Stande und weiter unter als oberhalb der Einmündung eines Neben
Flusses, und in den Neben - Flüssen nicht weit von der
Mündung, und zwar dort wo der Flufs noch einen freyen lebhaften
Abflufs hat und nicht von dem Häuptflufse zurückgestauht
wird. Hernach müfste die Art, wie an einem jeden dieser Pegel
gezählt würde, öffentlich bekannt gemacht, und hierbey zugleich
, so bestimmt als möglich , angegeben werden , was an
demselben der mittlere Wasserstand etwa seyn möge. Da wo
man den niedrigsten Stand des Wassers im März 1797 beobachtet
h a t, müfste auch angegeben werden, wie viel es damahls
über oder unter dem angenommenen Null-Puncte des Pegels
gestanden habe. Vielleicht wäre auch bey diesem niedrigen
Wasserstande, wenn er ziemlich allgemein bemerkt worden
wäre , überall der Null - Punct anzunehmen , um an allen Pegeln
bey einem regulairen Wasserstande, (d. h. wo der .Lauf
desselben weder durch den \Vmd aufgehalten noch beschleun
ig t, noch sein Gefäll, durch einen ungewöhnlichen Zuflufs
eines Neben - Flusses, im Vergleich mit den andern Neben-
Flüssen , zusehr voh seinem gewöhnlichen Gefälle ab'weicht)
so viel möglich einstweilen ungefähr gleiche Zahlen zu erhalten ;
genauer würde man ihr Verhältnifs zu einander alsdann erst bestimmen
können,' wenn man, aüs den gedruckten Listen der
täglichen Wasserstände von mehreren Iahren, den mittlern Wasserstand
an einem jeden Pegel würde anzugeben wissen.
Auf keine Wege aber würden bis daliin folgende nützlichen •
Vorkehrungen , warum wir diese Einrichtung der Pegel wünschen
, ausgesetzt bleiben dürfen. W i r glauben nähmlich-, dafs
es, vorzüglich aus öconomischen Grundsätzen, von der äufser-
sten Wichtigkeit wäre, wenn längs dem ganzen Rheine eine
Strom - Correspondenz etwa auf folgende Art errichtet würde;
Wenn oben am Rheine das Wasser bis zu einer beträchtlichen
Höhe, im Sommer vielleicht 2 — 3 bis 4 Fufs, und im W in ter
vielleicht bis 5 Fuls über dem mittlern Stande gestiegen wäre ;
so würde diefs mit der reitenden Post an den untern Pegel berichtet;
von hier würde es schleunigst bis zu dem folgenden Pegel-
Orte , und so fort bis nach Holland befördert. Mit diesen
Nachrichten würde täglich so lange fortgefahren als das Wasser
noch immer fort stiege, und am Ende auch das den untern Gegenden
noch bekannt gemacht, wenn es am höchsten gewesen,
und nun wieder zu fallen anfing, da alsdann die Gefahr überstanden
wäre. Iede untere Station zahlte die Kosten des Porto’s,
oder bey schleuniger hoher Anschwellung , der Es taffe te von dem
nächst oberen Pegel-Orte. Von jedem Pegel-Orte aus könnte
alsdann der Landmann durch besondere Zeichen, vielleicht durch
Schüsse, oder durch Schlagen der Glocken von der vorhandenen
Gefahr , und durch die Anzahl der Schüsse y oder der Schläge
auch gar wohl von der Gröfse derselben, benachrichtiget werden.
Beyspiele werden vielleicht die Wichtigkeit dieses Vorschlages
am besten zeigen , darum mag hier folgendes stehen :
Diesen Sommer stieg der Rhein dadurch , dafs der Schnee in
den Gebirgen plötzlich schmolz, als Sommerwasser etwas hoch;
unterhalb Erfelden, wo sowohl die herrschaftliche Hofkammer,
als auch die Gemeinde Erfelden , die treflichsten Wiesen hat,
war das Gras gemäht; der Sommerdamm , welcher diese W ie sen
schützt, liegt nur 11 Fufs am Erfelder Pegel, das Wasser
stieg aber 12 Fufs 3 Zoll, wodurch das kleine, 1 A Fufs starke
Dämmchen durchbrach (Tab. III.). Hätte man damahls durch
Nachrichten von oben gewufst, dafs ein solches hohes Sommer-
Wasser zu erwarten w a r , so hätte alles Heu füglich hinter den
Hauptdamm gebracht, und geborgen Werden können. Oder
hätte man in Erfelden gewufst, als es oben schon wieder zu fallen
anfing , und also das höchste Wasser bald überstanden wäre,
so würden sie länger mit dem Aufdeichen des kleinen Dammes
fortgefahren J und folglich auch so den beträchtlichen Schaden
abgewandt haben. Solche Fälle dürften wahrlich nicht selten
seyn, wo sich gleich unmittelbar die gröfsten Vortheile von der Ausführung
dieseis Vorschlages erwarten liefsen. Würden nun die
Pegelhöhen der einmündenden ,Flüss$, wie des Neker, Mayns