einer solchen Bewegung aufser dem Wasser bemerkbar werde;
so ist z. B. an dem Puncte G ein leichter Drath von Metall befestigt,
der bis zu dem äufsersten Ende der Stange in F' geht,
wo er einen gläsernen , horizontal angebrachten und auf eine
solche Weise gebogenen Ring findet, wodurch dieser metallene
Drath verhindert w ird , aus der Ebene der Rolle Q zu gleiten,
welcher Drath, indem er durch den Ring kommt, in ein , in
die Stange angebrachtes, längliches Loch geht, sich über die Rolle
Q biegt, und von da senkrecht bis zu dem Puncte D hinunter
geht, wo er an seinem Ende eine kleine messingene Platte P
hält. Diese Platte ist in zwey anderen , an die Axe angebrachten
Platten E H eingefugt, und zwischen denselben leicht beweglich.
Diese, indem sie nach einem gewissen Mafse so einge-
theilt sind , dafs ihre Eintheilungen mit denen der Platte P cor-
respondiren , geben alsdann die Scale für die verschiedenen Abweichungen
des Pendels, wëlehe also dienen-, die verschiedenen
von dem Strome herrührenden Stöfse zu bemerken. Die verschiedenen
Dimensionen zu bestimmen, überläfst übrigens der Verfasser
einem jeden der sich des Instruments bedienen will.
W i r finden nicht, dafs es von dem Erfinder schon gebraucht
wäre. Bey großen Flüssen wird man es wohl nicht leicht probieren,
die Schwierigkeiten würden fast unüberwindlich seyn.
Aber auch bey kleineren Flüssen und Bächen dürfte es schwerlich
gebraucht werden, wenn sich übrigens auch vielleicht aus
theoretischen Gründen sonst nichts dagegen einwenden liefs, als
dafs, außerdem dafs es (wie w ir schon bey den Quadranten erinnert
haben ) mit der Theorie vom schiefen Stofse noch nicht
so aufs Reine ist, die Dicke der Stange gegen die Länge der Röhre
nicht beträchtlich seyn dürfe, da sonst die Stange Irregularitäten
in den Lauf des Wassers, welches noch die Röhre treffen soll,
verursachen würde.
Das von Pitot erfundene und beschriebene Instrument (t)
besteht aus zwey gläsernen Röhren , welche beyde auf einen
(t) Description düne machine pour mesurer la vitesse des eaux courantes
hölzernen, dreyeckigen Pfosten, nahe an einander befestiget werden.
A u f diesen Pfosten wird zugleich eine kupferne Platte*
worauf die Eintheilung von Fuße und Zolle u. s. w. bemerkt ist,
angeschraubt, jedoch so , dafs sie die gläsernen Röhren nicht bedeckt.
Die eine der Röhren ist bey D (Fig. 12.) rechtwinkelig
gebogen, und bey A und G offen. Die andere Röhre E F ist
gerade, und ebenfalls unten und oben offen (Tab. XVIII.).
Wenn diese Zurüstung perpendikulair und unbeweglich in
einem Flusse* gehalten wird , dafs die Oeffnung A gegen den
Strom gekehrt is t ; so wird nach hydrostatischen Gesetzen das
Wasser in die Röhre E F bis zu der Höhe C , mit der Oberfläche
des Flusses gleich, steigen, wenn die, durch die Adhäsion
des Glases verursachte geringe Erhebung in derselben bey Seite
gesetzt wird. In die Röhre A D G wird das Wasser wegen der
Geschwindigkeit, womit es bey A in dieselbe hineinfliefst, höher
als bis C , und z. B. bis B steigen. Aus dieser Höhe C B soll
die Geschwindigkeit des fließenden Wassers berechnet werden,
und zwar so, daß sie der Geschwindigkeit gleich seyn soll, welche
ein schwerer, frey fallender Körper erhalten würde, wenn er
yon einer solchen Höhe B C herunter .fiele.
Dieses beruhet auf folgendes Raisonnement: Man nimmt an,
dafs die Geschwindigkeit mit der das Wasser aus einer , zur Seite
eines Gefäßes angebrachten offenen Röhre heraus läuft, diejenige
sey, welche der Höhe, womit das Wasser über dieser Oeffnung
steht, zugehört W enn nun Wasser mit eben einer, derselben
Höhe angehörigen Geschwindigkeit hineinfließen wollte , so würden
beyde Kräfte sich aufheben, und das Wasser in dem Gefäße,
ruhig stehen bleiben ; wäre diese Geschwindigkeit kleiner , so
würde von dem Wasser herausfliefsen; da es hineindringen würde
, wenn sie größer wäre.
et le sillage des vaisseaux par Pitot. Memoires de l ’Ac-ademie. roy.
Sciences, an. 1732. pag. 363 ff.