Sandbank blofs zu liegen kommt. ln der dritten Figur stelle
A B C D E F das Profil eines Flusses , bey einem Wasserstande
•von 8 Schuh am Pegel, dar. Bey einer spätem Tiefenmessung, sey
die Wasserhöhe nur 4 Schuh, und a b c d e f das Profd. Um
alsdann die mittlere Tiefe, die mit derjenigen von 8 Schuh verwichen
werden kann, zu finden, müssen zuerst die Profde
I c h und le r n gesucht; ferner mufs der Flächen - Inhalt des
Drevecks a h n , fo wie die der Rechtecke n h i h und k 1 f m berechnet
werden ; und endlich mufs auf der Sandbank h d l ein
Pfahl eingeschlagen werden, der mit der Pegelhöhe von 8 Schuh
correspondirt, da alsdann die Erhabenheit der Sandbank h d 1
durch Nivelliren, und dann auch der Inhalt von i h k 1 bestimmt
werden kann. Die Summe aller dieser gefundenen Flächen oder
Profile durch a f dividirt gibt die wahre mittlere Tiefe des Profils
a b e d e f .
Da diefe Art Tiefenmessungen vorzüglich in der Absicht geschehen,
d'iegröfsere oder geringere Wassermenge, die ein Flußarm
abführt, in Erfahrung zu bringen, und diese Wassermengen
im zusammengesetzten Verhältnisse der mittlern Tiefe , Breite
und mittlern Geschwindigkeit stehen; fo mufs ich noch ein mahl
erinnern, dafs (wenn man auch von der Geschwindigkeit abstrahirt)
bey den künftigen jährlichen Tiefenmessungen, wenigstens
die Breite des Flusses bey der festgesetzten Pegelböhe von 8 Fufs ,
und folglich der Inhalt des Profils in Quadrat - Ruthen angegeben
werden mufs. .
W a s die , in Rücksicht der Fahrbarkeit der Flüsse, angesteilten
Tiefenmessungen betrift; so zeigt es schon der Fall bey Fig. I,
dafs auch hier die Berechnung der Profile nöthig ist, um unrichtigen
Folgerungen zu entgehen. Diese Nothwendigkeit ist um so
mehr in die Augen leuchtend , da alle die seit 1745. in der weiten
Mündung des Pannerdenschen Canales geschehenen Messungen,
diejenigen ausgenommen, welche fast bey eineriey .WaSser-
höhen angestellt sind, auf keine Weise untereinander verglichen
werden können.
Methode, der man sich bey den Tiefenmessungen in Holland bedient
, von Herrn F. W. Conrad, Adj. General - Aufseher
von Rhynldnd (*).
Der Kürze wegen werde ich mich blofs auf das Practische
der Tiefenmessung einschränkend da die Methode, wie hieraus
nachher der Flächeninhalt des Profiles eines Flusses, bey einer
bestimmten Wasserhöhe-, berechnet werden mufs, um mehrere
Messungen mit einander vergleichen zu können , in den Anmerkungen
des. Herrn General - Inspector Brünings über die jährlich
en Tiefen - Messungen in den obern Flüssen (**) schon abge-
handelt ist (Seite 66 bis 72).
Die Tiefenmessungen unterscheiden sich i (ats in denen, die
in den obern Flüssen geschehen , wo keine Ebbe und Fluth ist,
und wo also das Wasser während der Operation ungefähr eineriey
Höhe, behält; und 2tsns in denen , die in den untern Flüssen
und an den Seeküsten angestellt werden, w o , durch den
Wechsel der Ebbe und F lu th , die Höhe des Wassers während
der Messung veränderlich ist.
Tiefenmessungen in den obern Flüssen müssen alle
mit der äufsersten Genauigkeit verrichtet werden, indem dieselben
dazu dienen, die gefundene mittlere Tiefe und den Flächeninhalt
des gemessenen Profiles mit den obern und untern Profilen,
so wie auch mit einem und demselben Profile, wenn es in
verschiedenen Zeiten gemessen worden, vergleichen zu können.
In solchen Fällen mufs , wenn mehrere Profile gemessen werden
( * ) Der Herr Conrad ist ein Schüler von dem General - Inspector Brünings.
Sein unermüdeter Fleifs,. seine ausgebreiteten theoretischen und
practischen Kenritnifse in , allen. Theilen der Hydrotechnik, machen
von ihm , mit Recht, die gröbsten Rrwartungen rege.
(* * ) Unter diesen versteht man in Holland : den Rhein von der clevischen
Grenze an , die Waal bis unter Nymegen , und die Yssel in der
Nähe des Rheines.
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