Um die Ueberströmung des hohen Wassers bis zu 19 Fufs
Pegel, in den Pannerdenschen Canal hinein , von C nach E , 211
verhindern , wurde (1784 ) der Hauptdamm von der W u r zel
der Kribbe C bis E auf 19 Fufs Arnheimer Pegel erhöhet
und mit dieser Flöhe wurde ein berauhwehrter Leitdamm (Tra-
geldyk) von E nach G bis zum Banndeiche an der Sternschanze
aufgeführt. Ferner deckte man in diesem Jahre das rechtseitige
Ufer des Nicolas-Waardes mit einem Bleswerke.
W ie mächtig übrigens das Schöpfwerk A A G , welches bey
A an dem Kopfe mit einem runden Faschinenbau gedeckt worden
w a r , auf die neue Mündung des Pannerdenschen Canale»
von 1782 bis 1784 gewirkt ha t, diefs übersieht man mit einem'
Blick aus den Tiefenmessungen, welche in No. III. Tab. XXIV-
bey 8 Fufs Arnheimer Pegel angezeigt sind, und dann auch aus
den Profil-Messungen Seite 82. Im ersten Jahre war in No. 12.
Tab. XXVI. das Profil 37 , und 1784 43 Quadrat-Ruthen
grofs. In der Profil-Linie No. 13. war es 1782 48, und 1784
63 Quadrat-Ruthen.
Diefs Schöpfwerk und die Richtung des Bylandschen Durchstiches
hatte n u n die gewünschte .Al/n<ilirn. Uo-r PannerdensCntn
Waardes und der Sandanlage davor , dergestalt befördert , dafs
man , um dem Strome ein stetes Ufer zu geben, diesen Waard
(1785) auf eine Länge von i 3o Ruthen mit einem Bleswerk
deckte (Tab. XXIII.) zur Abnahme der Ungeheuern Sandbank
vor diesem Waarde hatte die Pflanzung unter Brandshause gegen
Millingen (Tab. X X IV .) auch sehr viel beygetragen.
Der Bylandsche Durchstich war noch vermittelst des Schöpfwerkes
T verbessert worden , welches man aus No. I. Tab. XXV.
ersieht.
Um dem Pannerdenschen Canale bey mittlerer Wasserhöhe
lind bey einem niedrigen Strome, in Rücksicht der Schifffahrt
und Verbesserung des Stromes , noch mehr Wasser zuzuführen,
wurde der Hauptdamm Ä A , welcher an seiner Spitze auf 8 Fufs
Arnheimer Pegelhöhe (auf Mittelwasser Seite 36) lag, 5o Ruthen
verlängert. Die Mündung hatte man aber durch die Kribbe
E E und das Bleswerk G C D zu beschränken gesucht, damit
der Strom sich vertiefe. ,
Von der Gelderschen Seite befürchtete man nun, dafs dëï
Strom sich längs dem Millingschen Ufer eine vollkommene Stromrinne
aushöhlen , und so seinen Zug dahin nehmen würde, defs-
wegen wurde die Kribbe E F (1787) auf eine Länge von 90 Ruthen
angelegt. Dieses We rk hatte Brünings nicht projectirt, da
es dem Pannerdenschen Canale bey seiner damahligen groben
Mündung mehr schädlich als vortheilhaft war ; weil es den hohen
Ström von der W aal zu entfernen und in den Canal hinein
2ji lenken strebte. Denn es mufste , wie bereits Seite 5’4'o, erwähnt
worden ist, bey der Rectification der Mündungen dahin
gearbeitet werden, dafs dieser Canal, bey einem mittlern und niedrigen
Wasserstande des Stromes, eine solche Wassermengc erhielt
, wobey sich die Untiefen im Nieder-Rheine und Leck,
durch Absetzung des Materiales nicht erhöhen , sondern dafs sie
im Gegentheil so beträchtlich w a r , um auf die Betten dieser
Flüsse dergestalt wirken zu können , daß die alten Untiefen davon
fortgeschaft werden konnten (*). Bey hohem Strome mußte
man darauf Rücksicht nehmen, dafs dieser Canal dem Nieder-
Rheine und Leck in Rücksicht der Deiche nicht zu viel Wasser
zuführte, denn im Jahre 1772 strich der hohe Strom den Deichkappen
am Leck gleich , wenn die Waal deiche noch 3 Fufs
Wasserfrey waren.
Diese Absicht zu erreichen ,- würde ( 1788) auf dem rechtseitigen
Ufer der neuen Mündung ein Leitdamm vom Sorge-Deiche
an , auf eine Länge Von 71 Ruthen 19 Fufs Arnheimer Pegel
hoch bis zur Kribbe L aufgeführt, von diesem Querdamme DN Tab.
( • ) Wichtig würde also hier die' Untersuchung wérden, die (Seite
227 — q3z ) über die Menge Schlicks und Sandes in einigen Fällen
für nöthig èrachtet wurde.