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Durchstich No. I. Tab. XXIII. auf 4 Fufs 1 o |§ Zoll, am Arnhei-
mer Pegel mittlere Tiefe, ausgehoben seyn. Wegen Einwendungen
von Preufsischer Seite , wo man für den Bimmensch'en Deich
fürchtete , wurde der Durchstich i 5 Ruthen mehr nordostwärts
gegraben, als ihn Brünings projectirt hatte. Eine Abänderung,
die in Rücksicht der Richtung des obern Stromes von nachtheili-
geft Folgen seyn mufste.
Der Abschlufsdamm sollte nach des Projectgebers Absicht
vor Eintritt eines hohen Wassers zuerst am linkseitigen Ufer der
Mündung durchgestochen werden. Da aber von der Provinz
Geldern gegen diese zweckmäfsige Mafsregel protestirt w urde, so
geschah es, dafs der Damm am yten Febr. 1775 bey hohem Wasser
an der rechten Seite durchbrach (No. 3. Tab. XXIII); an der
linken blieb das Stück D D zum gröfsten Nachtheile des Durchstiches
stehn, vvelches gleich die Untiefe E E und die Bank H H
formirte , indem es dem Strome eine unregelmäfsige Richtung
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Den Durchstich vermittelst eines eingeengten Stromes zu vertiefen
; wurde noch ( 1776 ) vor dem norder Hauptleitdamm
iVR, (der immer bleiben soll) ein zweiter Leitdamm K K angelegt,
und an der linken Seite wurde wegen der Vertiefung des
Durchstiches ein zweyter Leitdamm. G C aufgekarrt. Als> der
Strom den Fufs dieser Leitdämme eingestürzt hatte'; wurden ( 1776
No. 2.) zwey neue etwas zurückgelegt. Zu diesen fügte man noch
am untern Ende schräge Dämme , die berauhwehret und an
die Hauptdämme angeschlossen wurden , hinzu. Diese schrägen
Dämme wirkten zur Erweiterung und Vertiefung des Ausflusses
vom Durchstiche sehr kräftig, und diese Austiefung erfolgte hier
um so schneller, weil der Strom ein von der alten W a a l, als
sie sich noch bey A lt-L o b ith vom Rheine trennte, aufgeschlicktes
Bett fand.' Man vergleiche Tab. XXI. und. XXII.
Der Separations-Punct wurde (1776) mit einem Packwerke
versehen , welches man (177^’ ) hey s fünfzehen Ruthen stromauf
verlängerte.
Die Vertiefung des Durchstiches wurde dadurch sehr befördert,
dafs man ihn aufeisete, wo alsdann durch ihn schon ein
schneller Eisstrom zog, als das Eis noch in der Herwenschen
Waal stand. Diefs Mittel mufste um so wirksamer seyn , da
das Eis alle mahl in den Krümmen länger festsitzt als in einer geraden
Bahn , selbst zuweilen dann noch , wenn der Eisstrom
seitwärts der Krümmung über die Fluren wüthet (Seite 478).
Dieser vertiefte den Durchstich 10 Schuh.
Um nun den hohen Strom noch besser in den Durchstich bey-
sammen zu halten , um sein Ueberströmen über dem Bylandschen
iWaard in die alte W aal bey Herwen zu verhindern , liefs
Brünings diese Nebenwege mit dem Damme M M (Tab. XXVI.),
der beraühwehrt wurde, zuschliefsen. .
Aufser Brünings glaubten einige Sachverständige , dafs der
Strom von den Werken C C und B B (No. 3. Tab. XXIII.)
vortheilhafter in den Durchstich geleitet werden könnte. W ü r den
sie aber nicht, indem sie den Strom eingeengt und gespalten
hätten, eine Stromrinne odereinen Stromzug, in die alte W aal
hinein befördert haben ? Diese Wirkung sah Brünings voraus
, e r v e r lä n g e r te also lieber, das S e p a ra tion s - oder Schöpfwerk
T (Tab, XXV. No. x.) und die Salmoortsche Kribbe
Tab. XXII. Diese letztere auf hundert Ruthen. Sie leitete den
Strom kräftiger auf den Lobytschen Sand M und gab ihm nach
dessen Abnahme, eine bessere Richtung in den Durchstich hinein
, und besonders auf die linke Ecke desselben , die aus Kleyboden
bestand. Jenes W e rk T schöpfte den Strom auf und beförderte
in der alten Waal Versandung.
Da der Bylandsche Canal nun gröfsten Theils den Strom, bis
zur mittlern Wasserhöhe, empfing ; so stürzten seine Ufer ein, und
es mufste wegen der nahen Deiche Bedacht genommen werden,
ihn in einer regelmäfsigen und nicht breiten Bahn zu erhalten.
Diese Absicht mufste man auch defswegen zu erreichen suchen,
damit er , in einer ziemlich engen Bahn, kraftvoller auf das Bett
unterhalb des Durchstiches , wo sich Untiefen fanden , wirken;