so ist das Sinkstück so weit fertig, dafs es nach der verlangten
Stelle, wo man es versenken w i ll , gebracht werden kann.
Ehe ich die Art zu versenken beschreibe, mufs ich noch bemerken
, dafs man auf Stellen , wo nichts als blofs Erde oder
Sand zu haben ist, der dem Strome nicht widersteht, und man
also genöthiget wird , das Stück blofs mit Steinen zu beschweren
, um es zu versenken , dafs man auf solchen Stellen bey der
Verfertigung der Stücke zwischen den verschiedenen Lagen überall
Sand oder ein fchweres Material, welche zu haben ist, thut, um es
hierdurch schon einigermafsen zu beschweren, wodurch das Stück
auch zugleich mehr Dichtigkeit und Solidität erhält , indem
der Strom das Material zwischen dem Holze recht zusammen
prefst.
Wenn nun das Sinkstück nach dem Platze, wo es versenkt
werden soll, dessen Tiefen zuvor gemessen , und durch aüsge-
steckte Linien genau bestimmt wurde, gebracht ist; so nimmt
man gewöhnlich vier mit Ziegelgraus ( Briksteinen) beladene
Fahrzeuge , deren Gröfse sich nach der Gröfse und Schwere des
Sinkstückes in so fern richten müssen, dafs dasselbe , während
es belastet w ird , einige Zeit durch die Senklinien an diesen
Schiffen erhalten werden kann (*).
Diese vier Fahrzeuge nehmen die Ankertaue , die auf dem
Sinkstücke in h, an die Kuppeln von Pfählen befestigt sind, und
bringen dadurch das Stück genau auf die Stelle, wo es liegen
soll. Jedes Fahrzeug nimmt alsdann zwey Senklinien , welche
durch die Oehsen d gezogen , und an die Wrangen (Bolders),
eines vorne und das andere hinten , befestigt sind. Ueberdem
(») Kann man aber die Sinkstücke mit groben Grand oder Kiesel und mit
grofsen Steinen beschweren ; so wird natürlich kein Ziegelgraus gebraucht.
Der Kiesel, wie der grobe Flufssand, ist auch defswegen sehr
gut zu diesem Behufe, weil er durch die obern Lagen hindurchrieselt,
und jeden Zwischenraum ausfüllt. Da aber in Holland, kein grober
Grand und kleine Steine anzutreffen sind , so mufs man sich öfters des
Ziegelgraüses bedienen. W.
geben diese Fahrzeuge sich ein sogenanntes Seheersei! (Scheerlyn),
wodurch dieselben noch unbeweglicher auf ihren Plätzen liegen
bleiben, und woran auch zugleich die kleinern mit Ballast beladenen
Fahrzeuge ihre Taue fest machen können , um auf ihren
bestimmten Plätzen noch auszüladen Wenn auch das Stück bereits
gesunken und unsichtbar geworden ist.
Wenn die Fahrzeuge, soviel ihrer Platz haben, mit dem Ballaste
, womit das Stück versenkt werden so ll, rund um dasselbe
gefahren sind, so wird es allmählig beschwert, wobey aber
noch einige Menschen auf demselben bleiben , um den Ballats
gleichförmig zu vertheilen , und vorzüglich dafür zu sorgen , dafs
die Ecken hinlänglich beschwert werden.
Die Senkseile bleiben an den vier grofsen Fahrzeugen selbst
dann noch fest, wenn schon einige von den kleinen Fahrzeugen
über das Stück fahren , ihren Ballast gleich vertheilen zu
können ; da alsdann mittlerweile die Senkseile von dem immer
schwerer werdenden Stücke stark angezogen werden. An ein
jedes dieser Senkseile ist ein erfahrner Arbeitsmann gestellt, der
das eine Ende dieses Seils , welches blofs ein einziges mahl um
den Wrangen (Bolder) des Fahrzeuges gewunden ist in der
Hand hält, indem das andere Ende an denselben fest gemacht
ist. Wenn auf diese Weise alles in Bereitschaft ist,, so wird
das Zeichen zum Versenken durch das Rufen (Overal) Ueberall
gegeben. Die ganze Flotte von Fahrzeugen fängt alsdann sogleich
an , ihre Ladung auf das Sinkstück zu werfen, und die, welche
an den Senkseilen stehen , lassen dieselben minder oder mehr
nach , je nachdem das Stück an ihrer Seite minder oder mehr
sinkt, welches an den Pfählen , die rundum an den äufsersten
Seiten des Stücks aufgestellt sind, bemerkt werden kann. Auf
diese "Weise wird das Stück in sehr kurzer Zeit auf seine Stelle ,
und an den Grund gebracht.
Die vier grofsen Schiffe bleiben indessen noch vor ihren
Ankern und Scheerseilen liegen, da die kleinern inzwischen
noch eine Fracht Ballast hohlen , und auf das Stück ausladen,