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und so viel als möglich zu beschleunigen , um sie ,s zur Zeit wo
der Strom Tn dieser Höhe steht,. zu vollenden.
Die Bestimmung der Strombahn bey einem angenommenen
Wasserstande ist auch defswegen wichtig, weil sie die Richtung eines
Bauwerkes und den Winkel, den es mit der Strombahn bilden
sollte, angeben müls , da dieser Winkel nicht nach den veränderlichen,
unregelmäfsigen Ufern, die auch selten ohne Ecken oder
dergleichen sind, bestimmt werden darf. Davon aber, dafs der
W in k e l , den die Bauwerke auf den StromstricKe machen, ange-
deutet werden mufs , wird nichts weiter angeführt werden dürfen
, da derselbe erst bestimmt werden kann, wenn der Stromstrich
verzeichnet ist.
Was übrigens bey einer Strom - Aufnahme , und also zunächst
zur Bestimmung der Strombahn in geodätischer Hinsicht
zu befolgen ist, sollten wir billig bey einem jeden nicht alltäglichen
Geschäftsmanne, und vorzüglich bey denjenigen , die sich
der Hydrotechnik widmen w ollen , voraussetzen; diesen letztem
empfehlen wir indessen zum Ueberflufse des Professor Schmidts
Mathematik und Mayers practische Geometrie , im Falle diese
Schriften ihnen noch' nicht bekannt seyn sollten.
A u f einer jeglichen Stromkarte ist ferner zu verzeichnen :
Alle. Kies - und Sandbänke nach ihrer Figur, und zwar bey. einem
und dem nähmlichen Wasserstande. Diese Messung wird am
besten beym niedrigen Strome bewerkstelligt. Mufs sie aber,
wegen dringender Arbeit, bey einem etwas hohen Wasser vorgenommen
• werden , so läfst sich freylich die Gröfse der Sand-,
bänke nicht anders als aus einer sehr detaillirten Tiefenmessung
bestimmen. Man nimmt alsdann, wie gesagt, einen festen Wasserstand
an , bis zu welchem die Untiefen und Sandbänke aus-
punctirt werden. So beschliefst z. B. Tab. III. oberhalb Stockstadt
die Linie K I L die grofse Sandbank zu zehn Zoll Erfelder
Pegelhöhe (* ) , zu welcher Höhe auch die Bank vordem Kiesel-
(®) Ueber die Pegel wird unten Nachricht gegeben werden,.
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W e h r t , vor dem Kieselhübel , und vor dem grofsen Kuhkopfe
punctirt ist. Ferner sind in einigen Karten die .Kiesbänke bis
zum niedrigsten Wasserstande durch Puncte angedeutet; so sind
sie auf Tab. V . bis X IV . bis zu 4 Schuh über dem niedrigsten
Stande auspunctirt. Endlich wird wohl ein jeder,, ohne eine
weitläuftige: Anweisung zu •erhalten , beurtheilen können , bis zu
welcher Wasserhöhe die Sandbänke in den mehresten Stromkarten,
die in diesem Bande Vorkommen, angedeutet sind, und zwar
aus den darin stehenden Zahlen, welche die Tiefen in rheinländischen
Schuhen, in Hinsicht eines festen Wasserstandes aus-
drücken.
Sind nun in der Karte die Grenzen der Strombahn und die
hohen Stellen des Bettes nach einem angenommenen Wasser-
Stande bestimmt worden, so- läfst sich immer mit Hülfe der Karte
jede Zu - oder Abnahme der convexen Ufer , der Sandbänke ,
so., wie jede Veränderung, . welche^ mit der Breite des Flusses
vorgegangen ist, auffinden. - Soll diefs alles aufs genaueste in
Erfahrung gebracht werden, welches bey jeder wichtigen Strombahn
nöthig ist-,, so werden auf den Ufern feste Puncte derge-
stallt - gewählt, . dafs , wenn von einem nach dem andern eine
Gesichtslinie gezogen wird , diese die bestimmte Begrenzungslinie
der Strombahn , der Sandbank-, oder auch der Ufer , deren
Zu- und Abnahme in der Zukunft in Erfahrung gebracht
werden so ll, schneidet. So ist z. B. auf der III. Tafel der obere
in den Strom hineingehende Bug der Kieselwehrter Sandbank,
durch dafs Zusammentreffen d.er Linien A' C' und B' C' in C' bestimmt,
A' und B' sind die festen Puncte; da nun in dem Punct
C' die. Sandbank auf 10 Zoll Pege l höhe liegt , so kann in der
Zukunft (vermittelst des Absteckens der Winke l A' B' C' und
B' A' C') leicht ausgemittelt werden, ob die Bank in C' zu- oder
abgenommen habe. Es kann ferner zu jeder Zeit durch - eine
ähnliche Untersuchung, angegeben werden , ob die grofse Sandbank
oberhalb Stockstadt an Ausdehnung gewonnen oder verloren
habe.. Und zwar wenn in N der Winke l Q N M ( Q ist