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revera ramos esse, facile perspicitur, sed idem quoque de
reliquis plantis perennibus dicendum est, in quibus radix
caulis vice fungitur.
Rami quoque aut primo anno, quo enati sunt, florent,
aut sequentibus annis. In illis flores e ligno recente prodire
in his e ligno vetusto (ut in Pomaceis) liortulani
dicunt, quamobrem in his ramos novellos rescindere solent,
ne ñoribus et fructibus procrescendo nutrimentum
eripiant. Hue quoque pertinent plantae perennes, quae
semper e ligno vetusto, i. e. e cormo, rhizomate aut radice
florent.
Plerumque rami superiores praesertim floribus onusti
sunt, magis minusqne, in paucis praesertim rami inferiores
et sunt quoque plantae quae flores sub terra praesertim
emittunt, de qua re §. pr. dictum est.
Rami florentes plerumque ante florescentiam et inter
ipsam excrescunt, rarius post florescentiam, quod in Pinorum
ramis masculis fieri solet. Interdum post florescentiam
rami florentes parum excrescunt, quod in Pomaceis
nostratibus videmus. Hi non raro ante foliorum eruptionem
florent, flores praecoces proferentes. Sunt quoque,
plantae, in quibus caules et rami, postquam defloruerunt,
alios ramos ex apice (Callistemones e. g.) aut e lateribus
(Euphorbia palustris e. g.) protrudunt.
In quibusdam plantis rami steriles a florentibus piane
separati inveniuntur, de qua re §. 77. conferatur. Tunc
plerumque rami superiores foliiferi sunt, inferiores florigeri,
quod in Amentaceis plerisque videre licet. Rarius
rami superiores florigeri sunt inferiores foliigeri, ut in
Myrica. Ubi rami floriferi a foliiferis separati sunt, non
raro flores ante folia emergunt, praecoces dicendi. Ar-
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Knollstock haben, sind als Aeste zu betrachten; auch gilt
dieses von den übrigen Pflanzen, wo die Wurzel die Stelle
des Stammes vertritt.
Die Aeste blühen entweder in den ersten Jahren,
wo sie gewachsen sind, oder in den folgenden Jahren.
Die Gärtner sagen von jenen, dass sie aus jungem
Holz, von diesen, dass sie aus altem Holz blühen, wie
viele unserer Obstarten. Sie pflegen daher auch die jungen
Zweige zu verschneiden, damit sie beim Wachsen den
Blüten und Früchten die Nahrung nicht nehmen. Hieher
gehören auch die perennirenden Pflanzen, die eigentlich
immer aus dem alten Holze, dem Wurzelstock, Knollstock
oder der Wurzel selbst blühen.
Meistens kommen die Blüten vorzüglich an den obersten
Aesten in grösserer oder geringerer Menge hervor,
und an wenigen Pflanzen erscheinen sie vorzüglich an den
untern Aesten, ja es giebt sogar einige, welche unter der
Erde Blüten treiben, wovon schon im vorigen §. geredet
ist.
Die blühenden Aeste wachsen meistens vor dem Blühen
und während des Blühens aus, selten nach dem Blühen,
wie dieses an den männlichen Aesten von Pinus zu
geschehen pflegt. Zuweilen wachsen auch die blühenden
Aeste sehr wenig aus, wie wir an vielen unserer Obstarten
sehen. Solche Zweige blühen auch nicht selten vor
Entwickelung der Blätter. Es giebt auch Pflanzen, an denen
die Stämme und die Aeste, nachdem sie abgeblühet
haben, andere Aeste aus der Spitze (Callistemon) oder
aus den Seiten (Euphorbia palustris) treiben.
An einigen Pflanzen sind die nicht blühenden Aeste
von den blühenden ganz getrennt, wovon schon im §. 77.
geredet worden. Dann tragen die obern Aeste gewöhnlich
Blätter, die untern Blumen, wie man an den meisten
Amentaceen sehen kann. Selten tragen die obern Aeste
Blüten, die untern Blätter, wie an Mjrica, Wo die blütentragenden
Aeste von den blättertragenden getrennt
sind, entwickeln sich die Blüten nicht selten vor den Blät