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 angestellt  werden.  Indessen  lasse  man  sich  keinesweges  damit  
 begnügen,  wenn  sich  die  Gelegenheit  darbietet  ;  sondern  wir  
 wünschen  zur  Vervollkommnung  der  Wissenschaft,  dafs  die  
 Hydrotechniker  diese Methode,  so wie  die mit dem Bruningschen,  
 W b ltm annschen  Strommesser;  m it  der K u g e l,  und mit dem von  
 Schmidt  verbesserten  Strommesser  zugleich  anwenden  ,  u nd  die  
 Resultate  bekannt  machen  mögen.  Möchten  doch  die  Thätigen  
 dazu  von  ihrem  Staate  unterstützt  werden ! 
 Jetzt  haben w ir   n u n   das  V e rg n ü g en ,  die  äufserst  schätzbaren  
 u n d   wichtigen  Messungen,  welche  Brünings  mit  seinem  Instrumente  
 angestellt  h a t,  wobey  die  Herren  Conrad  u n d   Engelm 
 ann  assistirten ,  mitzutheilen.  Da  es  ohne  Zweifel,  jedem  un serer  
 Leser  angenehm  seyn w i r d ,  die  Einleitung  dazu ,  von Brünings  
 selbst  za  le sen ;  so  theilen  w ir   hier  dessen  Memoire  im  
 Auszuge  mit.] 
 Memoire,  den  Generalstaaten  im Jahre  1794  übergeben■,  von  dem  
 General - Inspector  der  Wasserbauwerke  in  Holland,  C.  Brünings  
 ;  nebst  den  Geschwindigkeitsmessungen,  welche  mit  dessen  
 Strommesser  auf Kosten  der  Provinz  Holland  angestellt  
 worden  sind. 
 Nicht  blofs  aus  der  Na tu r  der  Sache,  sondern  auch  aus]den  
 gegenseitigen  Acten ,  über  die  vorgegangenen  Berathschlagungen  
 zu r  Verbesserung  der  obern  F lü sse ,  ist  es  bekannt-,  dafs  eine  
 bestimmte  Kenntnifs von  dem Vermögen  der  Flufsarme (in   welchem  
 Verhältnisse  nähmlich  die  N ie d e r -W a a l,  der  Nieder-  
 Rhein  u n d   die  Yssel  in  dem  von  dem  Rheine  abgefühten  
 W a s s e r ,  sowohl  bey  einem  h o h e n ,  mittlern  als  niedrigen  Stande  
 sich  theilen)  beständig  als  ein  Punct  von  der  gröfsten  W ic h tigkeit  
 angesehen  worden  i s t ,  u n d   auch  immer  dafür  angesehen  
 werden  mufs,  nachdem  schon  bey  der  Convention  vom  Jahre  
 1749  festgesetzt  w u rd e ,  dafs  das  Verhältnifs ,  nach  welchem  die 
 Nieder - W a a l  f ,   und  der  Nieder-Rhein  des  von  dem  Ober-  
 Rheine  abgeführten Wassers  bekommen  soll,  erhalten  werde. 
 Dem  ungeachtet  hat m an ,  weder  vor  noch  nach  dieser  Zeit,  
 dieses  festgesetzte  Verhältnifs  des  Vermögens  der  Stromarme  
 gehörig  u n te rsu ch t,  vielweniger  es  noch  mit  einiger  physischen  
 Gewifsheit  bestimmt.  J a ,  der  ganze  Grund,  w o rau f  das  
 damahls  festgesetzte  u n d   bisher  angenommene  Verhältnifs  beruh 
 e t,  besteht  blolk,  wie  die  He rren   Committirten  von  Geldern  
 auf  der  Convention von  1745  selbst  gestanden,  in einer Untersuchung  
 des  Ingenieurs  Leenen ,  ohne  dafs  man  jemahls  erfahren  
 h a t /   auf welchen  Versuchen  und  Beweisen  sich  diese  so  wichtige  
 Untersuchung  stützt,  Die  Herren  Committirten  von  Holland  
 haben sich defswegen schon lange hierüber beklagt,  u n d im m e r  
 darauf  gedrungen ,  dafs  diese  so  äufserst  wichtige  Sache  m it  der  
 gehörigen  Kenntnifs  u n d   Vorsicht  untersucht  werden  möge. 
 Die gröfste Schwierigkeit,  wefswegen diese Untersuchung bisher  
 immer  nicht  vorgenommen  wu rd e ,  bestand  zuverläfsig  darin,  
 dafs man  die mittlere Geschwindigkeit,  mit  der das  'Wasser  durch  
 einen  Querschnitt  eines  Flusses  s tröm t,  nicht  zu  finden  wufste. 
 Denn  weil  die  Geschwindigkeit  des  strömenden  Flufswassers  
 nicht allein in den verschiedenen Puncten der  Breite,  sondern auch  
 in  den  verschiedenen  Puncten  der  Tiefe,  von  der  Oberfläche  bis  
 zum  Boden  ,  verschieden  ist;  so  ist  es  aus  sich  selbst  k la r,  dafs  
 man  alle  diese  verschiedenen  Geschwindigkeiten  in  dem  Profile  
 eines  Flusses  untersuchen  u n d   kennen  m ü fs ,  um  daraus  die  
 mittlere  Geschwindigkeit,  als  den  dritten  Bestimmungsgrund  zur  
 Schätzung-  des  Vermögens  eines  Flusses,  anzugeberi,  welches  
 man  nähmlich  durch  die  Multiplication  der  Breite,  Tiefe  u nd  
 der  mittlern  Geschwindigkeit  erhält. 
 Es  ist  zwar  w a h r,  dafs,  auf Andringen  der  Provinz  Holland  
 bey  den  andern  hierbey  interessirten  Provinzen,  dieses  Vermögen  
 der  N ie d e r-W a a l  und  des  Pannerdenschen  Canales  durch  die  
 Sachverständigen Leenen,  Bolstra ,  Veitgen u nd K u ik  untersucht,  
 und  in  einem  Rapport  vom  1 0.   Dccember  1 7 6 1   angegeben  ist. 
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