
Sitte aerangiri, inbern ich für Den Saifan einen Seppich
auf bem ©oben hinbreiten lieg, unb für fein ©efolge
giljbecfcn, wie jebec non meinen Leuten eine für fic^ ju
feinem Säger mitgenommen hatte* (SS waren jwei Saifane
gefommen. Oiefe traten mit einem ©efolge t>on neun «per#
fonen in mein 3elf, unb nac&bem fie mich begrüßt batten,
pocften fte fdmmtlich/ mit gefreuten ©einen, auf bic für
fie befiimmten fpidfce auf bem ©oben bin* Oie beibett
Saifane waren in fcbweren chtnefifchen Stoffen gefleibet,
pon buntfarbiger Selbe, gefuttert mit «peljwerf Pon güch#
fen, unb mit 3obel befe|f* Oie übrigen trugen nur wollene
gröbere Stoffe, OaS weife, jiemlich lang herabreichen.be
Äleib h*elt «in ©ürtel jufammen, in welchem ein geuer*
jeug mit Schwamm unb Stab! bewahrt wirb* OieS iff
gewbbnlicb c^lnefifc^e Slrbeit, unb oft fefjr fauber, eine
Heine Safche Pon Seber, mit einem Schloß baran, Perjiert
mit ©ronje ober Silber* 3b« fchwarjen £albfliefel wa#
ren oben befonberS weif, weil hier ihre SabafSbeutel unb
ihre eiferne pfeife fplafc ftnben muffen* ©iner Pon ben
■ftalmücfen Perjlanb etwas ruffifcb, unb bie Unterhaltung
Drehte fich um bie «paffagen burchS ©ebirge unb bie glüffe*
Sie langten ihre fleinen «pfeifen heroor, fchlugen (ich baS
geuer an, unb fingen fdmmtlich an Sabaf ju rauchen.
Seber beruhete mit ber angerauchten «pfeife erfi feine Stirn,
unb reichte fte bann bem anbern, um ihre Slrtigfeit ju be#
jeigen, ber ein paar 3üge fbaf, unb fie jurücf gab, feiner#
feitö wieber bie J£>oflichfeii auf gleiche QBeife erwiebernb,
woburch ein buntes Ourcheinanberwechfeln ber «Pfeifen ent#
fianb, welche bon SDiunb ju Sföunb gingen. Sluch mir
reichten bie Saifane mehrmals bie «pfeife, bie ich/ obgleich
Des SabafrauchenS ungewohnt, boch nicht berfchmdhen
mochte* 3$ ließ ifneu 2h«/ ©ranbwein unb 3wiebacf
reichen, wobon feber, uachbem er babon erhalten, ben an#
bem eíwaé mitfheilfe/ obgleich feber pon ihnen feinen Sin#
theil befommett hatte, welches an Jene Scene ber wanbern#
ben pfeifen wieber erinnerte* ©efonberS aber bejeigten
alle einem alten Spanne, bem ¡Oheim ober ©roß#Oheim
einS ber Saifane, welcher fpdter hinjugefommen war, biel
SJufmerffamfeii, inbem jeber bon feinem jugetheilten ©ranb#
wein nur einen 2heil &u ftch nahm, unb baS Uebrige ienern
Sitten hinreichte, ber eS auch nie auSfchlug, unb fomif bie
grbßte Ouanfitat erhielt. SlnfangS war ihr ©enehmen an#
fldnbig unb gehalten, allein enblich ftng ber ©enuß beS
©tanbweinS an, fie lebhafter ju machen, unb ich war
froh t alé fie fjiiiauSgingen, um fi'ch ein geuer anjujüntfen
Unb ftch um baffelbe herum ju lagern, ©alb barauf famen
bie Saifane in mein 3elf/ unb brachten ©efchenfe: Oer
eine gab mir ein 3obelfelh ber anbere einen guchsbalg.
3ch hatte meinerfeitS bie 'für fte befiimmten ©efchenfe auch
fchon jurecht legen laffen, unb fie erhielten ©ranbwein,
Sabaf, ©olc# unb Silberfaben, Schlangenfopfe, ©lep,
glintenfleinc, -¡ftdbnabeln, unb einige anbere Äleinigfeifeu
mehr. Sie fonnten ihre greube nicht bergen unb ließen
mir burch meinen Oolmetfcher fagen, baß fie befchdmt
waren, mit fo geringen ©aben gefommen ju fepn, ba ich
ihnen fo foflbare ©efchenfe gegeben. 91ün gingen bie Un#
terhanblungen an, unb ich erhielt bie 3uficherung, am fol#
genben Sage 4 SOienfchen unb 7 ipferbe ju meiner OiSpoft#
tion ju erhalten* SllS fie wieber ju ben übrigen hiuauS
gingen, warb ihre greube immer lauter, befonberS als ein
Schlauch mit SOiiicbbranbwein anfam, welchen fie fich hatten
nachbringen laffen* 3n biefem 3uftanbe erhöhter Sebjjaftig#
feit famen fte immer jwifchenein jumir inS3elt; halb mußte
ich bie Slrbeit an ihrem Schlauch bewunbern Cer war Pon