Nach diesen Gründen sind die Dimensionen einer massiven
Pendel-Stange von Eisen (als dem Metalle, welches im Verhält-
nifse seines specifisehen Gewichtes, die gröfste Steifigkeit besitzt)
berechnet worden.
Bey einer Länge von 10 Pariser Fufs gebe man dem horizontalen
Querschnitt der Pendel-Stange die Figur
C Y d
a <_______ > b
e
so dafs ab = 1 Zoll Pariser Mals,
cd = o,6 — — —
Diese Form der Pendel-Stange würde nach den eben angegebenen
Bestimmungsgründen , vor der Seite 208. angegebenen
den Vorzug verdienen.
Das Gewicht dieser Pendel-Stange beträgt (das speeifische Gewicht
des Eisens = 7,8 gesetzt) 6,02 Pfund , und unter dem
Wasser 5,25 Pfund. Nimmt man die Länge des über dem Wasser
befindlichen Pendel-Gehänges = 1 Fufs = 12 Zoll und Spin
Gewicht = 1,5 Pfund an , so erhält man das statische Moment
des Pendel - Gehänges 6 . 1,5 = 9 Pfund.
Der Pendel-Stange = 72 . 5,25 = 378 Pfund, folglich das
gesammte Moment des Pendels = 387 Pfund.
W i r nehmen die Geschwindigkeit desStromes nach einem V e r suche
von Brünings = 4,5 Fufs in einer Secunde, diefs gibt nach
den von Bossut angestellten Versuchen über den schiefen Stofs,
den Stofs des Wassers auf die Pendel-Stange nach der Richtung
a b i,g 3 Pfund, und sein Moment i 3g Pfund, folglich die
Tangente des Neigungswinkels der Pendels-Stange oder tang. &
= jg - undj a. =__ 19o" 4/ 5tt .
Nimmt man den Durchmesser der Kugel === 6 Pariser Zoll,
und ihre Stofsfläche, der Fläche ihres gröfsten Krcifes weniger
der Stofsfläche der bedeckten Pendel - Stange gleich, so erhält
man für 4,5 Fufs Geschwindigkeit den Stofs auf die Kugel
4,453 Pfund. . Diefs gibt , bey einer Entfernung von 3o Zoll des
Mittelpunctes der Kugel vom Bew*gungspunetc des Pendels , den
Neigungswinkel = : 35°, 9' ; für eine Entfernung des Mittelpunctes
der Kugel von 126 Zoll unter dem Bewegungspuncte'
den Neigungswinkel 61° 4'• Wäre die Geschwindigkeit des
Wassers in einer Tiefe von g — 10 Fufs unter der Oberfläche,
nach Brünings nur 4,1 Fufs in einer Secunde, so würde die
Gröfse des zuletzt genannten Neigungswinkels nur 57° 25' betragen
, woraus sich die zuerhaltende Empfindlichkeit des Strompendels
ungefähr beurtheilen läfst. Der gewählte Querschnitt ist
für eine massive Pendel-Stange einer der vortheilhaftesten, weil
er, bey der nöthigen Steifigkeit, doch den Wasserstofs auf die
Stange so klein wie möglich gibt. Indessen kann man den Ein-
Wand dagegen machen, dafs wenn der Stromfaden die breiten
Seitenflächen der Pendel - Stange , durch eine schiefe Stellung derselben,
trifft, der Stofs dadurch sehr unregelmäfsig und veränderlich
ausfallen werde.
Diesem Einwande läfst sich nicht besser, als durch einen cy-
lindrischen Querschnitt der Pendel-Stänge begegnen. Und zwar
scheinen uns die hohlen cylindrischen Stangen , deren Gewicht
man durch eingefülltes Bleyschrot nach Willkühr Vergröfsern
kann , vor den massiven cylindrischen den Vorzug zu verdienen;
Ich habe durch einen Versuch das Gewicht einer 10 Fufs
langen und 0,4 Zoll dicken hohlen cylindrischen Stange von verzinntem
Eisenblech = o,83 Pfund gefunden. Unter Wasser getaucht,
würde die Stange, wenn sie, wie ich aünehme, unten
verschlossen ist, nur 0,227 Phmd wiegen, daher ihr Statisches
Moment nur 16 Pfund , und nebst dem Momente des Pendel-Gehänges
etwa 25 Pfund betragen würde. Das Moment des Stofses auf
die cylindrische Stange würde bey der oben angenommenen Geschwindigkeit
von 4,5 Fufs = 289 Pfund seyn. Nimmt man
an , der hierdurch bewirkte Neigungswinkel a solle = 200 seyn,
so erhält man für das erforderliche statische Moment des Pendels
794 Pfund. Man müfste also das wirkliche Moment um