und also zur Verbesserung der jetzt, fehlerhaften Vertheilung des
hohen Wassers, wobey die Leck zu viel erhält, wesentlich bey-
tragen.
Diesen grofsen Zweck noch sicherer zu erreichen: wird ferner
der von Brünings vorgeschlagene Leitdamm XII. I , an dem
linken Waal-Ufer dienen. Derselbe soll auf 5o Ruthen in den
Strom hinein, zwischen zwey Faschinen werken , auf 18 Fufs Pegelhöhe,
gelegt; das Ufer davor soll mit einem Bleswerke, mit
Berauhwehrung und mit Pflanzungen gedeckt werden. Um anfänglich
die Kosten erträglich zu machen , soll erst das abnehmende
Ufer gedeckt und auf der Stelle, wo der Damm I in den Strom
zu liegen kömmt, soll eine Kribbe von 5o Ruthen aufgeführt werden
, um nachher, wenn sie die Austiefung der Sandbank bewirkt
hat, den Leitdamm XII. I , wie er vorne angegeben ist, machen
zu können.
«Wenn der Flufs , sagt Brünings , * auf diese Weise so wohl
auf die Norder - als auch auf die Süderseite , zwischen künstlichen
Ufern eingeschlossen ist, und eine zweckmäfsige Breite erhalten
hat; so wird man für das Anlegen der Sandplatten ferner nicht
besorgt seyn dürfen.
«Zeigtesiehsn achher, dafs die vorbeschriebenen W erke, die Un tiefe
Stromabwärts nicht hinreichend abflächten, so würden die Kribben
II. III- IV . so gelegt, wTie sie nach der wirklichen Beschaffenheit
des Stromes am meisten zur Verbesserung béytragen können.
* « Durch diese Projecte wird dem Flusse allmählig ein tieferes
Bett gegeben; erbehält bey den Mündungen dieselbe Breite, die
er jetzt hat, welches durchaus nothwendig ist und zwar deswegen:
i) weil durch eine Verengung daselbst, die vorteilhafte Was-
servertheilung blofs durch die mehrere Tiefe der einen Mündung
vor der andern erhalten werden könnte , 2) . weil das Separations-
W e rk bey einer gröfseren Beengungdes Stromes, wegen des hohen
W assers .und der Eisgänge kostbarer zu unterhalten seyn würde.
Die perpendiculairen Werke I I , III, IV dürften deswegen
hier sehr zweckmäfsig seyn, weil sie längs ihrer Spitze eine Austiefung
des Bettes, wozu'.die Kribbe No. IV . indem sie Verlandung
in dem Raume hinter dem Werke E F hervorbringen dürfte,
vorzüglich beytragen w ird , verursachen werden. Eine Austiefung;
welche den Strom mehr nach der Nieder-Waal hinziehen
Wird. Wenn er so geleitet ist, dürfte auch wohl die fatale Landzunge
vor Claas Arends Haus abnehmen , und sein Angriff auf
den Schartdeich längs Huilhysen , der die Betouwe beschützt >
wird alsdann sehr geschwächt werden. Kurz, diese von Bru-
nings (1754) projectirten Werke werden den rubricirten Flufs-
bezirk corrigiren , und die wohlthätigsten Folgen für die Nieder-
W a a l und den Pannerdenschen Canai hervorbringen (*). Das
Gouvernement sollte also die Ausführung beschleunigen , wenn
es dem Vorwurf aller einsichtsvollen Hydrotecten entgehen,
wenn es nicht die gerechten Klagen der Bürger, die von den
Lecküberschwemmungen leiden , erregen will. Ist nicht der Zustand
von dem Bette des Niedes - Rheines , und der Leck immer
schlechter geworden? Empfängt nicht jetzt vor wie nach der
Pannerdensche Canal beym niedrigen Strome zu wenig, und
beym hohen Strome zu viel Wasser ? Versandet der Nieder-
Rhein und Leck nicht von Zeit zu Zeit immer m e h r und mehr?
Beweisen diefs nicht die neuesten Tiefenmessungen und die Preisaufgabe
der Academie der Wissenschaften zu Haarlem ?
Diese Stromscheidung ist also, wir wiederholen es, von äu-
fserster Wichtigkeit für die gesammte Republik, und in dieser
Hinsicht hat jetzt das Gouvernement nur einen Wunsch zu vollziehen,
nähmlich: keine Kosten zu sparen, um den fehlerhaften
Zustand des Bettes in diesem Flufsbezirke, und die Verderben
bringende Vertheilung der Flüsse, welche vor a5 Jahren (1 7 7 3 )
unendlich schlechter war, noch mehr zu verbessern,
'(*): Man erinnere sich nur an die Gröfse der Geschwindigkeit -welche der
Strom jetzt schon hier hat, (Seite 36g.) und „an seinen alten .Lauf
(Seite 471. Tab. XXI. und XXIII.) dann wird man sich hoffentlich
überzeugen, dafs der Strom, wenn er so eingeengt würde, bald eine
Austiefung des Bettes hervorbringen mvifste.