
ffreifen ftch in einer fdnge bon mehreren lunbett §uß non
oben nach unten abwdrttf jiehen, unt) mit entblößtem (Erb*
reich abwechfeln, erfchweren bag (Erfieigen beg Vecgeg bebeu*
tenb, ba man biefe Schneeßreifen h«ufi9 pafftren.muß,
auf »eichen jeber gehltritt leicht ©efabr bringt, obgleich
fle nur 6 — 10 Klafter breit, aber glatt-unb fchlüpfrig
ftnb, unb man baher bei i^rer jieil abhängigen Dichtung
wenig fejien §uß faffen fann. 2luch iß ihrer geßigfeit
nicht immer ganj $u trauen, ba bie rafchen ©ießbdche,
welche unter ihnen fortßrbmen, bie Eagen hin unb wie*,
ber fo bunne auggewafchen h«D?n, baß man leicht burch*
bricht* S)er tiefßen biefer Schluchten entrinnt bie Ch r 0^
fowfa, ein fleiner raufchenber ©ießbach, ber unter nie
fchmeljenben ©chneelagen h^orbrichf* liefet norbliche
Slbhang ifl mit lichter SBalbung non Pinus sibirica unb.
ierchenbdumen bebeeft*. 3wifchen biefen Daumen unb
befonberg neben beit Schluchten ifl in größerer Jpbhe eine
hbchfi intereffante Vegetation. 3 <h fanb hier außer nie*,
len anbern ^flanjen Cardamine bellidifolia, Hierochlea
alpina, Viola biflora, Carex spec., Luzula spec.
Lonicera Pallasii n. Lycopodium rupestre, unb
Selago, Hedysarum obscurum? Aegopodium alpe-
stre n., Potentilla grandiflora? Anemone narcissi-
flora, Dracocephalum altaiense, Gentiana angulosa,
unb Altaica, Ornithogalum striatum; Thermopsis
alpina, Doronicum altaicum, Gymnandra bicolor n.,
Ranunculus frigidus, Macropodium nivale fingen eben
an hccöor$ufPcoffen* Sluch in bem Veite ber fleinen
fchaumenben <Eh?9i °wfa wie in benen allen übrigen flei*
nen Bachen biefer Schluchten gebeihen ipflanjen, unb fyiep
fanb ich Di? Deiben le&tgenannfen Ipßanjen norjuglicl) hau*
ftg, fo wie auch Draba hydrophila n* unb eine Euphorbia,
welche, beßdnbig mit bem eiéfalten Schneewáffer ber
fleinen Sllpenbdche getrdnft, h»?? l&tCtt günßigßen Stanb*
punft fanben. * )
3 ch war noch weit bon bem ©ipfel beé $reu$bergeé
entfernt, aló heftige Siegeitfchauer ftch wieber einßeßten,
unb fchwarje SCBolfen ben Berg ju umhüßen brohten. 2Btt
eilten baher mit aller Slnßrengung hln«&* tnöeg ftch Die
SÖSolfen beinahe mit gleicher (Eile fenften; unb alé wir bie
gbene erreicht fatten*¡ war fchon bicht h»»*« tiné ber
ganje guß beé Bergeé in fchwarjeé ©ewolf gebüßt. 583dh*
renb biefer Üiegentage bilbeten ftch h«uÜ9 Dicht über bem
glußbette ber ©ramm atu cha, V 9 ßeu cha unb bet
übrigen glüffe, fo wie auch befonberé über ben Schluß*
ten unb bem bewalbcten Shetl Deé feuchten Bergabhan*
geé plbglich bichte SRebelwolfen, welche oft halbe Sage lang
unbeweglich auf berfelben Stelle blieben; biéweilen aber
mit großer Schneßigfeit ftch «ac& berfchiebenen fünften
hinjogen, inbeß ringé um biefe SQSolfen h?? bieiuft boßig
flar unb burchftchtig erfchien.
2luch am 30. SOiai regnete eé fo ununterbrochen h?fttg,
baß an feine (Eycurßon &u benfen war. 2lm folgenbett Sage
aber ritt ich 5UC ©rammatu^a, beren Ufer ftch bei
meinem erßen Befuch feßr pßanjenreich gezeigt hatten. S)a
ich «Der bieémal, ber Behauptung meiner Seute jufolge,
nicht ben fonß gewöhnlichen SEBeg einfchlagen fonnte, weil
baé SEBaffcr ber ©rammatucha beé h«uf9en 2fce9cn$
wegen fegt noch bebeutenb hohct fle^en
SDie ©uttuc be« iCtpengewädjfe in ben botanifdjen ©a'tten wirb
eben baburdb fo fet>c erfdjwert, baf man ben fpflanjen bteS eisfalte
frifdje SBaffet nidfjt ununterbtodijen geben fann, wie fie es ju ii)tem
©ebeiijen nectangen.