damit dasselbe recht fest auf den Grund zu liegen komme, und
mit der Fluth nicht aufgetrieben werden könne.
Endlich machen die Schilfe ihre Senkseile lo s , ziehen sie
wieder aus den Oehsen d heraus; die Anker, woran die Schiffe
lagen, werden gelichtet, und alles was zum zweckmäfsigen Versenken
eines Sinkstückes zu thun nöthig war , ist vollendet.
D ie Sinkstücke werden zu allen See- und Flufsbauten, wo
Ebbe und Fluth geht (* ), gebraucht, um hiermit die Werke
bis zu der Höhe des niedrigsten Wassers aufzuführen. Zu diesem
Ende werden zwey, drey oder mehrere Stücke mit gehörigen
Einschnitten auf die eben beschriebene Art auf einander versenkt,
die Unebenheiten, welche Statt haben, wenn das We rk
bis zum niedrigen Wasserstande aufgeführt is t, werden , nach
der Art des Kribben - Baues , durch Faschienen-Lagen (Baard-
lagen) gleich gemacht, und hernach durch Schichten von einem
Fufs Dicke bis zu seiner erforderlichen Höhe gebracht.
Um ein merkwürdiges Beyspiel von dem Gebrauche der Sinkstücke
zu geben, dient die 5, Figur auf Tab. XX, welche darstellt,
wie der Grundbruch, der i. J. 1789 in dem neugemachten
Winter - Deich vor der Stadt Axel in Flandern entstand,
mit Sinkstücken neben und auf einander, allmählig ist verschlossen
worden. Die mittlere Breite dieses Bruchs war 20 Ruthen,
und die Tiefe 27! Fufs. Den 3o May desselben Jahres war der
Bruch wieder hergestellt.
( * ) Sie können auch mit grofsem Vortheile in den obern Flüssen bey
Schöpfwerken , Zukribbungen , und bey steil in den Strom gehenden
Kribben, zur Befestigung des Grundes, und zur Gründung solcher
Werke, gebraucht werden: und wir können sie mit Recht dazu empfehlen.
W.
Das Sinkstück A
Tab. XX.
ist versenkt d. 21. April
CO
B - - - - 3o. - -
C - - - - 1.. May —
D - - - - 4. — —
E - - - - 5. —
F - - - - 6. - -
G - - 11. - —
H und I - 12. — -
K - ' - - - 14. ' - -
Zum Anfänge der Gründung eines Schöpfwerkes werden nun
einige solcher Sinkstücke, da , wo feine Spitze kommen soll, versenkt.
Und von dieser wird alsdann mit dem Strome, nach der
Insel, so gearbeitet, wie beym Kribben - Baue gelehrt worden ist.
Dafs man übrigens die Bauart mit Sinkstücken zu einer solchen
Gründung mitVortheil gebrauchen könne , diefs zeigt schon die
hier mitgetheilte lehrreiche und vortrefliche Beschreibung ihrer
Construction.
Wegen der Construction der Faschienen - Werke sind noch
einige Fragen zu erörtern , wovon wir gleich eine jede kurz
beantworten wollen.
a , Soll eine frey in den Strom liegende Kribbe, und also auch ein Schöpfwerk
eine horizontale oder geneigte Krone ( Oberfläche ) haben ?
In rapiden Flüssen , die einen heftigen Eisgang führen, ist
die Abflachung der Krone, von dem Ufer ab in den Strom hinein,
sehr zweckmäfsig. 10' Lenkt ein abgeflächtes W e rk den hohen
Strom (* ) besser vom Ufer ab, als ein solches, das eine horinzon-
( * ) Unter einen hohen Strom wird allemahl der angeschwollene Strom
verstanden, wenn er noch in seinen Ufern, wo das Bauwerk liegt,
eingeschränkt ist.