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öder jenem Puncte sey , hinreichend, den Punct Wo die Tiefe hey-
geschrieben wird auf ein Paar Ruthen beyläufig zu bestimmen,
wenn gleich eine solche Abweichung jedoch nur selten nach unserer
Methode eintreten kann. Diese wollen w ir hier nun auf
wirkliches Local anwenden, und uns auf die Illte Kupfertafel
beziehen.
Als der Rhein in einem Mafsstabe, von dem 48 Fufs 1 o Zoll
8 Linien Pariser Mafs auf den Grad des Aequators gehen , in dieser
Gegend aufgenommen war , wurde die Tiefenmessung vorgenommen
, die wir nur in so weit beschreiben werden , als
diese Stromkarte, auf Tab. III. gestochen ist. Daraus sehen wir
denn, dafs (da die Messung bey einem sehr niedrigen Wasserstande
bewerkstelligt wurde) oberhalb Schmidthausen die verschiedenen
Sandbänke, welche Theils aus dem Wasser hervorragten
, andern Theils sichtbar waren , und die sich alle nach
ihrer wahren Figur auf der Karte befanden ; die Bauwerke H
I K L am linkseitigen Ufer oberhalb Schmidthausen , so wie der
versunkene Steinbau, solche Gegenstände waren , nach denen
man die Puncte, wo die Tiefen nicht weit vom Ufer, gemessen
wurden , ziemlich genau bestimmen konnte. Bey einer zweyten
Tiefenmessung , die beyläufig in dem mittleren Stromstriche , zwischen
der Insel Kaldars und dem linken Ufer Statt hatte, diente
das Allignement auf die Mitte zwischen dem Baue bey L und
dem versunkenen Baue , und dann auch die Sandbänke. Die
Tiefenmessung über die grofse Sandbank ward durch das Allignement
der Kirche in Stockstadt und der Modau - Bach - Mündung,
so wie vermittelst des untern Endes des Eichwaldes (des
Satzes) berichtigt. Von dem Steinbaue vor N bey Schmidthausen
wurden die Tiefen in der Diagonal - Linie N A ' , die mit dem
Stromstriche einen spitzen Winkel macht, gemessen, daß. heilst,
es wurde die Richtung von N auf eine alte Gipsmühle bey A', genommen.
Bey dieser Messung bestimmten bald Allignements mit solchen
Gegenständen, als die Mitte des grofsen Gebäudes Q und der
K irche , oder andere , als die Bauwerke unter Schmidthausen
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und der Neben-Arm um das Kie se l-W ehr t und mehrere, die
auf der Karte gezeichnet waren , den Punct worin die Tiefe gemessen
wurde. Weiter Strom abwärts dienten die Bauwerke
zur Bestimmung dieser Puncte. Auf eine ähnliche Art wurde die
Tiefenmessung weiter fortgesetzt, und von neuem nach andern
Richtungen wiederholt, welche alle in dieser Stromkarte eingetragen
sind. In der Zukunft werden noch mehrere solche Messungen,
und zwar, um die Kosten zu ersparen, wenn Rheinbefahrungen
dazu die Gelegenheit darbieten , angestellt werden.
A u f eine ähnliche Weise kann auch quer über den Strom
gemessen werden , und wenn er nicht zu reissend is t, so können
vier Mann und einer der steuert eine solche Quer - Linie abrudern
, und einer kann die Tiefen abstechen , so wie diefs gegen
den Erfelder Pegel geschehen und auf der Karte mit perpendiculair
Peil - Linien angedeutet ist. Bey dieser Operation dienten
einige Puncte. auf dem Kieshübel, auf dem Kalbskopfe und auf
dem kleinen Kühkopfe zu Allignements, mit deren Hülfe von dem
Bothe aus die Puncte bestimmt wurden. W i r verweisen übrigens
insbesondere auf die Kupfertafeln I bis X I V , wo èin jeder
sich wird .überzeugen können , daß die Peil - Linien , sowohl
nach Perpendiculair- als nach Diagonal - Richtungen mit dem
Strome abgefahren, und die Puncte, ohne Anker zu werfen, mit
ziemlicher Genauigkeit (wenn anders die Karten richtig aufgenommen,
und nach den vorbeschriebenen Mafsstäben gezeichnet sind)
Bestimmt werden können. Man sieht ferner,. dafs die Tiefenmessungen
auf grofsen Strömen in drey bis vier Linien vorgenommen
werden müssen; dafs die Methode nach Diagonal-Linien
, wie z. B. Tab. III. und mehrere, den Unterschied der Tiefen
sehr deutlich vor Augen legt. In Rücksicht eben dieser
Tiefenmessung nach Diagonal-Linien müssen w i r , außer jener
Platte noch auf die X V I. Kupfertafel verweisen, wo der Nutzen
dieser Methode gleich in die Augen fällt, da auf derselben die
Stromstrecken so viel als möglich scelettirt worden sind. Auf un-
sern Gesuch, den wir den Herrn Conrad äußerten, uns etwas