappertischen Stein - Ofen in Her-
wen , bey einer Wässerhöhe'von 7 Fuß 1 \ Z o ll, als das Mittel
zwischen den beyden Pegelständen zu Arnheim und Ny-
megen (*) , wobey am südlichen Ufer angefangen wurde.
Anzahl.
Entfernung.
Gefundene
Tiefe.' *' 4. Anzahl.
Entfernung.
.
Gefundene
Tiefen.
. Ruthen. ‘ ^ Fufs.- Zoll. Ruthen. Fufs. Zoll.
1 Hl ; '2 ■ 9 6 £ 11 5 21 —
2 5 10 - 12 5 22 6
3 1 11 - i 3 5 2 3 6
4 5 12 — K l ; 5 24 —
5 5 i 3 — i 5 5 26 —
6 5 l 4. — 16 5 22 6
7 5 W M — 1 7 1 2 5 “ 6
8 5 i 5 6 18 24 —
9 5
* 7 ... — *9 2 ! O O
10
. 5 J9 8} Ruthen breit.
( * ) Es versteht sich von selbst, dafs man in den meisten Fällen keinen
mittlern Pegelstand zu nehmen braucht. Hier war es nöthig , um diese
mit denen im Jahre 1796 angestellten Tiefenmessungen mit aller Genauigkeit
vergleichen zu können.