zeug in der Oberfläche, und auch bey einer geringen Tiefe unter
derselben noch thun mag , so dürfte 'es doch auf eine etwas grö-
fsere Tiefe nicht wohl mehr gebraucht werden können, da alsdann
erstens, die Wirkung des Wassers auf-die vertikale Stange S R
nicht ganz unbedeutend mehr bleiben kann, zweytens aber auch,
weil dann das Wasser an einen zu langen Hebel wirken , und
dadurch ein zu grofses’ Gegengewicht erforderlich feyn, und also
die Reibung an der Axe der Wage zu grofs werden würde. Leu-
pold beschreibt zwey ähnliche Vorkehrungen (e), die aber auch
nur in der Oberfläche gebraucht werden können.
Herr Brünings sah das Mangelhafte dieses Instruments zu gut
ein, und erdachte daher ein neues, welches er Tachometer nennt.
Fig. 14. Tab. X V III . stellt das Vorzüglichste davon dar. A B CD
ist eine kupferne Platte , deren .jede Seite sechs rheinländische Zoll
grofs ist, die, bey denVersuchen dem Strome rechtwinkelig entgegen
gekehrt , dann, wenn sie von demselben zurück gestofsen
wird, mit sich selbst parallel sich bewegt. Zu diesem Ende ist auf
die innere •, oder auf die dem Strome abgekehrte Seite , im Mittel-
puncte der Gröfse, welches hier auch zugleich der Mittelpunct der
Schwere ist, ein vierkantiger, kupferner Stab a b , gA Zoll lang
und Ar Zoll im Viereck dick, angeschraubt, der ohnedem noch
mit einem rechtwinkeligen Knie b c 2 Ar Zoll lang versehen ist.
An dieses Knie wird ein kleines gethertes Seil befestigt, das um die
Scheibe E läuft. Ein zweyter kupferner Stab d e , 5 A- Zoll lang,
A Zoll breit und | Zoll hoch ist an das längliche Stück Kupfer
F G H befestigt, und mit einem rechtwinkeligen Knie e versehen,
woran, vermittelst eines Bügels, die eben gedachte Scheibe E befestigt
ist. An das Ende dieses unbeweglichen Stabes bey f , so
wie auch an das Stück Kupfer F G H bey g sind kleine horizontale
und vertikale Rollen angebracht, über welche der erstgemeldete
Stab a b sich bewegt. Auf die obere Seite des unbeweglichen
Stabes d e ist eine kupferne Strebe, unter einen Winkel von
( c) Theatrum mächinarum generale §. 504 — 5oy. Tab. LIX. Fig. r.
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45 Grad , bey h angeschraubt, um alles Schlenkern zu verhindern,
und dem Werkzeuge, auch bey dem stärksten Zuge über die Scheibe
E , in einem rechtwinkeligen Stande zu erhalten. Diese Zu-
Vüstung wird vermittelst der Schrauben i, k und 1 mit der gezahnten
Stange (Heugelstock) I I I von Mahagonie- Holz verbunden,
wovon die Figur hier einen Theil darstellt, den wir aber doch
noch ausführlicher beschreiben werden. Diese gezahnte Stange ist
nähmlich auf der einen Seite platt, und auf der andern dreyeckig.
Ihre Dicke beträgt hinten 1 \ Z o ll, und vorne 8 Linien ; die Breite
der platten Seite, ohne die Zähne, ist 1 Zoll, welche Zähne
von der Mitte zur Mitte gerechnet, 1 Zoll von einander abstehen.
Die Länge dieser gezahnten Stange ist 5 Fufs , ohne den Zapfen
an deren einem Ende , welcher noch ungefähr 5 Zoll lang, und
an dessen innere Seite eine kupferne, an dem äufsern Ende mit einem
Widerhaken versehene Feder befestigt ist. Eine andere
gleich gezahnte Stange hat an dem einen Ende eben einen solchen
Zapfen und Feder , an das andere Ende aber ist eine kupferne vierkantige
Röhre',; ungefähr 5 Zolllang, und von gleicher Dicke wie-
die Stange, auf dieselbe befestigt. In diese kupferne Röhre der
zweyten Stange kommt der Zapfen und die Feder der ersten wo
dann der Widerhaken der Feder in eine Oeffnung fafst, die in
eine der Seiten dieser viereckigen Röhre angebracht ist. Auf diese
W eise werden bey den Versuchen so viele Stangen aufeinander
befestigt, als die Tiefe des Wassers erfordert, die deswegen zuvor
gemessen seyn mufs. Der Strommesser, dessen Herr Brünings
sich bisher bedient hat, besteht aus 8 solcher gezahnten Stangen,
die zusammen eine Länge von 38 rheinländische Fufs ausmachen.
Diefs Instrument, Wie wir es bisher, nach dem Herrn Erfinder
, beschrieben haben , wird an einen eichenen oder tanne-
nen Pfahl A B B C C (Fig. i 5. Tab. X V III .) befestigt, und zwar
so, dafs die Scheibe E (Fig. i 5.) mit ihrem Bügel in einer dazu
in diesen Pfahl angebrachten, 2 Zoll tiefen Nuthe geht. An
der andern, oder vordem Seite des Pfahls ist auch eine JMuthe,
auf Art der Schwalbenschwänze, gemacht, so dafs die gezahnte