Ericlavirung vom neuert Hollands Waard; TVerhe bey Vynen.
Tab. XL und XII.
W e il der rechtseitige Arm dieser Insel dem Bislicher' Banndeiche
sehr gefährlich wurde-,, so ward er mit dem Werke No.
XIII. zugebaüet. Die zweyte Enclavirung No. X IV . hat zwey
sehr fehlerhafte Flügel, worüber der hohe Strom senkrecht stürzr
te , und also Ufereinrisse erzeugte. Ein Beweis, dafs man so viel
als möglich , solche Werke perpendiculair auf den Strom legen
müsse. Um die Verlandung dieses Armes zu beschleunigen , wurde
1794 am Ausflusse eine Kribbe erbauet. . Nicht in hydrotechnischer
Rücksicht kann sie von der Inselspitze 20 bis 3o Ruthen
entfernt liegen! Sie wird auch unterhalb von a nach b eine Anlage
erzeugen, und so zum Schutze des Bislicher und Riswicker
Deiches beytragen. Wenn dieser Arm ganz verlandet und bepflanzt
seyn wird , so mufs auch der gegenüber liegende Grindort
c (Tab. XII.) abnehmen, und des Rheines Anfall auf das
Ufer und auf den Deich unter Vynen , wird alsdann geschwächt
werden.
Zum Schutze des Deiches oberhalb Vynen ; wurden die W e r ke
I. und II. unter dem Grindorte c angelegt y f welche Verlandung
erzeugten, indem sie der besagte Ort c schützte. Oberhalb
Vynen haben sie zwar den Deich gedeckt, dagegen aber auch
den Angriff des. Stromes in den Bug verstärkt, weil sie den Strom
einengten, mithin seine Geschwindigkeit vermehrten , und weil
sie ihn beynahe senkrecht auf das Ufer leiteten. Vielleicht hätte
man den ganzen Bug mit einem Bleswerke, das recht viele Dos-
sirung hätte haben müssen, decken können.
Werke zwischen Mormten und Rees. Tab. XII. und X V .
In der Riswicker Serpentine ist der Bug von dem Werke
No. III. verengt, und die Geschwindigkeit des Stromes ist verstärkt
worden, weil es den Grindort d erhöhete und ausdehnte.
In diesem geschmälerten Buge können sich jetzt auch die Eisgänge
früher als ehemahls festsetzen.'
An dem concaven Ufer vor Vynen liegen mehrere Kribben,
die viele Wirbel bilden, und die aufser derjenigen , welche mit
einer Fangkribbe versehen is t , gröbsten Theils ruinirt sind.
W'enn man damahls , als der Rhein das Reeser Eyland um-
flofs (Seite 473 ) deii Angriff des Stromes auf das Ufer vor Rees,
und seine Gewalt hätte theilen wollen , so würde es zweckmäfsig
gewesen seyn , an dem linken Arme oberhalb Steppenhof eine
Schöpfkribbe anzulegen , welche den Strom in diesen Arm verstärkt
hätte. Die hohen Gewässer würden sodann auch einen
Schnellem Abflufs erhalten haben. Jetzt hat die Kribbe No. III.
gegen Mormten über, das Bett vertieft, und den Stromstrich beynahe
senkrecht auf das Ufer des Reeser Eylandes geleitet. Der
hohe Strom wird überdem von der Anpflanzung vor dem W a llisgrind
, und von dem Wallisgrinder Deich sehr eingeengt; alles
dieses trägt zur Vermehrung seiner Geschwindigkeit, womit
er auf das Reeser Eiland strömt, bey. So entstand also an dem
rechten Ufer Abbruch, und an dem linken Anwachs. Diefs ist
das unveränderliche Gesetz der Natur, wovon Brünings, Seite
437.' spricht.
Die Werke an diesem concaven Ufer wollen w ir mit Hülfe
einer, nach einem gröfsern Mafstabe gestochenen Karte Tab. X V.
No. 4. darstellen. Am 26. Juny 1794- als ich an diesem Locale,
bey der Wasserhöhe von 3 Fufs 4 Zoll am Reeser Pegel, einige
Beobachtungen über die Wirkung des Widerstromes anstellte,
fand sich hinter der declinanten Kribbe No. IV . ein grofser Uferabbruch
, der eines Theiles von dem überströmenden Wasser,
und andern Theiles von dem Widerstrome, den diefs We rk bey
einem solchen Wasserstande, der unter seiner Krone stand,
bildete, bewirkt worden ist. Eine gleiche .^Wirkung brachte
das declinante We rk No. 8. hervor. Die Kribbe No. IV.
ist jetzt gröfsten theils ruinirt, und der Ueberrest, der auf 5 Fufs
Pegelhöhc liegt , erzeugt eine Menge Wirbel. Die declinante