Fufs. Vom Spätjahre 1796 bis zu Ende des Monats May 1797
haben wir hier ganz kleines Wasser gehabt; die längste Zeit
war dasselbe 1 , 2, bis 2 \ Fufs unter Null. g Nach dem Briefe
des Herrn M. Vierordt waren zuvor fast an allen Baadenschen
Rhein - Ortschaften Pegel und alle mit Null auf das niedrigste
Wasser gesetzt, die aber durch verschiedene Strom - Verände-
rungen sehr ungleich geworden, und durch den jetzigen Krieg
fast alle vollends ganz vernichtet sind, von denen, aufser diesem
zu Eggenstein, nur noch die zu Sellingen, Ighezheim, Knielingen
, Hochstetten und Linkenheim geblieben sind.
7. An dem Pegel zu Coblenz wird von oben hinunter gezählt;
7 Fufs 4 Zoll unter Null ist daselbst der mittlere Wa s serstand.
8. Der Pegel zu Düsseldorf ist auf den niedrigsten Wasserstand
von 1766 eingerichtet, und 8 Fufs über demselben, heißt
der mittlere Wasserstand.
9. Die Pegel zu Ruhrort, Wesel und ReeS werden wahrscheinlich
nahe mit denen zu Emmrich Übereinkommen; wenigstens
wurden auf einer hydrotechnischen Reise 1794 an diesen
Pegeln folgende Wasserhöhen bemerkt:
Den 23. Iun. ZU Düsseldorf 2 Fufs 11 Zoll.
zu Ruhrort 3 - -
— — — zu Rees. , 3 — 2 -
— — — zu Emmrich 2 “ 9 ?
m — — zu Arnheim 3 - 6 —
Den 24. Iun. zu Ruhrort 2 ~ 113 ■ -
— — zu Rees . 3 - 3 —
_ — — zu Emmrich 2 — 10 . —
Indem wir die auf dieser Reise an Ort und Stelle aufgeschriebenen
Wasserhöhen mit denjenigen in den jährlichen Anzeichnungen
(Aantekeningen) vergleichen, so finden wir einen
anmerkenswerthen Unterschied von zehn Zoll. Es war nähm-
lich an demjenigen Pegel bey Emmrich, wonach der Ober-
Deich - Inspector Bach sich richtete, der Wasserstand am
Nach eigenerBeobachtung. Nach den Aantekeningen.
23. Iun. 1794 2 Fuf| 9 Zoll. 3 -Fuß 7 Zoll.
H- - - 2 — 10 - 3 - 8 -
2 5': - - 2 — x 1 - 3 - 9 -
26. - — 3 - - — 3 — 10 —
»7-v - - 3 - 4 „ - 4 — 2 -
28. - >, 1 4 - 1 - 4 — 11 -
3o. - - \ 4 f§ 9 - 5 - 07 -
Regelmäßig ist also, wie gesagt; der Unterschied zehn Zoll.
Es ist folglich zu wermulhen, dafs derjenige, welcher in Emmrich
die tägliche Wasserhöhe aufgezeichnet und solche nach Nyme_
gen eingèschickt hal, einen andern Pegel habe, als wonach, in Hinsicht
des Rheinbaues, die Wasserhöhen notirt werden; dessen
Null-Punct also zehn Zoll niedriger steht als des' letztem. A n ders
können wir uns diese regelmäßige Abweichung der Angaben
nicht erklären. Zu Arnheim wurde auf dieser Reise am
3o. Iun. die Wasserhöhe bemerkt , und sie war 5 Fufs 3 Zoll,
welches genau mit der in den Aantekeningen bemerkten übereinkömmt.
Die Einrichtung des Pegels*zu Maynz haben wir nicht erfahren
können obgleich eine eigene Reise defswegen nach Maynz
gemacht wurde. Uebrigens bemerken w ir auch , dafs an allen
diesen Pegeln, sowohl am Rheine als in Holland rheinländisches
Mafs, aufser an dem zu Lindau , bey welchem nähmlich Lin-
dauer Mäß , das sieh zum rheinländischen wie 13g 1 zü 1284
Verhält, 'gewählt worden ist.
iZu erfahren wie der Rhein zu- oder abnimmt;*» wie obere
Anschwellungen auf die untern Gegenden wirken ; welche Zeit
es gebraucht ehe diese von einer Station zur andern bemerkbar
werden , und in noch verschiedenen andern Rücksichten verfertigten
wir, anfangs nur zu unserer eigenen Belehrung, folgende
zwey* Tabellen. Sie scheinen uns so lehrreich und interessant
zu seyn , um hier eine vollständige Mittheilung zu verdienen.