wenn sie die Menge Schlicks angeben , welchen das Nilwasser mit
sich führt. Shaw ( c) fand, dafs er trocken y-— betrug, nach ihm
gibt Perry ihn nur zu ^ an , oder rechnet 5 Drachmen und 15
Gran Erdreich auf 3o Pfund Wasser, das entweder ausgedünstet,
oder filtrit ist (d); aber auch in keinem Zustande des Nils , es möge
nun regnen oder stürmen, dürfte wohl Maillets Angabe richtig seyn,
der zur Zeit der Anschwellung dieses Flusses den Schlamm und
den Sand wenigstens für den zehnten Theil seines Volumens
hält (e). ImReno, wenn er voll und am trübsten ist, gibt Man-
fredi das Verhältnifs des Schlicks zum Wasser, wie 1 : 174 an
(/)■ Was W in d und Wetter hierin für einen Unterschied machen
können, darüber sind des Herrn Etatsrath Tetens Beobachtungen
zu Brunsbüttel über die Quantität des Schlicks in dem Elbwasser
die belehrendsten (g). Das Mittel aus allen Beobachtungen
gab das Verhältnifs des Schlickes zum Wasser wie 1 zu 331.
Nach Hrn. Tetens hat ein holländ. Stromkundiger einmahl 3^ , und
bey hohem W rasser 355 Erde und Staub in den holländ. Flüssen angetroffen
( h). Bolstra ( i) sagt in seiner Preisschrift auf die von der
Haarlemer Gesellschaft aufgegebene Frage: In welchem Mafse die
(c ) Schaws Reisen oder Anmerkungen verschiedene Theile der Levante betreffend.
S. 335.
( d ) View of the Levant. S. 288.
(e ) Defcription de l ’Egypte, par M. de Maillet pag. Io3.
(ƒ) Relazione d’Eust. Manffedi sopra l’alzarsi che fa di continuo la super-
ficie del mare. Im ?ten Bande der Florentinischen RaCcolta, S. 38.
( g ) Reisen in die Marschländer an der Nord-See zur Beobachtung des
Deichbaues in Briefen von Joh. Nie. Tetens. Erster Band. Leipzig ,
1788. gr. 8. S. 45.
(A) Grundrifs zur Kenntnifs der Flüsse , übersetzt von dem Oberdeichgrafen
Beckmann, 1775. S. 42.
( i ) Schriften der Haarlemer Gesellschaft der Wissenschaften. Erster Theil?
175g-
23 I
Ströme der Niederlande seit dem Anfänge dieses Jahrhunderts versandet
sind? Durch welche Mittel die in ihren Betten sich angelegten
Verlandungen und Anschllckungen fortgeschaft, und wie das fernere
Aufhöhen der Betten gehindert werden könne ? Dafs nach
einigen Schriftstellern bey hohem , trüben Strome angenommen
sey , dafs das abkommende Wasser 3^ Sand und Schlick, und
bey gewöhnlicher S t r om h ö h e V o n solchem Matterial mit sich
führe. Beyde Verhältnifse gibt Velsen an (k). Die Ueber-
schwemmung des Rheins vom 24sten Jan. bis zum 4ten Febr.
1792. hatte im Bergischen alles unter Wasser gesetzte Terrain
mit Rheinletten 1 bis 3 Zoll hoch überzogen. Nach einem ungefähren
Ueberschlage wurden durch diese Ueberschwemmung
von Sinzig bis Uerdingen ungefähr 36ooo. Mosgen gedüngt (Z).
Uebrigens ist hierbey noch zu erinnern , dals es bey solchen
Bestimmungen angegeben seyn mufs , ob das Verhältnifs nach
dem Gewichte oder nach dem cubischen Inhalte zu verstehen sey.
Herr Woltmann hat hierüber verschiedene Versuche zu Cuxhaven
gemacht ( m). Als ein Mittel aus mehreren Erfahrungen
gibt er an,, dafs 78 Pfund Elbwasser 23 Loth enthalten. Diefs
gibt das Verhältnifs der Erde zum Wasser nach dem Gewichte
wie 1 : 998, und nach dem cubischen Inhalte wie 1 : 532. Allein
das Elbwasser besteht daselbst, nach Herrn Woltmanns
Schätzung, aus zwey Drittel Seewasser , worin kein Schlick ist.
Herr Hofrath Kästner hatte die Güte uns hierüber in einem
Briefe folgende Nachrichten mitzutheilen : «Im alten Flamburgi-
schen Magazine III. Bande, Hamburg 1748, Seite 49° finden
sich Schobers Erfahrungen über die Menge des Schlammes den
trübes Wassers der Saal absetzte. In den Commentariis Bono-
niens : T. V I . Opusculor. p. 100. findet sich Joannis Bacialtii
(k) Rivierkundige Verhandeling. S. 5g. und 128.
(Z) Wiebek'ings Beiträge zum practischen ’Wasserbaue. S. 210.
(m ) Tetens Reisen in die Marschländer, S. 46.