mitgetheilten Messungen Seite 327 und 33o. hervorgeht. Da nun der
Strom- und Eisgang , der übereinen abhängigen Boden strömt, das
Bett zu vertiefen strebt; so steigt der Boden der Flüsse auch jähe,
und fällt allmählig oder sanft; welches die Profile Tab'. XVII.
beweisen.
Da/s* sich die Flufskiesel untereinander abreiben, diefs ist
auch von sehr berühmten Naturforschern erwiesen. Pallas hat,
indem er der Petersburger Academie der Wissenschaften seine
in Asien gemachten Entdeckungen mittheilte, angemerkt: « dafs
die Flufsbetten dort aus runden granitartigen Kieseln bestehn.,
und dafs der feine Flufssand aus diesen entstanden sey ( i ). Der
Bau-Director Woltmann in Ritzebüttel, führt in seinen Beyträ-
gen zur hydraulischen Architectur im 3ten Bande Seite 98 an :
dafs der Dr. Huthon in einem Briefe an Deluc (Montly Review
17 79 ) “ den Flufssand für zerriebene KieSel erkläre. Herr W o lt-
maun theilt auch seine eigne Erfahrung mit, dafs nähmlich in
einem Mörser gestofsener Kiesel scharfen Sand gibt, und erhält
dafür, dafs der Flufssand durch das Reiben der Kiesel gegeneinander
entstehe. W a s wir von der Abschleifung der Kiesel gesagt
haben , sey nunmehr- mit einer Erklärung des Naturkundiger
Saussure (k) beschlofsen. Er sagt: « Bereiset der Naturforscher
die hohen Gebirge,, wo die Flüsse entspringen , so sicht er, wie
die eckigen Steine ihre Kanten verlieren , sich abrunden , und
in abgerundete Kiesel verwandelt werden. Vorzüglich habe
ich diese merkwürdige Beobachtung in der Nähe grofser Eismassen,
woraus die Aar, die Rhone, und der Aveiron etc. mit Ungestüm
hervorschiefsen, gemacht.» Ferner: « .Wer mit Aufmerksamkeit
die Lage der fortgewälzten Steine und die Bruchstücke
von Felsen , welche in dem Thale unseres Sees ( des Genfer), und
die auf den benachbarten Gebirgen liegen , untersucht, der wird
(z) Frisi Meciianica universa p. Q. Lib. 1.
Vovages dajis les Alpes Tom. II.
sich' bald überzeugen , dafs sie von dem Wasser fortgewälzt ünd
abgerundet sind; »
D ie Beobachtungen, Welche man nun über die Gröfse des'
Widerstandes, womit dies« oder jenes Material, dieser oder jener
Geschwindigkeit widersteht-, machte, würden alsdann für die Practik
Sehr lehrreieh seyn wenn dabey auf Eisgänge Rücksicht genommen
würde, und wenn man die Lage des Bettes*, feine' Erhöhungen,
so wie seine Vertiefungen und die Geschwindigkeit des
Eisganges oder des VFassers mit einiger ZuverläJsigk-eit wüfste.
Bey Anlagen von Durchstichen ,• wobey man den Effect der Eisgänge
nicht abwarten kann, wäre es sehr wichtig , den Widerstand
des Materiales ,, worin der Durchstich gegraben w ird / zu
wissen, damit man beyläüffig aus der Geschwindigkeit des-Stromes,
auf den Effect der Austiefung fchliel'sen könne. Auch wird
die Kenntnifs von der Gröfse dieses Widerstandes heym Deichbaue
nützlich seyn. Da wird in Erfahrung gebracht werdeü
müssen , welcher Geschwindigkeit ein ziemlich horizontaler Ra-1
senboden f wie’ die Wiesen und Viehweiden sind , woraus gewöhnlich
das-Vorland der Deiche besteht, widerstehn* kann, und*
wie flach die Dossirung eines beraseten Deiches seyn müsse, um
dieser oder jener Geschwindigkeit in Bezug auf das Material zu
widerstehn. Eine solche Beobachtung würde auch- für den Uferbau
nützlich Seyn weil, sich alsdann aus der bekannten Gröfse des
Widerstandes-, womit das Material der Aushöhlung unter der bekannten
schrägen Lage widerstehn kann , beurtheilen läfst, ob
die Ufer der bekannten Geschwindigkeit des höchsten Wassers
widerstehen können.
Solche und ähnliche Untersuchungen dürfen aber keineswe-
ges die Entwürfe bestimmen.- Nein.! sie sollen nur einige Data
mehr liefern,- die', wenn es nölhig ist, in unsre hydrotechnischen
Raisonnements einverweht werden können;: und die unsre
Local - Kenn misse erweitern. W ir wollen- also einige von Buat
angesteilte Versuche kurz anführen:.