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alsdann unsre Bemühung nicht fruchtlos seyn wird , wenn nur
mehrere Männer die Wahrheit allgemein geltend machen : dafs
es bey dem gegenwärtigen Zustande der Wissenschaften, von einem
jeden Gouvernement; von einem jedem Collegio ; von einem
jeden Wasserbaumeister unverantwortlich gehandelt wäre ,
wenn sie die vorgeSchlagenen Untersuchungen verabsäumen.
Möchten sie doch alle von dieser Wahrheit durchdrungen werden
! O welche herrliche Aussichten öffnen sich dann für die
Zukunft im Gebiete der Wasserbaükunst! dann wird diese auf
Menschenwohl so unmittelbar einwirkende Wissenschaft, worunter
das Maschinenwesen , wie der Brücken - Schleusen - und
Canalbau ; so wie die Fortification und Kriegskunde ( in so, fern
Festungen und Länder mit Hülfe des WAssers vertheidigt werden)
stehn , von zahllosen Hypothesen gereinigt, noch gröfsern
Nutzen, wie gegenwärtige gewähren.
LÖBLICHE UNTERSTÜTZUNGEN,
WELCHE
V O N EINIGEN GOUVERNEMENTS ZUR VERBESSERUNG
D E S W A S SE R B A U E S A N G EW A N D T SIN D .
INachdefn nun so oft von demjenigen geredet wurde, was die
Gouvernements , unserer Meinung nach, in Hinsicht des Flufs-
baues ( Beobachtungen, die bey Maschinen etc. anzustellen sind, davon
wird in den folgenden Bänden gehandelt werden) beobachten
und messen lassen sollen ; so wollen wir auch zum Ruhme einiger
, in so fern wir davon unterrichtet sind , änführen, wie sie
einzelne Individuen, die sich dem Wasserbaue oder einem Theile
desselben widmeten , unterstützten. So liefs der verstorbene
Landgraf von Hessen - Darmstadt den Hofrath Lichtenberg in
Göttingen Mathematik studieren, um ihm in der Zukunft, meine
(W . ) jetzige Dienststelle anzuvertrauen. Indessen wiefs die
Vorsehung diesem grofsen Manne eine andere Bestimmung an. So
hat die Dänische Kammer den Etats - Rath Tetens, und auf dessen-
Vorschlag, den Conducteur Sievers auf Flufs- und Seebau reisen
lassen. Der König von England liefs den Ingenieur-Obersten Ho-
grewe (*) nach England kommen, um ihm die Kenntnifs Von
dem dortigen Canalbaue zu verschaffen ; und die Hannoverische
Kammer hat den Wasserbau-Conducteur Nimeyer auf Flufsbau
reisen lassen. Der Herr Marggraf von Baaden unterstützte den
Ingenieur Tulla aufs rühmlichste , und liefs ihn mehrere Jahre
den Unterricht des Raths Langsdorff geniefsen, er reisete und studierte
auf fürstliche Kosten , indem er sich dem Maschinenwesen
( " ') T etens un d Hogrewe hab en in lehrreichen Schriften Rechenschaft
von ihren Reisen abgelegt.