
J£>olj an ben SSánben befejtigt, ein Sifch, feiten ein ©fühl,
unb in einem Sffiinfel beé 3 »ntmeré ober an einer 2Banb in
gewifer£&he/ einbefeftigíeéS5reítmií£eiligenbilbern befe|f.
(Sin grofer Siaum neben Dem Öfen, burch ein grofieé £uch
alé Solang Pon bem übrigen abgefonbert, enthalt entweber
ein 23ette, ober einen SBebefiuljl, an meinem bie Jpaué*
frau arbeitet; auch bient biefer Siaum mitunter alé ©arbeí
robe, jum Slufbewahren ber speise unb anberer $leibungéí
fuefe. £ie unb ba finbet jtch auch im 3 immer ein Heiner
©chranf, in meinem ©láfer, Safen, (pon iporjeílán ober
gajence) unb begleichen aufbewahrt wirb. £)er Sifch ifi
mit einem weihen Suche bebeeft, ohne welcheé einem nícfyté
porgefefct wirb, unb irgenbwo im Zimmer hängt jebeémaí
ein weifieé jpanbtuch* £>ie meiden Raufer haben orbentliche
©laéfenfier; boefj finbet man £ie unb ba, obgleich feltener,
ffatt beé ©lafeé, Rapier ober gifchhaut; ober ein bäum#
wolleneé 3 cug* £>a Me dauern bei aller ijjrer ©afifreunbi
lichfeit bie Aufnahme ber gremben boch mit Siecht alé eine
Saji betrachten, fo mußte bieé eigentlich ber Sieihe nach
wechfeln, allein ba nicht alle Jpaufer gleich gut baju geeigi
net ftnb, fo hat jebeé -Dorf ein #aué ju biefem 3wecíe ge*
mietfjet, in welchem bie Sieifenben fleté aufgenommen wer*
ben. ©obalb man baljer in einem Öorfe anfommf, man
mag nun längere ober íurjere %e\t bafelbfi bleiben wollen^
wirb bem gremben in biefem J£>aufe fogleich baé befie 3 intí
mer angewiefen, befen man nun obllig Jg>err ifi. SÍur
muf? man ftch bie Sieugier gefallen lafen, welche häufig
ben SBirth unb befen gamilie, fo wie bie anbern dauern
hineinfuhrf, um ben Sieifenben §u befchauen. £>ieé war
befonberé bei mir häufig ber gad, weil ich aué ciner f°
weit entfernten ©egenb pergefommen war, unb einmal in
einer entfernten ©egenb, alé mich ber SBirtp gebeten, eé
SU erlauben, baff mich bie ginwopner beé £>orféé befracht
ten fonnten, patte Minap 9anic ^ 0if «ngefun*
ben, um bie frembe Srfcheinung anjufepen. ©obalb man
pon bem ©aftsimmer 25eftfj genommen pat, wirb gewoprtí
lieh ©peife aufgetragen, trefflicpeé 35rof, grofftenípeilé non
SBaisen, ganj Porjuglicper £onig, SKilcp unb <£ier. Slucp
häufig gleifchfpeifen, gifche, juchen, ja auch wohl gruepíe
in Jponig eingemacht* Einmal fam ich in fpäterem Verfolg
meiner Steife unerwartet an einem gaflfage in einem iDorfe
an, welcheé ich f<$°n mepreremaíe frftper paftrt, unb *nti
mer bie freunblicpfie 2lufnapme gefunben patte; unb íaum
hatte ich ÄÖ fft* wich befiimmte Jpaué betreten, alé bie
SBirtpin mir jwei Perfchiebene Sitten buchen, in Jponig
eingemachte gefiepte, gebaefene gifd^>c, 2lebufen unb £onig
porfefcfe, fiep wegen ber fehl echten Skmietpung fepr enti
fchulbigte, weil eé ein g a fitag fei, unb bttrcbaué barauf
bejfanb, baf? ich bie áíui^en, welche ich nicht berjehrf hatte,
mitnehmen mü|te* gur eine folche SBewirthung nehmen bte
ieufe in ber Siegel feine SSejahlung an, unb nur wenn ich
biéweilen etwaé ju erhalten wúnfchfe, waé in bem Jpaufe,
in welchem ich ntein Quartier $atte f nicht jn ha&en war,
wie s* 23- junge kühner, ober bergleichen, lieg ich Meé aué
einem anbern^aufe gegen S5e{ahlung bringen. S3ei ber 2lb#
reife wirb bergrembe gewöhnlich freunblich eingelaben, fünf#
tig wieber bei ihnen einjufehren. £>iefe ©afifreiheit ifi beu
Sanbleuten biefer ©egenb um fo h&hCí anjurechnen, ba jie
nach ihren Sieltgionébegriffen eigentlich nicht gern mit an*
berébeníenben gremben sn thun hüben mögen, unb unter
anbern fogar ihre ©peife* unb £rinfgefa§e burch ben bewili
llgten ©ebrauch nn einen folchen gremben profanirt glauben,
©ie gehören nämlich grbffteníbeilé ju ber ©efte ber 211 tí
g l a u b i g e n, unb ftnb unter ber Siegierung ber Äaiferin