Wenn man von dem Effect dieser Werke, Welche längs diesem
Ufer liegen, genau unterrichtet wäre. Die lange déclinante K rib-
bé No. XI hat, wie diefs bey declinariten Werken in rapiden
Strömen gewöhnlich ist-, einengrofsen Uferabbruch D verursacht.
Ob es zweckmäfsig sey, dafs Isie etwa auf 3 ihrer Länge , da sie
sehr ruinirt ist, mit einer schrägen Fangkribbe versehen werde,
diefs stellen w ir der Beurtheilung anheim 1 W i r müssen noch
zWeyerperpendiculairerKribben, No. V I und V I I , am linkseitigen
Ufer, erwähnen, wovon die eine nach der Methode, wie
man an der Weser bauet, wo die Faschinen in der Quere liegen,
Und wo die obern Lagen mit Erde beschwert werden , und die
andere nach der Methode , wie am Rheine gebauet w ird , aulge-*
flihrt worden sind. Jene war bereits ein Jahr nach der Vollendung
( 1794 ) sehr beschädigt; die Spitze war ganz auf die Seite
gebogen. Diese hatte nicht die geringste Beschädigung erlitten.
Aufräumung des Emmricher Hafens.
Er ist 1793 und 1794. bis 4 Fufs unter dem Null-Puncte deS
Pegels ausgehoben. Seine Länge beträgt 114 Ruthen, und sein
Flächenraum 1460 Quadrat*-Ruthen. Rechnet man nun auf ein
Rheinschiff 24 Quadrat Ruthen, so können darin 60 Schiffe überwintern.
Der Kriegsrath Bach hatte zu der Ausbaggerung eine
Bagger - Maschine von sinnreicher Construction, durch den Mühlenmeister
Knop aus Petershagen bey Preufsisch Minden, verfertigen
lassén. Der Häfendeich und das Ufer an der Mündung ist
berauhwebrt worden (Seite 310).
Bauwerke zwischen Emmrich und Spyk.
Unter Emmrich hat der Schabbort den Stromstrich dem linken
Ufer nahe gebracht. Dieses Ufer ist mit mehreren Werken
aller Art gedeckt worden. Die lange Kribbe No. XIII. machte
eine grofse Sandbank entstehen, über die man wohl eine schräge
Fangkribbe hätte führen können. Dieses We rk ist beträchtlich
abgelaufen, so wie auch die kleine Fangkribbe. W ir ergreifen
hier die Gelegenheit nochmahls in Rücksicht der Fangkribben zu
erinnern, dafs es befser ist, sie schräge gegen den Strom , als
perpendiculair auf denselben zu bauen , und dafs man sie immer
etwas höher als das Hauptwerk machen müsse, damit über sie hin
kein Stromzug, wegen ihrer niedrigen Lage, entstehe.
Der Flügel der Kribbe No. X IV . ist sehr abgelaufen. Der
senkrecht auf den Strom liegende Theil wird 32 Ruthen lang seyn.
Was von diesem Werke unter Wasser liegtverursacht in der Oberfläche
des Stromes eine lebhafte Bewegung, weil, es, ein Wehr
vorstellt, welches das Wasser aufthürmt. Die zweyte perpendicu-
laire Kribbe, die 42 Ruthen in den Strom auf 5 Fufs Pegelhöhe
geht, und eine Krone von 14 Fufs hat, stauet das Wasser bey 45
Fufs Pegelhöhe, 4 Zoll 8 Linien auf. Die Neigung des Stromes
bis zur nächstfolgenden beträgt 1 Fufs 7 Zoll 5 Linien auf 164
Ruthen Länge. Die zweyte perpendiculaire Kribbe ist 20 Ruthen
lang. Auf 12 Ruthen liegt sie 7 Fufs , das übrige auf 5 Fufs Pegelhöhe.
Sie commandirt den Strom bis zur folgenden Kribbe
No. X V I I , welche bereits 1795 vom Uferlosgerissen war. Diese
ist nach der Methode des Kribbenbaues an der Weser construirt
Worden. Ihre Länge betrug 12 Ruthen, jetzt mag sie wohl nicht
länger als 5 Ruthen seyn.
Die Werke an diesem Ufer haben eine gefahrvolle Lage,
weil der Schabbort an Höhe und Ausdehnung sehr, .zunimmt.
Seit 1777 sind die Kiesbänke C , E und F entstanden. Vermehrt
auch nicht der von den Deichen eingeengte hohe Strom die Gefahr
für das eoncave Ufer und für die daran liegenden Bauwerke ?
Vielleicht wäre es nicht zweckwidrig, wenn von der Spitze des
Werkes No. X IV. nach der Wurzel von No. X V . eine Fangkribbe
gezogen würde ? Doch wir kennen die Gestalt des Bettes; seine
Abhängigkeit, sein Material; wir kennen die Gestalt der Stromrinne
und die Geschwindigkeit nicht hinreichend, und wünschen
daher, dafs der geheime Oberbaurath Riedel, oder der Kriegsrath
Bach , die das perpendiculairg Kribben-System eingeführt halben
: von der Wirkungsart und der Dauer, dieser Bauwerke Be