gleichfalls zweyer Kugeln, wovon die eine an dem einem, und
die andere -an dem andern Ende eines seidenen Fadens befestiget
war, welchen Faden er nun so fafste, dafs die eine Kugel im
Wasser, und die andere aufser demselben hing. Den Win ke l
D A E ( Fig. l ), um welchen die Kugel bey C im Wasser von der
senkrechten Lage A D entfernt war, mäfs er nicht durch einen
Gradbogen , wie wir oben beschrieben haben,'sondern bestimmte
ihn durch die Länge A D und D E (m). Zur Bestättigung der
Theorie vom Stofse stellte er in einem kleinen Flusse, dessen Wasser
sehr stille und hell flofs, einen Versuch mit einer bleiernen
Kugel an, deren Diameter — o , 17 Fufs, und deren Gewicht in
der Luft = 2397 Efs und im Wasser = 987 Efs- war. Er fand,
dafe, wenn er A D — 34-Zoll nahm, D E- = 14,Zoll war.
Hieraus bekommt er für die Geschwindigkeit des Wassers 2,045
Fufs in einer -Secunde. Er mafs auch eine Länge von 96 Fufs
auf dem Flufse, und fand, d.afs ein Span (der etwas über der abgemessenen
Länge ins Wasser gèworfen wurde*; damit er zuvor
gleiche Geschwindigkeit mit dem Wasser erreiche) diese Länge
in 46 Secunden durchflofs , so dafs er 2 ,0 8 6 ' Fufs in einer Secunde
durchlief, welchen Versuch er verschiedene mahl wiederholte.
Dieses träfe über alle Erwartung gut zu, und scheint also
die Richtigkeit der Formel, und auch die Theörie vom Stofse zu
beweisen. Denn wie leicht könnte nicht der geringe Unterschied,
der zwischen beyden Messungen von 0,041 Fufs Statt? hat,
bey dem Messen der.. Linien* A D und D E entstände)! seyn. Aber
da dieses gegen alle sonstigen Erfahrungen ist, die sowohl in
Frankreich ( n ) und Schweden (0), als auch ton Uns selbst in
( m) Des Herrn Hofrath Kästners Uebersetzung der Abhandlungen der
Schwedischen Academie der Wissenschaften 3. B. S. 140.
( n ) Memoires de 1’Academie Royale. Sciences i7 73.q>äg. 358 und 1767 p. 493.
Experiences sur la resistance des fluides , par M. Borda. %
Nouvelles Experiences sur la resistance des fluides par M. M. d’Alem-
bert, le Marquis Condorcet, et 1’Abbc Bossut. 1777- Romme 1’art de la
marine.
< o ) Im 2. Quartale der neuen .Abhandlungen der königl. Schwed. Acad. der
g ro fse r M en g e ü b e r d en s ch ie fen S to fs a n g e s te llt w o r d e n s in d(*), so
w e r d e n w o h l diese w e n ig e n E r fa h ru n g e n v o n E lv iu s n ic h t h in re
ic h e n , je n e T h e o r ie zu b e s tä tig en .
M a n fr e d i h a t d ah e r w o h l R e c h t , w e n n e r s a g t (p) , dafs
d e r Q u a d r a n t erst d u r c h V e r s u c h e b e r ich t ig e t w e r d e n m üfse , w e n n
m an d ie a b so lu te G e s c h w in d ig k e it d a d u r ch b e s tim m en w o l l e , w o zu
e r e in e V o r k e h r u n g b e s c h r e ib t , m i t d e r e r 1 7 2 7 zu diesem
Z w e c k e e in ig e P ro b e n g em a c h t h a t . A B ( F ig . 2 3 . T a b . X V I I I . )
is t d ie O b e r flä c h e e in e s , in e in em 5 R u th e n ( c in q u e p e r t ic h e )
la n g e n u n d fast eb en so b re iten B eh ä lte rs , e n th a lten en stills te h
e n d e n W a s s e r s , ü b e r w e lc h e s , in e in e r g e r in g e n E n t f e r n u n g ,
d e r L ä n g e n a c h , e in , v e rm it te ls t zw e y e r N ä g e l b e fe s tig te r M e s -
s in g d ra th C D , in e in e r h o r iz o n ta le n R i c h tu n g g e z o g e n w a r , an
d em , v e rm it te ls t zw e y e r m e s s in g en en R in g e E u n d F , d u r c h
d ie d e r D r a th g i n g , e in p a u s e in em s e h r d ü n n e n u n d e b en en
B r e t tc h e n , v e r fe r t ig te r H a lb k r e is G H I h in g ; dessen D u r c h mes
ser G I d ah e r h o r iz o n ta l, so dafs d e r P u n c t H , s e n k r e ch t u n te
r d em M it te lp u n c te , also K 90 G r a d s o w o h l V on G , als a u ch v o n I
en t fe rn t w a r . E in v o n S e id e g e d r e h te r F a d e n I M , d er am R a n de
des H a lb k re is e s b e y I b e fe s tig t w a r , w u r d e um e in en C y l in d e rM
g e fü h r t;, d e r a n das e in e E n d e des B eh ä lte rs so b e fe s tig t w u r d e , dafs
M I h o r iz o n ta l u n d m it d em H a lb k r e is e in e in e r E b e n e w a r . W e n n
n u n d e r C y l in d e rM m it e in e r K u r b e l um g e d r e h t w u r d e , so w i c k e l -
Wissenschaften 16. B. 1795. befindet sich eine Abhandl. über den
Stofs des Wassers, vom dem Admiral Chapmann.
.(* ) Die von uns hierüber angestellten Versuche, wozu Sr. Durchlaucht der
Herr Landgraf, als Freund und Beförderer der Wissenschaften, einen
Theil der Kosten bewilligt haben, werden in dem zweiten Bande, bey
der Abhandlung über den Stofs und den Widerstand des Wassers ,
weitläuftiger erzählt werden.
lp) In seinen Anmerkungen zu Guglielmini della natura de’ Fiumi, in
den nuova raccolta Vol. II. S. 375.
*9-