
li'- ^ , "TT""
358
154. Motiis osteiidimt aliae plantae aut inconstaiites,
nec periódicos aut irritatione
externa productos,
Hedysarum gyrans planta in paludosis Bengaliae nascens
per Pohlium anno 1777 primum innotuit (Samml.
z. Physi k ii.Naturgesclu 1. 562.). Folia habet ternata,
foliolum terminale multo majus reliquis non movetur, nisi
somno deflectatur; lateralia multo minora, dum planta viget,
praesertim tempestate calida et húmida in continuo
motu sunt, tarn interdiu quam noctu, cum terminalia dormiunt.
Motus valde regulares sunt, adscendunt et descendunt
folióla citius tardius, per longum aut breve tempus
in eodem statu permanent. Si dormiunt terminalia, lateralia
quoque dum quiescunt deflectuntur. Somnámbulos igitur
dicere licet.
Similem motum in Alga quadam Oscillatoria Adansoni
Vaucher. primum vidit Adanson (Mém. d. l'Ac. d. sc.
1767. p. 564.) tum O . F .Mü l l e r , J. A. S c h e r e r et denuo
V a u c h e r (Hist. d. Conferv. d'eau douce Génév.
1813. p. 163.). Flocci teneri apicibus eodem motu ac
Hedysarum gyrans moventur, irregulari, horsum Vorsum,
citius tardius movendo, et per brevius longius tempus
quiescendo.
Motus internus fluidorum tam in articulis Charae,
quam in cellulis de quo §.45, nec non in vasis propriis
de quo §. 52 cum illis motibus externis irregularitate plane
conveniunt.
Post irritationem moventur folia Mimosae pudicae
praesertim post concussionem. Foliola superne connivent
paginis superioribus sibi applicatis, totumque folium deflectitur.
Consuescere plantam concussioni Desfontai-
359
154. Andere Pflanzen zeigen entweder unbestimmte
und nicht periodische Bewegungen^
oder durch einen äussern Reiz hervorgebrachte.
Hedysarum gyrans, eine Pflanze, welche in den Sümpfen
von Bengalen wächst, ist durch den Professor Pohl,
vormals in Leipzig, zuerst 1777 bekannt geworden. Sie
hat dreifache Blätter; das Endblatt ist viel grösser als die
andern und bewegt sich nicht, ausser wenn es sich zum Schlaf
niederbeugt; die Seitenblätter sind viel kleiner, und, so lange
die Pflanze frisch ist, besonders bei warmem und feuchtem
Wetter in einer beständigen Bewegung, sowohl bei Tage
als bei Nacht, wenn das Endblatt schläft. Die Bewegungen
sind sehr unregelmässig; die Blättchen steigen auf xmd
ab, schneller, langsamer, und bleiben auch eine längere
oder kürzere Zeit in derselben Lage. Wie die Eudblätter,
so beugen sich auch die Seitenblättchen, so lange sie
ruhen, nieder. Man kann sie also Nachtwanderer nennen.
Eine ähnliche Bewegung einer Alge an Oscillatoria
Adansoni Vaucher hat schon Adanson bemerkt, ferner
O. Fr. Mül ler, J. A. Scherer und endlich Vaucher.
Die zarten Fäden bewegen sich eben so, wie Hedysarum
gyrans, auf eine sehr unregelmässige Weise hiehin, dorthin,
schneller und langsamer sich bewegend, und eine kürzere
oder längere Zeit ruhend.
Die innere Bewegung der Flüssigkeiten, sowohl in
den Gliedeini der Ohara, als in den Zellen, als auch in
den eigenen Gefässen, wovon §. 45. und 52. geredet wurde^
kommt in Rücksicht auf die Unregelniässigkeit mit jenen
äussern ganz und gar überein.
Auf einen Reiz bewegen sich die Blätter von Mimosa
pudica, besonders nach einer Erschütterung. Die Blättchon
schlagen nach oben zusammen, indem sie sich mit den
obern Flächen berühren, und das ganze Blatt senkt sich
nieder. Dass sich die Pflanze an die Bewegung gewöhne,
hat Desfontaines durch einen Versuch bewiesen. Viele
A
C