den gefallen , uns mit groben hämischen Ausfällen zu antworten, so nehme
dieser zum voraus die Versicherung , dafs uns diefs. wenig in unserer
Ruhe stören soll, und dafs wir uns noch viel weniger die, wahrscheinlich
sehr undankbare, Mühe geben werden, ihn durh Gründe zur Vernunft
zu bringen , oder etwa gar , wofür Uns Gott und unser sittliches
Gefühl bewahren werden , ihm in einem gleichen Tone zu antworten.
Unser Streben ist nach Wahrheit und Vervollkommung der Wissenschaft.
Nur Ueberzeugung soll uns leiten bey unsern Urtheilen , fehlen
wir dann — wir verlangen ja nicht blinden Glauben ; so prüfe und untersuche
ein jeder die Sache selbst, Data dazu , werden wir ihm hoffentlich,
wenigstens in den meisten Fällen, genug darlegen.
Von dem prachtvollen Aeufsern dieses Werkes möchte mancher auf
Eitelkeit der Herausgeber schliefsen , wir müssen also hier die Frage ,
warum dadurch dasselbe so vertheuert worden is t, beantworten. W e r
die grofsen und schönen Kupfer betrachtet', der wird einsehn, dafs diese
Kupfer nicht auf schlechtes Papier gedruckt werden konnten (dafs wir
sie in einem kleinern Mafssfabe hätten geben können , diefs wird hoffentlich
nur von Unwissenden gesagt werden). Es war also die beträchtlichste
Ausgabe für das schöne Papier zu den Kupferabdrücken schlechterdings
nöthig. Sollte es aber irgend jemand verlangen, dafs zu diesen
schönen Kupfern der Text auf schlechtes Papier hätte abgedruckt w'erden
Sollen? Ueberdem mufste bey dieser Unternehmung auf die reichen Liebhaber
in Deutschland, die Geschmack mit Liebe zu den Wissenschaften
•verbinden, und auf das Ausland gerechnet werden. Die Holländer und
Engländer^) dürften wohl schwerlich, wenn sie auch der deutschen Sprache
mächtig sind, Bücher mit deutschen Lettern lesen.
W i r besehliefsen diese Vorrede mit den dankbarsten Gefühlen gegen
diejenigen Freunde der Wissenschaft, die vorzüglich die Pränumeration
beförderten, Unter allen diesen haben dazu Se. Maj es tät der Röm is
c h g Ka i s e r j Se. Ma j e s t ä t der Kö n i g von Pr euf s en ; Se,
Hoc h f ilr s t l iche 0 ur chlauch t der He r r L a n dg r a f von Hes-
$en Darrn s tadt • §e. K.ön igl. H o h e i t der Er zhe r zog Car l
von Oes t r e i ch; der Herr Minister von Hcinitz ; der Herr Hofrath von
Schotten und der Herr General von Struppy in Wien, so wie der Herr
Professor Busch das Mehreste beygetragen. Diesen höchsten und hohen
Personen ; diesen .Staatsmännern und Gelehrten haben wirres demnach lediglich
zu verdanken, dafs dieses W e rk erscheinen konnte,
Darms tadl in> März 1798,
(*) Zu dem Absätze nach England hat uns der Ritter Banks, Präsident der Societät
zu Londen, dadurch Hofnung gemacht, dafs er dem Herrn Hofrath Blumbach
jji Göttingen versprochen hat, sich für dieses Werk lebhaft zu verwenden.
D ie H e r a u s g e b e r .
I N H A L T S - V E R Z E I C H N I S . S .
Ueber die Beobachtungen und Messungen
, welche beym Flufsbaue jedem
pr actis chen Entwürfe vorhergehen
sollten. Seite i bis 23 2.
Die wesentlichste Vorarbeit besteht
in einer Strom - oder hydrotechnischen
Karte. — —I —
Gröfse des Mafsstabes dazu —
Nachricht von einigen Stromkarten ,
welche auf Kosten der Provinz Holland
aufgenommen und gestochen
worden sind — — —
Was auf einer zweckmäfsigen hydrotechnischen
Karte verzeichnet wérden.
sollte — — —
Einrichtung der Pegel — —
Tabelle über die mittlere Wasserhöhe
des Rheines und der Waal * —
Seite
6
6
10
■ Seite
Untersuchungen über das Material
des Bettes und der Ufer — — . 86
Nivellement des Flusses, der Deiche etc. 88
Von den Geschwindigkeitsmessungen
. des Wassers in Flüssen — — 125
Methoden zur Bestimmung der mitt-
. lern Geschwindigkeit — 21 %
Beobachtungen über den Widerstrom,
und von dem Üeberfalle — 21$
Von den Untersuchungen über die
Menge des Schlickes und Sandes,
welche einFlufs führt — — 227
Geschichtliche Untersuchnngen beym
17 Flussbaue S. 2-33 — 238.
33
Von den Pflichten der Regierungen in
Rücksicht der Wasserbaugeschäfte S.
23 g — 253.
Tabelle über das Steigen und Fallen
des Ober-und Nieder-Rheines und
. der Waal vom Jahre 17 74. — 43
Eine gleiche Tabelle vom Jahre 1789 4;
Vorschlag zur Errichtung einiger Pegel
längs dem Rheine , von Basel bis'
Holland , und zur Bekanntmachung
der täglichen W asserhöhen 49
Tabelle über den höchsten Wasserstand
des Rheines , der Waal, der
Merwede , dem Leck und der Yssel 56
Die Tiefenmessung — — 57
Anmerkung über die Methode, der
man sich bis 1784 zu den jährlichen
Tiefenmessungen in den obern
Flüssen bedient h a t , nebst einem
Vorschlage, wie sie geschehen müs-
sen, von Brünings — — 66
Methode, der man sich bey den Tiefenmessungen
in Holland bedient,
von Conrad <— — — 73
Die Verzeichnung des Stromstriches ,
oder der Stromrinne, — ■— 84
Die hydrotechnischen Karten u. Raisonnements
sollten auf Kosten des
Staats bekannt gemacht werden 241'
Jetziger schlechter Zustand der Flufs-
baukunst in vielen Staaten — a5o
Untersuchung, Woher es komme , dafs
man bis jetzt so wenig Versuche und
Messungen im Gebiete der Wasser-
baukunst angestellt hat 354
Löbliche Unterstützungen, welche von
einigen Gouvernements zur Verbesse-
rung des Wasserbaues angewandt
sind. S._zb7 2,58.
Ueber den Geschäftsgang in Rücksicht
des Wasserbaues. S. 25 g ■— 263.
Ueber die zweckmäfsigste Construction
der Bauwerke in grofsen und reissen*
den Flüssen. S. 264 — 318.
I. Von dem Materiale, womit die Faschinen
- Bauwerke , da , wo man
Grand und Kiesel im Flussbette
findet, aufgeführt werden —- 263'