Baartwykschen Ueberlafs - Deich bey Ilerzogenbusch die Ueber-
schwemmung abflofs. Dann kommen darin auch Nachrichten
vor von den Wasserbau werken , als Deiche , Schleusen | Krib-
ben u. s. w. die in jedem Monathe aufgeführt wurden , und welchen
Effect sie leisteten.
Diese Aantekeningen circulirten Anfangs in geschriebenen
Exemplaren blofs unter den Mitgliedern der Nymeger Socie-
tät auf deren Wunsch der Ingenieur - Hauptmann Lotsy sich
entschlofs, sie gedruckt herauszugeben, so dafs die mortathlichen
Wahrnehmungen am Ende des Monaths auf einen Bogen gedruckt
zu haben waren. Von dieser Sammlung, die w ir , bis
1794 einschliefslich , complett, und die drey letzten Iahrgänge
als ein Geschenk von dem Herrn General - Inspector Brünings,
besitzen, ist der Pränumerations - Preis für einen Iahrgang fünf
Gulden , und der Ladenpreis sieben Gulden.
Aufser diesen , in den erwähnten Wahrnehmungen angeführten
Pegeln, sind uns an dem Rheine noch die Pegel zu Düsseldorf,
Ruhrort, Rees, W e sel, zu Mainz an der Rheinbrücke, zu
Gernsheim , zu Mannheim, zu Eggenstein im Badenschen , und
zu Lindau am Boden- See , und endlich der den 2 5'. März 1797
zu Erfelden im Darmstädtschen, zwey Stunden oberhalb Oppenheim
, errichtete Pegel bekannt.
Welche Ueberlegungen bey der Errichtung eines einzeln;
für sich allein an einem Flusse bestehenden Pegels Statt haben,
sieht man bald ein; indem man bey der W ah l des Orts wo der
Merkpfahl gesetzt werden so ll, nur dahin zu sehen h a t , dafs die
Beobachtungen der Wasserhöhen an ihm, erstens durchdie, vermittelst
eines in der Gegend befindlichen , den freyen Ablauf des
Wassers störenden Hindernisses, verursachte Aufstauhung über,
oder durch eine auf irgend eine Art entstandene Erniedrigung
unter dem natürlichen Wasserstande des Flusses , nicht unrichtig
werden. Die Pfähle dürfen defswegen ö v nicht wohl _an Brücken
, und besonders nicht an den dicken steinernen Brückenpfeilern
, so wenig an der obern Seite, wo eine Aufstauhung,
als an der untern Seite, wo eine Erniedrigung Statt hat, angebracht
werden. Zweytens mufs dahin gesehen werden, dafs die
Beobachtungen durch den Wellenschlag nicht zu unsicher gemacht
werden. -In grofsen Gewässern, und besonders in Flüssen
nahe an der See, wo der Wellenschlag so häufig ist, dürfte
es gut seyn, den Pfahl rundum mit einer W an d von eichenen
Borten zu umgeben. Diese, etwa zwey Fufs von dem Pfahl
entfernten Borten, müfsten mit Bohrlöchern, und Landwärts,
oder gegen das eingetheilte Mafs über , mit einer zwey bis drey
Zoll breiten Spalte versehen seyn.
Von wo an man bey einem solchen Pegel zu zählen anfängt, ist
begreiflich willkührlich. Am liebsten würde man den Null-Punct
vielleicht fo tief hinuntersetzen , dafs man versichert seyn könne,
die Oberfläche des Wassers werde nie unter denselben hinabsinken.
Man hätte alsdann wenigstens nicht nöthig zu bemerken,
ob der beobachtete Wasserstand über oder unter dem Null-
Puncte gewesen sey. Würde ein solcher Pegel bey einer seichten
Stelle im Flusse , vorzüglich in Rücksicht der Schifffahrt errichtet,
so dürfte , da Fufse und Zolle zusammen zu zählen manchem
Schiffer doch schon beschwerlich werden möchte , es am
bequemsten seyn, den Null - Punct mit dem Boden des Fahrwassers
auf dieser, seichten Stelle in ein Niveau zu setzen. Der
Wasserstand am Pegel gäbe alsdenn unmittelbar die Tiefe dieser
seichten Stelle. Zwey andere zu wählende Puncte, von denen
man zu zählen anfangen möchte , wären etwa der mittlere, und
der niedrigste Wasserstand der durch mündliche oder schriftliche
Nachrichten , oder durch allerley alte Mahlzeichen nur aufgefunden
werden könnte. So willkührlich dieses alles ist, so
leicht ist man von allem dem unterrichtet, was zur Erkenntnifs
eines solchen isolirten Pegels gehört. Etwas mehr Ueberlegungen,
Nachforschungen und Untersuchungen gehören dazu, wenn
man das Verhältnis mehrerer Pegel längs einem Flusse erfahren
will.