sere Vorschriften zu kehren, wenn wir es wagen ihren Gesetzen
Hohn zu sprechen.
Vorschläge zur Verbesserung der Strombahn zwischen dem Rheinberger
Grind und Wesel, als sich uor 40 Jahren in ihrer
Bahn die angezeigten Inseln befanden.
1) Um den Anfall des hohen Stromes auf den Büdericher
Banndeich zu schwächen, mufste nicht der Sommerdamm U,
in den gegenüber liegenden Bug hinein , aufgeführt werden.
2) Längs dem Numinghover W eh r te , am linken Ufer hätte
man ein starkes Bleswerk anlegen sollen , welches den Abbruch
verhindert hätte.
3) An der Numinghover Insel - Spitze hätte ein , auf den
Hauptstrom perpendiculair gerichtetes Schöpfwerk aufgeführt
werden müssen. Dieses W e rk würde nähmlich den linken
Arm verstärkt haben, und dieser verstärkte Arm hatte alsdann
des Stromes Angriff auf den Büdericher Deich , wo die drey
Kribben liegen, geschwächt.
4) Um den Andrang des Stromes auf die gefährliche Deichstelle
B gegen Dornik zu schwächen, mufsten hier längs dem
Ufer zwey declinante mit Fangkribben versehene Kribben auf 8
Fufs Pegelhöhe aufgeführt werden.
5) Den rechtseitigen Arm der Insel T oberhalb Wesel hätte
man, vermittelst eines Schöpfwerkes H , verstärken sollen, um
den linkseitigen, oder den Hauptstrom zu schwächen , und dessen
Anfall auf das Ufer vor Wesel und auf die Lippemündung
von dem Strome, der durch den rechtseitigen Arm flofs , zu hemmen.
Dieser Arm würde auch von dem verstärkten linkseitigen
Arme der Numinghover Insel eine gröfsere Wassermenge erhalten
haben , wodurch also der Effect noch zweckmäfsiger ausgefallen
wäre.
6) Um die Eisgänge in diesem Buge noch kräftiger zu verhindern,
um also die Ueberschwemmungen schneller abzuleiten,
konnte Irtan einen Durchstich von. U , oberhalb Spelle, bis an
das Altwasser oberhalb S graben. Diesen Durchstich hätte
man nachher von Zeit zu Zeit mit Hülfe einer Schöpfkribbe verstärken
können, Und zw a r, je nachdem der Vortheil sich zeigte,
den er auf das Flufsbett und in Hinsicht der Ueberschwemmungen
leistete. Würde dieser Durchstich nicht des Rheines
Anfall auf die Lippemündung, und auf das Weseler Ufer sehr
geschwächt haben ? W i r überlassen andern zu entscheiden , ob
die Mittel nicht den rubricirten Strombezirk verbessert hätten,
und ob sie überhaupt von nützlichen Folgen , in Hinsicht der
Rhein- und Lippeüberschwemmungen, gewesen seyn würden.
Was ist aber gegenwärtig zu thun , da das Local durch Bauwerke
aller Art so sehr verändert worden ist ? Diese Frage aufzulösen
wird es nöthig seyn , von dem jetzigen Zustande dieser
Bauwerke einige Auskunft zu geben. Dabey müssen wir aber
bedauern , dafs es uns nicht hat glücken wollen , über die Geschwindigkeit
und über die Tiefe Data zu erhalten. Es wird uns
daher äufserst angenehm seyn , wenn der Herr geheime Ober1-
baurath Riedel, oder der Herr Kriegsrath Bach unsere Raison-
nements berichtigen, erläutern und weiter ausführen wollen , da
sie zu allen hydrometrischen Untersuchungen gelangen können ,
die einem jeden genugthuenden Raisönnement vorangehen sollten.
W i r erklären auch noch hier ein für alle mahl, dafs diese
Darstellung des Flufsbaues ; dafs unsere Vorschläge keineswegs
als ein Rath angesehen werden so ll, den wir denenjenigeo geben
wollten , welchen die Direction der Bauwerke anvertraut ist.
Dafür behüten uns die guten Götter ! W i r beabsichteten nur,
unsere Leser mit den Mafsregeln bekannt zu machen , die bey
ähnlichem Locale von Nutzen seyn dürften.
Zustand der Bauwerke am Rheine zwischen Ruhrort und Wesel,
im Jahre 1797. Tab. X. und XI.
Als man vor etwa dreyfsig Jahren vorzüglich dem declinan-
ten Kribben-Systeme ergeben war , da sollte jeder Abbruch