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Planta perennis quotannis novum caulem profert
cum foliiSj iloribusque, hyeme ant in regionibus tropicis
tempestiite sicca percTUitem. Primo anno non floret, sed
tandem altero, tertio, quarto etc. Sub terra persistit aut
radice, aut rliizomate, aut cormo, aut tuberibus. Radix
primaria per plures paucosve annos persistit, quod in cultura
plantarum non parvi momenti est, propagatur vero
nova sobole caulium exorta quibus aliae adnascuntur radices,
quod quoque de rhizomate dicendum. Cormus in
bulbo aut bulbodio aut ipse annuus aut perennis est, uti
supra §. 79. 80. diximus. Tuberà semper annua sunt. Fo-^
lia prioribus annis prolata interdum differunt ab iis, quae
cum flore emergunt, ut in Calla aetliiopica etc.
Planta f rut icosa caulem primo anno profert persistentem,
sed altero dennnn anno, aut tertio, quarto, quinto
etc. fiorentem. In ciiule ipso nova exoritur soboles, interdum
foliis inferioribus diversis distinguenda. Si plantas
gemmiferas vocas, quae gemmas liabent foliorum rudimentis
involutis, soboliferas, quae gemmas habent foliorum rudimentis
divergentibus, eas, quae in ramorum basi folia
gerunt diversa subgemmiferas dicere poteris,
Plaiitae fruticosae nec noju perennes interdum sed ra~
rius in calidioribus in annuas mutantur. Vice versa plantae
fruticosae in frigidioribus in annuas nnitantur, uti Ricinus,
quia hyeme] finita subito calor augetur. Sic quorque
in Regionibus borealibus Cerealia citius semina inaturaiit
ac in regione magis temperata.
Plantas. pervigentes voco, [quae ca.ules profcrunt
cum foliis per liyemcm p^rsistentibus;, uti Saxifraga, Sedum
cll.' % I[.
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Stamm. Sie werden leicht in jährige Pflanzen verwandelt^
wie wir an dem Getreide sehen, schwer in perennirende.
Eine perennirende Pflanze bringt jährlich einen
neuen Stamm mit Blättern und Blüten hervor, der im
Winter oder in den tropischeii Gegenden zur trocknen
Jahreszeit vergelit. Im ersten Jiihre blüht sie nicht, sondern
erst im zweiten, dritten, vierten u. s. w. Jahre. Unter
der Erde bleibt sie, entweder als Wurzel, oder als
Rhizom, oder Knollstock, oder als Knolle. Die Ilauptwurzel
bleibt mehre oder wenigere Jahre hindurch stehen,
was in der Kultur der Pflanzen eine Sache von Wichtigkeit
ist; sie wird aber fortgepflanzt, indem sie die Brut
von neuen Stämmen erzeugt, woran andere Wurzeln w^achsen,
welches auch vom Wurzelstock gilt. Der Knollstock
ist an einer Zwiebel oder Knollstock selbst jährig oder
perennirend, wie §. 29. 30. gesagt wurde. Die Knollen
sind immer jährig. Die Blätter, welche in den ersten Jahren
entstehen, sind oft verschieden von denen, w^elche später
entstehen, wie an Calla aethiopica u. s. w.
Eine s t rauchar t ige Pflanze bi'ingt im ersten Jalire
einen bleibenden Stamm hervor, der aber erst im zweiten,
dritten, vierten u. s. w. Jahre blühet. Am Stamme selbst
entsteht die neue Brut, die sich zuweilen auch durch verschiedene
untere Blätter auszeichnet, Wenn man die Pflanzen
knospentragende nennt, an welchen die Knospen eingewickelte
Anfänge von Blättern haben; asttragende, an weichen
die Knospen nicht eingewickelte Anfänge von Blättern
haben, so kann man die, welche an der Basis der
Aeste andere Blätter tragen, halbknospentragende nennen.
Die strauchartigen Pflanzen, auch die perennirenden,
werden zuweilen, doch selten, in warmen Gegenden in
jährige verwandelt. Umgekehrt werden strauchartige Pflanzen
in kalten Gegenden in jährige verwandelt, wie Ricinus,
weil nach geendigtem Winter plötzlich die Wärme
sich mehrt. So reift auch in nördlichen Gegenden das
Getreide schneller als in mässig warmen.
D u r c h g r ü n e n d e Pflanzen nenne ich, wclche Stämme
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