
 
        
         
		als  eine  Scheidewand,  zwischen  das  neue  Strombett  und  den  
 alten  Arm  ansetzen.  Je  seichter  indessen  dieser  linke  Stromarm  
 von  dieser  neuen  Insel  (welcher  auf  der  XI.  Kupfertafei  durch  
 ein  längliches Wasser  angedeutet  ist),  der  ehemahls  der  rechte  
 Arm  der  alten  Insel  gewesen  w a r ,  wurde,  desto  mächtiger  
 wirkte  der  eingeengte  Strom  auf  das  Bett;  desto  lebhafter  ward  
 auch  sein  Angriff  auf  das  Ufer  oberhalb  Büderich,  und  desto  
 mehr  entfernte  sich  die  Stromrinne  von  dem  rechtseitigen  Arme  
 (H T )   der  Insel  T ,  welche  oberhalb  der Lippemündung  lag. 
 Dafs  aber  Büderich  je  auf.  einer  Insel  gelegen  habe  ,  können  
 w i r ,  obgleich  es  einige  Chronickenschreiber  behaupten,  nicht  
 erweisen.  Vielleicht  hatten  die  Ueberschwemmungen  des  Rheines  
 ,  die  ihren  Zug  links diesem  Orte  nehmen ,.  K^lke  und Auswühlungen  
 erzeugt. 
 w ie  aber  die  Krümme  um  den  Haas-  und  Maasmanns-  
 waard ,  nach  dem Jahre  1768,  so  erschrecklich  zunehmen  konnte  
 ,  kann  erst  bey  der  Analyse  der  Wasserbauwerke,  erklärt  
 werden. 
 Als  in  dem  Jahre  1758  das  linke  Rheinufer  längs  Lütingen  
 da  Statt  fand ,  wo  es  Tab. XI.  gezeichnet  ist,  konnte  der  Strom  
 die  Bahn  in  der  ganzen  Breite  noch  offen  halten,  daher  auch  
 damahls  der  Hollandswaard  noch  keine  Insel  war  (k).  Sobald  
 aber  der  Strom  sich  von  dem  Lütingener  Ufer  entfernte,  so  
 konnte  e r ,  vermöge  seiner  neuen  Richtung,  nicht  mehr  nach  
 Graff zu ,  auf das  rechtseitige  Ufer  wirken.  Er  breitete  sich  also  
 nach  der  linken  Seite  aus ,  und wich  von  der Mitte  ab  ;  so  entstand  
 also  die  Stromspaltüng  und  das  Hollandswaard.  Längs  
 dem  rechten  Ufer  des  rechten  Armes  erfolgte,  nach  Anlage  des  
 Hollandswaard,  unter  Graff,  Abbruch,  der  auch  durch  die  
 Bawrsche  Karte  erwiesen  wird.  Dieses  rechte  Ufer  mufs  ehe-  
 mahls  von  Bislich  an  über  die  Mitte  des  Hollandswaards  gegangen  
 seyn;  eine Vermuthung,  welche  der  Ueberrest  eines Deiches 
 ( i )   M a n   sehe  d ie   a n g e fü h r te   B aw r s ch e   K a r te . 
 A  C  (Tab.  XI.)  beweiset.  Dieser  gibt  auch  zu  erkennen ,  dafs  
 der  ganze  Bann-Deich  (* )  weiter  von  GrafiF  abgegangen  seyn  
 müsse,  als  gegenwärtig. 
 Stromveränderung  zwischen  Vynen  und  Schenckenschanz  
 Tab.  XII.  XIII.  und  XXI. 
 Da  der  Rhein  im  X V.  Jahrhundert  längs  Bienen  und  Prost  
 unterhalb  Rees  strömte  und  seinen  Lauf  um  das  Emmricher  Eiland  
 und  den  Warbeyschen  Polder  längs  Schmidthausen  und  
 Griethhausen  fortsetzte  (**) ,  so mufste  er bey  Rees  da  fliefsen, wo  
 noch  jetzt  der  Zug  der  Ueberschwemmung  zwischen  der Schanze  
 und  Ober-Mormten  ist,  und  dann  mufste  er  auch  von  G  nach  
 H  ,  dafs  ist,  zwischen  dem  Reeser  Potdeckel  und  Rees  strömen. 
 Zu  der  Zeit  fand  die  Stromscheidung  der  Waal  N  P  O S   vom  
 Rheine P  O  noch  bey  Lobith ,  oder  bey Alt-Lobith Statt,  so  
 wie  sie  auf  Tab.  XIII.  und  auf  Tab.  XXL  und  XXII.  gezeichnet  
 ist. 
 Beweis.  1.  Erkennen  die  Holländischen Stromkundigen (***)  
 und Geographen (****) das Alt-Wasser,  zwischen  dem Ossen-  und  
 ’s Gravenwaard  für  ein  altes  Waal-Bett. 
 ( * )   B a n n -D e i c h   h e ifs t   im   C le v is c h e n   e in   s o lc h e r   D e i c h ,   d e r   v o n   e in e r   
 A n h ö h e   zu   e in e r   a n d e rn   g e h t ,   u n d   w e l c h e r   das  d a h in te r   lie g e n d e   
 L a n d   v o r   h o h e n   U e b e r s c h w em m u n g e n   s ch ü tzen   s o ll.  D i e   B a n n -D e i c 
 h e   lie g e n   a u f   22  b is   3 4   F u f s   E m m r ic h e r   P e g e lh ö h e   u n d   zw a r   in   
 d e n   u n t e r n   S t r om g e g e n d e n .  W e i t e r   h in a u f   b e y   O r s o y   u n d   g e g en   
 R u h r o r t   a b e r   w e n ig s t e n s   a u f   24  b is   26  F u fs . 
 ( * * )   N o c h   im   X V .   J a h r h u n d e r t   w u r d e   d e r   R h e in z o ll  in   S c hm id th a u s e n   er*  
 h o b e n . 
 ( « * )   S o   ;st   z .  B .  a u c h   d ie   S t r om s c h e id u n g   a u f   d e r   N o .  I.  S e it e   10 .  u n d   
 N o .  I I .   S e it e   1 1 .   a n g e z e ig te n   K a r te   an g e d e u te t . 
 /#*■ ».)  j n   d e r   G e o g r a p h ia   B la v ia n a   im   I V .   B a n d e   h a t   d ie   K a r t e ,   w o r a u f  d ie   
 a lte   W a a l  b e y   L o b y t   g e z e ic h n e t   i s t ,   fo lg e n d e n   T i t e l :   T e t r a c h i a   D u  ca -