hierüber Raths erholen? W o sind die Erfahrungen aufgezeichnet, die
ihm die kostbare Schule der eigenen Erfahrungen gröfsten Theils ersparen
konnten ?
Die meisten Sterblichen, vom Jüngling bis zum Alten
Erlernen sie zu spät, in Schulen eigner Q u a l :
Sie fehlen im Gebrauch, und fehlten in der Wahl.
Utz.
Ueber den Canalbäu haben la Lande, Hogreve und Philipps, und
über den Brückenbau hat Perronet uns diese Erfahrungen gesammelt, in
allen andern Theilen der Wasserbaukunst fehlt es aber hieran fast gänzlich,
und was davon vorhanden ist, ist so zerstreut, so abgerissen und
einzeln , dafs man doch eigentlich zu keiner Uebersicbt darin gelangen
kann. W i r haben sehr viele Maschinen-Theater , Maschinen-Lehren ,,
aber sehr wenige Beschreibungen von wirklich erbauten Maschinen ,
mit den , zur ihrer Beurtheilung nöthigen , an gestellten Messungen und
Beobachtungen über ihre Wirkung. Es fehlt uns nicht mehr an Büchern
über den Flufs-und Deichbau , worin die Mittel, jene nach Gefallen zu
lenken und zu führen, und diesen mit den mindest möglichen Kosten
die gröfstmöglichste , hinreichende und nöthige Festigkeit und Dauer
zu geben , nach einmahl festgesetzten und angenommenen Hypothesen ,
bald minder, bald mehr strenge mathematisch gelehrt werden. W o aber
wird hierbey auf wirkliche Flüsse, an denen gebauet ist, und die mit
Dämmen begrenzt sind, Rücksicht genommen ? Nirgends! Man Schaft
sich seine Flüsse selbst, bauet seine Werke daran und hinein, und gibt
dem W'asser hierdurch eine Richtung, Welche man w i ll , unbekümmert
was die Natur dazu sagt, und ob bey wirklichen Flüssen auch alles so
Statt habe.
Dafs uns, die Anzahl der Bücher dieser Art zu vermehren, deren
Werth wir im geringsten nicht verkennen , die aber bey weitem nicht
hinreichend sind , den eigentlichen Hydrotecten zu bilden ,■ und den
Geschäftsmann zu belehren, keine Lust entstehen konnte, wird man
aus dem Gesagten schon leicht abnehmen können. W'as tiefsinnige Theorie
mit den erhabensten Rechnungen hier zu leisten im Stande ist ,
haben so viele und grofse Männer Vor Uns versucht, dafs es in unsern
Kräften wenigstens nicht steht, hierin etwas Neues oder mehr Brauchbareres
zü liefern. Aber ohne Kästner und Euler zu seyn, kann Manches
noch zu Verbesserung dieser Wissenschaft gethan werden. Ob wir
hierzu etwas beyzütragen im Stande sind , müssen wir den Urtheilen
anderer überlassen.
W a s wir unter' Wasserbaukunsf, tvie tvir sie abzubandeln gcwil-
let sind , verstehen, ist auf dem Titel-Blatte der Kupier , die zu
diesem Bande gehören, erklärt worden , und wir verweisen unsere Leser
darauf. Die Art, wie wir diesen Plan auszuführen gedenken, wird
man zum Theile aus diesem ersten Bande kennen lernen.
Die Materie dieses Bandes hat folgende Verfasser.
Von der Seite 1 bis 24. - - - Wiebeking
— - 24 — 57. - - - Kräncle. ausschliefslich Seite 54. von W.
— — - 5 ? — 66. - - Wiebeking.
- — - 66 — 73. - - - Brünings. V
- - 73 - 84. - - - Conrad, ƒ ^ ersetzt von Kröncke.
- - 84 --- IOO» - - - Wiebeking.
— — — IOO — zo5. - -* - Kröncke.
- - — qo5 — 212. - - - Schmidt.
-- - — 212 *— 217. - - - Kröncke.
- — 217 — 2 n . - - - Wiebeking, die Thorie auf der S. 3S2. von K.
— -- 227 — 233. - - - Kröncke.
- - - q33 — *9 2. - - - IViebeking.
— 2 s z — 3o 1. - - - Conrad, übersetzt von Kröncke.
— PJ -- 301 — 344. - Wiebeking.
— — ~ 344 — 38z. “ - - Brünings, übersetzt von Kröncke.
- '382 '— 388. die Messungen von Brünings und Krayenhof, die Resultate
von Kröncke.
- - 388 ■ 560 zum Ende des Bandes von IViebeking.
0 - - 1 «Hg einen rucru unwicnugen lh e i l der
Arbeiten ausmachen , sind verfertigt worden
Tab. I bis XVII. - - von IViebeking ( Seite 33,2)
XVIII. - - - - - Brünings.
— XIX. - - - - - Seeger und Kröncke, der erstere das Instrument.
XX. - - ■ - - - Conrad und WiSeking
— XXI. | zusammengjtragen von IViebeking aus Holländischen Stromkarten,
— XXII. ) die aufgenommen wurden von Passavant, Leenen etc. S. i o - i f '
— XXIII. - - - - - Krayenhof einen Theil, den andern von Seeger.
Alle übrigen Kupfer sind aus Holländischen Stromkarten , die von den Land
messernBeyennck, Conrad, Engelmann undSabier aufgenommen waren, qopiirt
Aus diesem ersten Bande sehn also unsre Leser, dafs wir nur immer
Bauwerke beschreiben , die entweder wirklich ausgeführt sind, oder Vorschläge
zu solchen mittheilen werden , wobey auf wirkliches Local
M M Ü B I M ■ werden ie, den
n Lüect, welchen sie geleistet haben, angeben , und hieran, so viel