84
In dem Nieder-Rheine.
ll--------------------'-----
Im
Jahre
No. 1 1 .
Im
Jahre
N e . Q i .
Mittiere
T ie fe
Breite
Inhalt
Mittlere
T ie fe
Breite
[nhalt
Fufs.] Zoll. Ruthen.
Quadr.
Ruthen. Fufs. | Zoll. Ruthen.
Quadr.
Ruthen.
1 7 7 9 i 5 X 3 2 4 0 1 7 9 0 ! 4 4 3 5 4 2
1 7 8 0 1 6 9 3 5 4 9 1 7 9 l 1 4 9 3 5 4 3
1 7 8 2 i 5 4 3 2 4 2 1 7 9 2 1 4 3 3 7 4 4
1 7 8 4 l 6 9 34 4 7 1 7 9 3 i 5 9 33 4 3
1 7 8 5 l 6 2 9 3 8 1 7 9 4 - i 5 4 3 4 4 4
1 7 8 6 i 5 7 3 o 3 9 1 7 9 5 i i 1 3 8 5 5
i 7 8 7 1 4 4 3 2 4 3 1 7 9 6 1 8 3 o 4 6
1 7 8 8 1 6 6 3 o 4 1 1 7 9 7 1 a 6 3 2 4 2
1 7 8 9 i 5 1 1 3 5 4 6
------------j j
Die V erzeichnung des Hauptstromfadens , Stromstriches , oder der
Stromrinne (franz. la force du courant; holl. Geul oder de
draad o f stroomlyn van de Rivier.)
Diese kann auf der Flufskarte alsdann geschehen, wenn die
Tiefenmessungen nach den Diagonal- und andern Richtungen
bewerkstelligt sind.
Es ist nähmlich aus der Erfahrung bekannt, dafs die Flufs-
masse fast immer in der Stromrinne, oder welches einerley ist,
in dem tiefsten Schlauche des Bettes am schnellsten fliefst. Mithin
müssen auch die Eisgänge nach dieser Richtung die gröfste
Gewalt ausüben. Aus sorgfältigen Untersuchungen über die Natur
der strömenden Gewässer ist es ferner bekannt, dafs in einigen
Stellen der Bahn, die gröfste Geschwindigkeit des Stromes
nicht alle mahl durchaus da Statt findet, wo die tiefe Stromrinne
liegt. Dieser Fall tritt bey veränderten Wasserhöhen ein, oder
er entsteht aus dem abwechselnden Abhange des Bodens. So
war z. B. die Geschwindigkeit in dem mittlern Stromarme bey
Honneff (Tab. IV .) deswegen beträchtlicher als im Honneffer
Stromarme, weil der Abhang der Stromrinne in dem erstem
gröfser war als der Abhang der Stromrinne im letztem.
So wird z. B. bey einem Wasserstande von 5 Fufs am Erfel-
der Pegel, die Strommasse mehr nach dem rechten Arme am Kieshübel
(Tab. III.) hingezogen, als bey einem Wasserstande von
12 Fufs Pegelhöhe. Bey dem hohen Sommerwasser 1797 erhielt
der Hauptstromfaden zwischen dem kleinen Kühkopfe und dem
Kieshübel, in Hinsicht seiner geraden Richtung ein größeres
Vermögen, als er beym niedrigen Strome, in Vergleich mit jenem
rechten Arme, erhalten kann. So fand ferner bey einem W a s serstande
von 8 Fufs Pegelhöhe die gröfste Geschwindigkeit, also
auch der Stromstrich in der Linie III. y (Tab. III. Fig. 1.)
Statt. Bey einer Wasserhöhe von 5 Schuh aber in der Richtung
IV . z. Die Ursache w a r , weil, bey dem ersten, höhern
Wasserstande, die After - Arme , welche zwischen dem kleinen
Kühkopfe und dem Carlswerth strömen, viel stärker auf das
untere Strom-Volumen, als bey dem niedrigen Wasserstande wirken
konnten. Um diefs besser einzusehen verweisen wir auf
die, in der angeführten Stromkarte von der Erfelder Serpentine,
Tab. III. bemerkten Tiefen.
W i r sehen also, dafs bey solchen Local - Umständen noch
in dieser Hinsicht mancherley Beobachtungen einem jeden gründlichen
Raisonnement vorangehen müssen. W ie diese anzustellen
sind, wird da am besten gezeigt ^werden können, wo die Geschwindigkeitsmessungen
abgehandelt werden.
Aus dem bisher Angeführten ergibt sich demnach, dafs die
verschiedenen Stromstriche nach den tiefsten Stellen, wie solche
auf allen Kupfertafeln durch punctirte oder gezogene Linien angedeutet
sind , bestimmt, die Abweichungen , bey den verschiedenen
Wasserständen , aber erst durch andere Wahrnehmungen
ausgemittelt werden können.
Sobald die Stromstriche auf die Karte nach der vorhergegangenen
Tiefenmessung gezogen sind,'so werden diesen Linien nach,
auch noch die Tiefen gemessen, um aufs genaueste über das