In den vier Noorder - Coggen mufsten aber die Sommer - Pegel
zu 6 Fufs 7 Zoll, und in den Oster-Coggen des'Dregter-Landes
zu 7 Fufs i Zoll Alkmaarschen Mafses unter dem Null-
Puncte des Amsterdamer Pegels gesetzt werden, wo alsdann die
mittlern Ländereyen nur einen Fufs über dem Null-Puncte des
Sommer - Pegels erhöht waren. Am Texel beym Helder wurde
vor ungefähr 67 Iahren ein Pegel, gleichfalls nach der täglichen
Fluth, gesetzt.
■ Wie alt die Pegel am Rheine und - in den holländischen
Flüssen sind , haben w ir so wenig durch mündliche als schriftliche
Nachrichten in Erfahrung bringen können. 'Wahrscheinlich
aber ist es , dafs sie erst in diesem Iahrhunderte errichtet sind;
wenigstens scheinen i. I. 1696 , als Passavant die Karte von dem
Rheine und der W a a l bey Schenkenschanz aufnahm, ;in dieser
Gegend noch keine solche feste Merkpfähle gewesen zu seyn, indem
er den Wasserstand dadurch bestimmt jsd dafs er auf der
Karte ahgibt, die Oberfläche desselben sey 3o Fufs 2 Zoll unter
der obersten Kante der Leiste über dem Wappen Sr. Hoheit an
dem Rheinthöre der Schenkenschanze gewesen ( r ) .
V o n der Einrichtung dieser verschiedenen Pegel am Rhein,
an der W a a l, Maas und dem Leck gibt eine tabellarische Darstellung
der täglichen Wasserhöhen Nachricht ( s )
Die Pegel am Rheine und der W a a l , so wie am Leck sind
ursprünglich in Rücksicht der Schifffahrt angeordnet, damit
nähmlich die Schiffer, welche nach Cöln gehen w ollen , schon
( r ) Kaarte van de Rivieren ontrent Schenkenschans met de geconcipieer-
de doorsnyding ovei ’t Spyk in April 1696 geförmeert door G. Pas-
savant.
( s ) Der Titel dieser Nachrichten. is t : Daaglyksche Aentekeningen gehou-
den te Nymegen van de Peils- Hoogtens, en merkwardigste Gebeurte-
nifsen op de Rivieren de Maas, Rhyn, Waal,, Needer-Rhyn en Yssel
beginnende met primo Ianuary 1770 entworpen en in Ordre gebragt
door Hendrik Lotsy-, Capitain Ingenieur te Nymegen by Isaac van
Campen 1772. in Fol.
bey Vianen , Arnheim und Nymegen eine ziemlich richtige
Kenntnifs von dem Wasserstande bey Cöln erhalten , und umgekehrt,
diejenigen, welche von Cöln niederwärts gehen wollten
, von der Höhe der W a a l und des untern Rheines unterrichtet
werden konnten. Für jene , welche den Rhein herauf
fahren wollten, war diese Kenntnifs von dem Cölner Wasserstande
wegen der, bey dem Dorfe Hettdorf (Tab. V I I .) , zwey
Stunden unter Cöln , schräge durch den Rhein gehenden Kiesbank,
oder des sogenannten Casseler Berges, dessen tiefste Stelle
X (Tab. V I I .) nur 2 Fufs 6 Zoll unter dem niedrigsten Wasserstande
von 1766 lie g t, vorzüglich wichtig. Um bey einem
Wasserstande von sieben bis neun Fufs über den Null-Punct
des Cölner Pegel, (* ) über diese Stelle mit den Schiffen zu pas-
siren, müssen die Schiffer in der Richtung der punctirten Linien
X a und X b ( Tab. V I I .) fahren. Die erste Richtung
geht auf ein-Gebäude a in Rheindorf, und die andere auf einen,
grofsen Baum b und auf das Hauptgebäude der Burg B.
Aufser denen von 1770 angefangenen täglichen Bemerkungen
des Wasserstandes an dem Cölner Pegel sind, in den oben angeführten
Daaglykschen Aantekeningen, diese Höhen von eben diesem
Iahre auch auf dem Nieder-Rhein an dem Arnheimer Pegel
; auf der W a a l an dem Pegel zu Nymegen ; auf der Yssel
an dem Pegel zu Doesburg und auf der Maas an dem Pegel zu
Grave bemerkt. Von dem Iahre 1772 kommen noch die Pegel-
Höhen zu Emrich und Pannerden ; von 1777 die zu Zytphen;
von 1778 die zu Vianen auf dem Leck; und endlich von 1782
die zu Gorkum auf der Merwede hinzu.
Ferner sind bey diesen Aantekeningen Nachrichten gegeben
Von den Naturbegebenheiten die sich mit den Strömen in jedem
Monate ereigneten : z. B. an welchem Tage beym Fort Andries
die Maas in die W a a l, oder wenn diese in jene flofs ; wenn und
wo die Eisstauhungen erfolgten, an welchem Tage über den
(*) Dieser N ull-Punct geht bis auf die tiefste Stelle des Casseler Berges hinab.