3 i : 16 — x : 47° — x.
47 x = 3 l - 47°
oder x = 3l°.
Noch eine Schwierigkeit , woran bey dieser Gelegenheit der
Herr Kammerrath Schmidt erinnerte, ist die zitternde Bewegung
der Luft bey recht starkem Sonnenscheine, welches besonders über
dem Wasser Statt hat, wodurch dite Bilder in dem Rohre eben
eine solche zitternde Bewegung'"'annehmen. Diefs mag, gröfsten
Theils wenigstens, von der Auflösung des Wassers, das in Dämpfe
aufsteigt, herrühren. Eben diese Erscheinung macht es
nothwendig, dafs die Visir-Tafeln roth und schwarz und nicht
weifs und schwarz angestrichen seyn müssen. Die Erfahrung hat
uns gelehrt, dafs längs Flüssen, wenn die Sonne auf den Wasserspiegel
scheint, das Weifse sehr täuscht.
W ie nahe man indefs, ungeachtet aller dieser Schwierigkeiten
, bey gehörigem Fleifse und Achtsamkeit der Wahrheit kommen
kann , davon gibt der Herr Brünings in einem Briefe vom
8. Iun. 1797 ein so merkwürdiges Beyspiel, dafs wir es uns
nicht versagen können, eine Uebersetzung dieser Stelle des Briefes
hier mitzutheilen. « Ueber die Nivellements , die durch den
äufserst geschickten Ingenieur - Obersten Krayenhoff mit einem
sehr guten Instrumente (das ich, mit einigen Veränderungen
und Verbesserungen nach Liesganig (n) in England habe verfertigen
lassen) angestellt sind, werden Sie sich wundern, so
wie sie alle meine Erwartungen sehr übertrafen. Der Herr
Krayenhoff hat z. B. von dem Millingschen Ufer, eben oberhalb
des Theilungs - Punctes (Tab. X XII.),■ sowohl längs der W a a l
nach Nymegen , als auch längs dem Nieder-Rheine nach Arnheim
nivellirt, und fand hierselbst den Rhein 1 Fufs 1 Zoll
6 % Linien niedriger als die Waal. Hernach nivellirte Herr K.
von Nymegen nach Arnheim quer über den griftschen Deich ,
(n ) Die Beschreibung dieser Wasserwage nach Liesg, gibt Herr Hofrath
Mayer im 3 Th. seiner practischen Geometrie §. 3 76.
und fand dasselbe Gefäll mit dem nicht nennenswerthen Unterschiede
von Ar Zoll. Diefs beweifst, nach meiner Meinung, die
grö'fstmöglichste Genauigkeit. ”
Vom Theilungs-Puncte bis nach Arnheim ist ungefähr 3900° ;
vom Theilungs-Puncte nach Nymegen, ungefähr 4°oo° ; von
hier nach Arnheim 3öoo° ; und im ganzen also eine Länge von
10900 Ruthen ,- oder ungefähr 5 \ deutsche Meile.
Zu denen Messungen, welche da angestellt werden müssen,
wo der Flufsbau gehörig in Ausübung gebracht werden soll,
gehören auch
Die Geschwindigkeitsmessungen.
Der Begriff von Geschwindigkeit ( celeritas) ensteht auch
hier, wie in der ganzen Naturlehre, aus der Vergleichung der
Zeit, und des in derselben durchlauffenen Raumes. Das hierbey
als die Einheit angenommeneZeitmafs, ist begreiflich willkührlich.
In der Hydrometrie, ist es gewöhnlich eine Secunde, und wenn
darin das Wasser eines Flusses z. B. 4 Fuß zurück legt, so sagt
man, die Geschwindigkeit des Wassers betrage 4 Fufs. Iedoch
ist es auch nicht ganz ungewöhnlich sich hierzu einer Minute zu
bedienen, und dann würde, in dem eben angeführten Falle , die
Geschwindigkeit 240 Fufs seyn. Eben so richtig und bestimmt
dieses und jedes andere Mafs auch seyn w ürde , so werden wir
doch, da die Vergleichung der kleinern Zahlen, eine bey weitem
leichtere Uebersicht gewähret, in der Folge dieses Werkes immer
die Secunde zu dieser Einheit nehmen, wenn wir nicht
etwa, wegen anderer Ursachen, ausdrücklich eine andere dabey
benennen sollten.
Ist je etwas dem Hydrotecten, bey dem Strome woran er
bauen so ll, zu wifsen nöthig, so ist es diese Geschwindigkeit.
Da unstreitig von der Gröfse der Geschwindigkeit, das Vermögen
oder die Wassermenge des Flusses und die Gewalt der Eisgänge
abhängt, da ferner nach Mafsgabe der Geschwindigkeit