
 
		ein,  zu  den  Messungen  der  Geschwindigkeiten  des 'fließenden  
 Wassers ,  taugliches  Instrument  zu  haben. 
 Es  ist  w ah r,  dafs  d a ,  wo  man  die  Geschwindigkeit  an  der  
 Oberfläche  auf  einen  bestimmten  Punct zu wissen  verlangte,  und  
 also einen  schwimmenden  Körper  nicht  gebrauchen  könnte,  dieser  
 Quadrant,  so  wie  das  schon  erwähnte Wasserrädchen,  gute  
 Dienste  leisten,  und  dennoch  bequemer  als  dieses  mit  herum  zu  
 führen,  und  ohne  alle  weitere Vorkehrung  zu  gebrauchen wäre,  
 wenn  etwa  die  zitternde  Bewegung  des  Fadens  die  Beobachtung  
 des  eigentlichen Abweichungswinkels  nicht  zu  ungewifs  machte.  
 Dann  könnte  aber  auch  die  Rectiflcation  des  Quadranten  bequemer  
 dadurch  geschehen,  wenn man  die  Abweichung  des  Fadens  
 von  der  verticalen  Lage  da  beobachtete,  wo  die  Geschwindigkeit  
 zu  gleicher  Zeit  durch  treibende  Körper  genau  gefunden  werden  
 kann.  Auf  einer  etwas  beträchtlichen  Tiefe  unter  dem  Wasser)  
 wird  er  aber  gewifs ,  wegen  der Wirkung  des Wassers  auf den  
 Faden,  wodurch die Abweichung begreiflich gröfser werden mufs,  
 nie mit einiger Zuverlässigkei t gebrauch t werden können.  Dann wird  
 man auch,  da  der Faden C F G(Fig.6. Tab,XVIII.) sich  krümmen  
 wird,  die  eigentliche  Tiefe  desselben  unter  der  Oberfläche  des  
 W  assers  nicht  angeben  können,  die £bnst,  wenn  CM ,  oder der  
 Faden,  dessen  Länge  gemessen  werden  kann ,  eine  gerade  unbiegsame  
 Linie  wäre,  aus  dem  Triangel  M  C  m  (Fig.  6.)  bestimmt  
 werden  müfste,  und  2==  C M  cos.  A C F   weniger  der  
 Höhe  des  Punctes  C  über  dem  Wasser,  seyn  würde. 
 Herr  Brünings  ( q )  sagt,  dafs  Ximenes  in  einer  eigenen  Abhandlung  
 ( r )   einige  Verbesserungen  vorgeschlagen  habe.  Da  
 w ir  diese  Abhandlung  nicht  besitzen,  und  es  bey  diesen  unruhigen  
 Zeiten  auf keine  Weise  möglich  w a r ,  Bücher  aus  Italien  zu  
 erhalten ,  so  können  wir  nicht  angeben ,  worin  eigentlich  diese 
 ( j )   Ueber  die  Geschwindigkeit  des  fliefsenden  Wassers. 
 ( r )  Dissertazione  meccanica  di  due  strumenti  per  la  giusta  stima  della  velocitd  
 delle  acque,  Firenze  1752. 
 Vorschläge  und  Abänderungen  des  Ximenes  bestehen.  Nach  
 Herrn  Brünings  sind  dadurch  zwar  einige  Fehler  abgeholfen,  da-  
 bey  aber  auch  andere  wieder  erzeugt  worden  ,  wefshalb  es  für  
 den  Gebrauch  nicht  vortheilhafter  geworden  sey. 
 Es  wird  hier  der  beste  Ort  seyn,  Fossombroni’s  Instrument  
 zu  erwähnen.  Fossombroni sah  die Mängel  des  Quadranten ,  die  
 hauptsächlich  Bonati  im  3ten  Theile  der Denkschriften  der  italienischen  
 Gesellschaft  bemerkt  hatte  ,  ein  ( s)  ,  und  gab  defswegen  
 ein  eigenes  Instrument  an.  Die  Leser  mögen  urtheilen ,  ob  dieses  
 wenigere  Gebrechen  hat. 
 Man  betrachte  Fig.  24.  Tab.  XIX.  so  stellt  G  F   den  Fufs  
 des  Instruments  dar,  der  dazu  bestimmt  ist,  auf  den  Boden  des  
 Flufsbettes  gesetzt  zu  werden.  Der  Theil  G F   besteht  aus  verschiedenen  
 Stücken,  wovon  ein  jedes  beynahe  eine  halbe  Elle  
 lang  ist,  welche  so  in  einander  geschraubt  werden  sollen  ,  dafs  
 man  bey  den  Beobachtungen  das  Instrument  ein  jedes mahl  um  
 eine  solche  Länge  erheben  und  erniedrigen  kann,  nachdem  eines  
 von  diesen  Stücken  hinzu  gefügt,  oder  hinweg genommen  wird.  
 An  dem  obern  Theile  wird  die  Stange  F Q   befestiget.  Diese  
 Stange  ist  triangulair,  und  wenn  sie  in  dem  Flufse  unter  der  
 Oberfläche  des Wassers  ist,  so  mufs  sie  mit  einem  ihrer  Kanten  
 genau  der  Richtung  des  Flusses  entgegen  gestellt seyn.  Oben  auf  
 der  Stange  ist  eine  äufserst  leichte  Rolle  Q ,  welche  sich  in  der  
 Richtung  des  Flusses  drehet.  A   B  ist  eine  cylindrische  Röhre  
 von  dünnem  Eisenbleche,  unter  einem  rechten  Winkel  an  eine  
 dünne,  aber  steife  Ruthe  C  D  befestiget,  die  um  den  Punct  D  
 sehr  leicht  beweglich  ist.  Dieser  Punct  D  befindet  sich  an  derjenigen  
 Seite  der  Stange  die  der  Kante  entgegen  steht,  welche  
 zuerst  dem  Laufe  des  Wassers  begegnet.  Es  ist  klar,  dafs  D C ,  
 vermöge  der Wirkung,  die  das  Wasser  auf.die  Röhre  A  B  ausübet  
 ,  ein  bewegliches  Pendel  wird.  Damit  jedoch  die  Gröfse 
 ( s )   Memoria  idraulico- storiche  ,  sopra  la  V a l -  di  - cliiana ,  compilate  dal  
 Cavaliere  Vitt.  Fossombroni.  Firenz  i ? 8g  in  ^to.  im  Anhänge,